Mit Personenamen könnte Fragesteller evtl. besser geholfen werden.
Nichts lieber als das, und schon mal vielen Dank für die bisherigen Hinweise. Ich wollte es erstmal grundsätzlich verstehen und nicht mit zu vielen Details abschrecken. Es geht um meine Vorfahren in direkter männlicher Linie:
Johann Josef Wolff, ehelich geboren 1716 in Stetten, ist vom Hochstift Bamberg in den Ort Bredenborn im Hochstift Paderborn ausgewandert und dort nach seiner Trauung 1747 zum Stammvater vieler Wolffs in Bredenborn geworden. Über seine Eltern ist bisher bekannt:
Andreas Wolff, geboren ca. 1691 (errechnet), Geburtsort unbekannt, hat spätestens 1716 Maria Sophia Theresia, Mädchenname unbekannt, an einem unbekannten Ort geheiratet. Er ist am 08.12.1740 in Püchitz verstorben mit Altersangabe 49 Jahre. Eine Spur zur Herkunft könnte sein, dass über Andreas Wolff und Maria Sophia Theresia im Traueintrag ihrer Tochter Ursula Wolff vom 22.11.1740 in Marktgraitz steht "ex Buchels". Hier frage ich mich, ob "Püchitz" zu "Buchels" verschliffen wurde, weil der Pfarrer von Marktgraitz 1740 das ca. 20 Kilometer entfernte Dorf Püchitz nicht kannte oder ob „Buchels“ eine echte Spur sein könnte. Ich habe aber noch keine bessere Idee, was sich hinter der Ortsangabe „Buchels“ verbergen könnte als das ca. 90 Kilometer entfernte Büchold westlich von Schweinfurt und das erscheint mir recht unwahrscheinlich. Hinweise, welcher Ort mit „Buchels“ gemeint sein könnte, oder auch Hinweise der Art „Im Fränkischen Dialekt kann aus Püchitz leicht Buchels werden.“ oder „Es ist typisch, dass ein Pfarrer 1740 ein Dorf in 20 Kilometern Entfernung nicht gekannt und einen Ortsnamen so ins Kirchenbuch geschrieben hat, wie er ihn verstanden hat.“ sind mir sehr willkommen.
Alle weiteren Details sind für die Suche nach der Herkunft weniger vielversprechend, ich liste sie aber gerne auf:
Auffällig ist, dass Andreas Wolff nur 16 Tage nach der Trauung seiner Tochter Ursula gestorben ist. Vielleicht war er zuvor schon schwerkrank und die Tochter wurde schnellstmöglich verheiratet. Sie hat 1740 in Marktgraitz Andreas Gesslein geheiratet und ist von 1741 bis 1763 Mutter von zwölf Kindern geworden. Ursula Gessleinin ist am 21.08.1781 in Marktgraitz mit Altersangabe 62 Jahre verstorben, also ca. 1719 geboren. Bei den zwölf Taufen ihrer Kinder in Marktgraitz erscheint nur einmal ein Pate namens Wolff, nämlich am 16.01.1745 „Josephus Wolff Latomus ex Altenbanz“, also mit der seltenen Berufsbezeichnung Latomus = Steinmetz. Diese Berufsbezeichnung passt zur Berufsangabe der Paten in seinem Taufeintrag vom 25.04.1716, nämlich „Joannes Josephus Fischbacher Simonis Fischbacher p.t. Murarii in Monasterio Banthensi“, also derzeit Maurer im Kloster Banz.
„Sophia Wolffin“ ist am 10.05.1755 in Marktgraitz verstorben mit Altersangabe 70 Jahre. Wenn diese Altersangabe stimmt und die verwitwete Mutter von Ursula Wolff zu ihrer Tochter nach Marktgraitz gezogen ist, dann wäre Maria Sophia Theresia ca. 6 Jahre älter gewesen als ihr Ehemann Andreas Wolff. Aber Altersangaben in Sterbeeinträgen sind ja häufig ungenau.
Einen Taufeintrag der ca. 1719 geborenen Ursula Wolff habe ich bisher nicht gefunden (aber bisher ja auch nur in katholischen und noch nicht in evangelischen Kirchenbüchern gesucht).
Drei Taufeinträge von Geschwistern von Johann Josef und Ursula Wolff sind mir bisher bekannt:
Am 05.03.1718 wurde der in Hattersdorf geborene Johann Nikolaus in Seßlach getauft.
Am 14.09.1724 wurde der in Püchitz geborene Johann Georg Wolff in Altenbanz getauft.
Am 15.12.1731 wurde die in Püchitz geborene Maria Magdalena Wolff in Altenbanz getauft.
Maria Magdalena Wolff ist schon wenige Wochen nach ihrer Geburt, am 07.01.1732 in Püchitz verstorben. Über die 1718 und 1724 geborenen Johann Nikolaus und Johann Georg Wolff liegen mir bisher keine weiteren Informationen vor.
Zu Andreas Wolff liegen mir bisher Informationen zum Beruf vor, sondern nur folgende Informationen zur Art der Sesshaftigkeit:
1716 wird er in Stetten als „p.t. eins Hintersass alda“ bezeichnet.
1718 wird er in Hatterdorf (von einem offenbar nicht den Ansprüchen heutiger political correctness gerecht werdenden katholischen Pfarrer in Seßlach) als „vagabundus“ bezeichnet.
1731 wird er in Püchitz als „p.t. ibidem morantium“ bezeichnet, also pro tempore = derzeit sich hier aufhaltend.
Vielen Dank für weitere Hinweise und schöne Grüße
Jürgen (Wolff)