Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln: der Einstieg in die Familienforschung

Alte Fotos, vergilbte Dokumente in einer verstaubten Kiste auf dem Dachboden oder eine Urkunde versteckt im hintersten Winkel einer Schublade – häufig sind es Funde wie diese, die einen ersten Anstoß geben und Interesse für die eigene Familiengeschichte wecken.

Wer sich auf die Suche nach seinen Vorfahren begeben möchte, muss tief in die Vergangenheit eintauchen. Wie heißt es so treffend: Aller Anfang ist schwer? Tatsächlich verhält es sich in der Genealogie genau umgekehrt.

Wie und wo anfangen?

Genealogische Forschung: Ein Leitfaden

Beginn der Forschung

Eine genealogische Forschung beginnt man in der Regel bei der eigenen Person, von der aus man sich chronologisch von der Gegenwart zurück in die Vergangenheit arbeitet. Ratsam ist es, dabei systematisch vorzugehen und sich sorgfältig Generation für Generation zurückzutasten.

Zusammenstellen von Basisinformationen

Meist stellt es keine größeren Schwierigkeiten dar, durch eigene Kenntnisse oder mithilfe anderer Verwandten, die Daten von Eltern und Großeltern zusammenzutragen. Doch bereits bei den Urgroßeltern kann es mitunter schwieriger werden. Denn je weiter man in der Zeit zurückreist, desto mehr verzweigt und verästelt sich der Familienstammbaum.

Gespräche mit Verwandten

Erste allgemeine Anhaltspunkte für die Familienforschung liefern Gespräche mit Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten und anderen noch lebenden, nahen Verwandten.

Nutzung von Dokumenten und Urkunden

Auch die oben erwähnten Dokumente, alte Aufzeichnungen und Urkunden erweisen sich als hilfreiche Quellen. Oftmals gelingt es, anhand dieser privaten Quellen eine Art Wissenskette zu bilden, an der man sich Schritt für Schritt in die Vergangenheit hangeln kann.

Welche Daten und Informationen sind für die Recherche relevant?

Wohl jede Familienforscherin und jeder Familienforscher hat zwangsläufig einmal das Gefühl, auf der Suche nach den eigenen Wurzeln in einer Sackgasse gelandet zu sein. Andererseits kann es gerade zu Beginn durchaus vorkommen – insbesondere in persönlichen Gesprächen –, dass man von einer wahren Informationsflut überschwemmt wird. Hier wird es nun erforderlich, aus der Fülle an Hinweisen die nützlichen und relevanten Daten herauszufiltern. Auf dem Gebiet der Genealogie sind folgende Informationen von Bedeutung:

  • Namen
  • Geburts- und Sterbedaten
  • Wohnorte
  • Berufe
  • Religionszugehörigkeit
  • Eheschließungen und Scheidungen
  • Namen der Kinder
  • Namen der Taufpaten
Und wo findet man diese?

Die für die Recherche hilfreichen Informationen erhält man neben den mündlichen Überlieferungen unter anderem in folgenden Quellen:

  • Geburts-, Heirats- und Taufurkunden
  • Stammbücher
  • Testamente
  • Ahnenpässe und -tafeln (aus der Zeit des Nationalsozialismus)
  • Briefe und Postkarten
  • Fotos
  • Militärunterlagen (Soldatenausweise)
  • Tagebücher oder schriftliche Erinnerungen
  • Geschäftsunterlagen
  • Bauunterlagen

Wenn sich private Quellen erschöpft haben, können sich Forschende an örtliche Standesämter und zuständige Archive wenden. Als wichtige primäre Anlaufstelle lassen sich dort familiengeschichtlich relevante Dokumente aus der jüngeren Vergangenheit einsehen. Auch genealogische Vereine und Sekundärquellen, wie Schulakten, Einwohnerverzeichnisse oder Adressbücher, können weiterhelfen. Ebenso das Internet, das eine Fülle an Informationen bietet und dessen Vorteile in der raschen Suche und dem einfachen Datenaustausch liegen.

Familienforschung: Schlüsselaspekte und Überlegungen

Was gilt es bei der Familienforschung zu beachten?

1. Persönlicher Austausch und subjektive Informationen

Im persönlichen Austausch erfährt man Anhaltspunkte, die für erste Einblicke in die gegenwärtige und vergangene Generation nützlich sind. Dabei sollte man sich jedoch bewusst machen, dass mündliche Berichte, aber auch Briefe oder sonstige private Schrifterzeugnisse subjektiv gefärbt sind. Eine kritische, hinterfragende Auseinandersetzung mit den darin enthaltenen Angaben ist daher empfehlenswert.

2. Aufmerksamkeit bei historischen Daten

Je tiefer man in der Vergangenheit gräbt, desto ungenauer werden die Daten. Hier ist besondere Aufmerksamkeit gefragt. So kommt es bisweilen vor, dass sich die Schreibweise des Namens im Laufe der Zeit geringfügig geändert hat oder bestimmte Daten voneinander abweichen.

3. Sorgfältige Navigation durch die Forschung

Besonders wichtig – auch wenn es banal klingen mag – ist es, darauf zu achten, nicht versehentlich „falsch abzubiegen“ und zu einer Person weiterzuforschen, die nicht zur eigenen Familie gehört.

4. Verwendung von offiziellen Quellen

Für Nachweise aus der jüngeren Vergangenheit sind örtliche Standesämter die ersten Anlaufstellen. Sie können verlässliche Auskünfte über Personenstandsfälle, wie Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle, liefern – allerdings ausschließlich für die Zeit ab 1876. Denn erst durch Einführung des Personenstandsgesetzes wurde die Beurkundung auf diese Weise staatlich geregelt.

5. Kirchenbücher: offizielle Quellen vor 1876

Genealogisch relevante Angaben für die Zeit vor 1876 sind in Kirchenbüchern zu finden.

Klicken Sie hier, um mehr über Kirchenbücher zu erfahren.

Hilfreiche Tipps
  • Stellen Sie Fragen!
  • Notieren Sie Informationen sorgfältig!
  • Dokumentieren Sie Gesprächspartner für etwaige Folgefragen!
  • Dokumentieren Sie Fundorte und Quellenangaben!
  • Gehen Sie chronologisch vor!
  • Erstellen Sie einen Stammbaum!
  • Tauschen Sie sich mit anderen Familienforscherinnen und Familienforschern aus!
  • Lassen Sie sich nicht entmutigen – bei Ahnenforschung ist Ausdauer und Geduld gefragt!

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