Was ist mit den Kirchenbüchern in Sachsen los

Was ist mit den Kirchenbüchern in Sachsen los? – Aufruf zum Handeln

Liebe Mitforscherinnen und Mitforscher,

seit Monaten – eigentlich seit Jahren – drehen wir uns in diesem Thread im Kreis: „Woran liegt es, warum geht nichts voran, wer bremst?“
Wir alle wissen: Die Digitalisierung ist technisch machbar, andere Landeskirchen zeigen es eindrucksvoll. In Sachsen dagegen bleibt der Zugang zu den Kirchenbüchern für viele weiterhin versperrt.

Es bringt uns aber wenig, wenn wir hier im Forum noch lange weiter spekulieren. Wir sollten unser gemeinsames Anliegen an die Verantwortlichen richten:

an den Präsidenten des Landeskirchenamtes, Herrn Hans-Peter Vollbach

und an die Leiterin des Landeskirchlichen Archivs, Frau Kristin Schubert.


Unser Ziel: Mit Nachdruck, aber sachlich, um kurzfristige Abstellung des derzeitigen unbefriedigenden Zustands bei der Online-Stellung von Kirchenbüchern in Archion zu bitten.

Der Zeitgeist ist eindeutig: Digitalisierung und Online-Service sind heute Standard. Andere Landeskirchen haben es vorgemacht – Sachsen sollte hier nicht länger zurückfallen.

Je mehr von uns sich direkt an die Verantwortlichen wenden, desto größer die Chance, dass Bewegung in die Sache kommt.

Vielleicht können wir sogar einen Mustertext erarbeiten, den jede/r individuell anpassen und verschicken kann.

Was meint Ihr – seid Ihr dabei?

Viele Grüße
maxkli
 
Mein Vorschlag für ein Musterschreiben / E-Mail:

Sehr geehrter Herr Präsident Vollbach,
sehr geehrte Frau Schubert,

mit großem Interesse verfolgen wir als Familienforscherinnen und Familienforscher die Digitalisierung und Online-Bereitstellung von Kirchenbüchern über Archion. Leider müssen wir feststellen, dass die Landeskirche Sachsens im Vergleich zu anderen Landeskirchen deutlich zurückliegt.

Vor-Ort-Recherchen sind oftmals kaum möglich, da Pfarrämter nicht besetzt sind oder der Zugang zu Archiven verweigert wird. Die Digitalisierung selbst ist technisch längst kein Hindernis mehr – die Verzögerungen scheinen vielmehr an der fehlenden Aufbereitung der Metadaten und an knappen Personalressourcen zu liegen.

Wir bitten Sie daher eindringlich, kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen, um den gegenwärtigen unbefriedigenden Zustand zu beheben.
Eine zügige Bereitstellung der Kirchenbücher bei Archion würde nicht nur der Forschungsgemeinschaft helfen, sondern auch das Image der Landeskirche als moderne und serviceorientierte Einrichtung stärken.

Im digitalen Zeitalter erwarten wir zurecht, dass historische Quellen online zugänglich gemacht werden – und zwar in Sachsen genauso wie in anderen Landeskirchen.

Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns zeitnah mitteilen könnten, welche konkreten Schritte zur Verbesserung vorgesehen sind.

Mit freundlichen Grüßen
[Name]
[Adresse / E-Mail]
 
@heinzi76
Natürlich kostet eine zusätzliche Stelle Geld – das ist unbestreitbar. Aber wie bei allem im Leben, kostet auch alles andere Geld: Die Beantwortung der unzähligen Anfragen, die Betreuung im Lesesaal, die Wartung und Unterhaltung der Technik, um die Filme oder die digitalen Kopien im Lesesaal zugänglich zu machen, und so weiter.
Ich bin schon sehr lange in diesem Bereich tätig, und leider war es in Sachsen nie wirklich anders. Als der Neubau und die Digitalisierung ins Gespräch kamen, habe ich eine gewisse Hoffnung geschöpft, dass sich etwas ändern würde. Aber leider hat sich bisher wenig getan.


@maxkli
Den Brief finde ich sehr gut. In meinen Augen sollte man auch die Vorteile für das Archiv selbst stärker hervorheben.
Ein digitalisiertes Archiv könnte nicht nur die Nutzeranfragen im Bereich Kirchenbuchverfilmung deutlich reduzieren, sondern auch dem Archiv selbst zugutekommen. Weniger Anfragen bedeuten weniger Belastung für das Archivpersonal – und das schafft Freiräume, sich anderen wichtigen Aufgaben zu widmen. Zudem könnten durch eine solche Lösung die Kosten gesenkt werden, zum Beispiel für die Wartung der Technik und für Energiekosten.
Auch die Pfarrarchive könnten entlastet werden, da die ständigen Anfragen nach Kirchenbuchauszügen entfallen würden. Letztlich wäre es eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.


Ein weiterer Schritt könnte die Veröffentlichung des Textes in verschiedenen Foren oder auch in der Presse sein. Archion könnte ebenfalls einbezogen werden, um den Wunsch der Nutzer direkt weiterzugeben. Auf diese Weise könnte man mehr Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und vielleicht den nötigen Druck erzeugen, um Veränderungen voranzutreiben.
 
'Archion könnte ebenfalls einbezogen werden, um den Wunsch der Nutzer direkt weiterzugeben. Auf diese Weise könnte man mehr Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und vielleicht den nötigen Druck erzeugen, um Veränderungen voranzutreiben.'

Sehr gute Idee! Vorschlag: Archion 'in Kopie' beim Mailversand setzen ...
 
Kurzer Hinweis:

Archion liest in diesem Forum nicht regelmäßig mit.

Wenn Sie die o.a. Aktion so umsetzen möchten, meinen Sie nicht, daß Sie Archion vorab über Ihr Vorhaben mindestens informieren sollten?
 
@vnagel2004

Vielen Dank für den Hinweis.

Mir ist wichtig klarzustellen: Die geplante Aktion richtet sich nicht gegen Archion selbst – wir alle wissen, daß Archion nur die Plattform ist. Die Verantwortung für die Bereitstellung der Daten liegt eindeutig bei der Landeskirche Sachsen bzw. deren Archiv.

Daher sehen wir es als sinnvoll an, uns direkt an die dortigen Verantwortlichen zu wenden. Natürlich kann Archion gern vorab über diese Initiative informiert werden, damit Missverständnisse vermieden werden.

Ziel der Aktion ist es, konstruktiv auf eine Verbesserung der Situation hinzuwirken – im Sinne aller, die an den sächsischen Kirchenbüchern forschen.

Viele Grüße
maxkli
 
@maxkli

Vielleicht haben wir einfach ein unterschiedliches Verständnis davon, wenn wir davon sprechen "jemanden mit ins Boot zu holen" ---- Ich persönlich würde Archion mit einer solchen Aktion nicht "überraschen", in dem ich Archion einfach nur auf CC setze.

Das sich diese Aktion nicht "gegen Archion richtet", versteht sich m.E. von selbst, da Archion keinerlei Einfluß darauf hat, welche Archive welche Digitalisate wann zur Onlinestellung "anliefern".
 
Natürlich sollten die Verantwortlichen bei Archion im Vorfeld informiert werden, da bin ich ganz bei Ihnen „vnagel2004“ 😉möglicherweise findet sich so eine andere, bessere Lösung, das wäre wünschenswert.
Die Situation wird zunehmend zum Problem, aufgrund der fortschreitenden Fusionen auf Sächsischem gebiet, viele Forschungsgebiete sind so nicht mehr zugänglich, zudem verweigern Kreisarchive aufgrund von Personalmangel zunehmend die Auskunft, beides kollidiert miteinander, da muss dringend eine Lösung her.
Möglicherweise macht es Sinn zunächst die Verantwortlichen bei Archion zu kontaktieren, es geht letztlich darum mit Nachdruck klarzustellen, dass es so nicht weitergehen kann, Archion selbst könnte diesbezüglich eine wichtige Rolle einnehmen.
 
Info-Mail an Archion ist versandt: Hier zur Info ...

Betreff: Information zur Nutzeraktion betreffend Kirchenbücher Sachsen

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Sie kurz über eine Initiative informieren, die derzeit in der Nutzer-Community von Archion angestoßen wurde. Hintergrund ist die schon länger bestehende Verzögerung bei der Bereitstellung der Kirchenbücher aus Sachsen.

In der Vergangenheit hatte ich mich bereits mit einer entsprechenden Anfrage direkt an Archion gewandt. Damals wurde mir erläutert, dass allein die Landeskirche Sachsen bzw. das Landeskirchenarchiv Dresden über die Bereitstellung entscheidet und Archion selbst hier keinen Handlungsspielraum hat.

Vor diesem Hintergrund richtet sich die nun gestartete Aktion ausdrücklich an die Verantwortlichen in Dresden – mit der Bitte, den gegenwärtigen Zustand endlich abzustellen und die Kirchenbücher zeitnah in Archion online zu stellen.

Da Archion von dieser Nutzeraktion zwangsläufig erfahren wird (z. B. wenn Schreiben mit Ihnen in Kopie versendet werden), möchte ich Sie vorab informieren. Unser Ziel ist es, konstruktiv zu mehr Transparenz und Fortschritt zu gelangen – und keinesfalls, Archion in ein falsches Licht zu rücken.

Mit freundlichen Grüßen



maxkli
 
Liebe Forschergemeinde,

Archion habe ich über unsere Aktion informiert – die Rückmeldung war positiv:

> „Gut, dass Sie uns vorab informiert haben, vielen Dank dafür!“

Damit ist Archion im Bilde. Jetzt liegt es an uns, unsere Schreiben direkt nach Dresden zu senden – nur dort kann die Entscheidung fallen. Je mehr von uns mitmachen, desto stärker unser Signal.

Viele Grüße
maxkli
 
Die E-Mail an das Landeskirchenamt Sachsen ist versandt.

Heute Abend werde ich auch noch an die ev. Kirche in Thüringen schreiben und mal nachfragen. Denn da wurde mir am 01.11.2022 folgendes geschrieben:

".......In ca. einem Jahr sollen übrigens die Jenaer Kirchenbücher über die Internetplattform Archion zugänglich gemacht werden.....".

VG Mark
 
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