Vornamen - jenseits von Johann und Anna

In Köln und Umgebung gibt es haufenweise Leute, die nach kath. Heiligen benannt sind, meine Familie wimmelt davon! Die waren meistens Märtyrer und/oder frühe Bischöfe. Bei den Frauen oft Märtyrerinnen oder auch ein paar, die an Errettungssagen gebunden sind.
Beispiel Richmodis, manchmal zu Richmuth verändert https://de.wikipedia.org/wiki/Richmodis-Sage
 
Ich bin im Hofer Land auch hin und wieder über Taufeinträge gestolpert, bei denen die Kinder nach ihren Paten benannt werden sollten, diese aber nicht dasselbe Geschlecht hatten. Man hat dann die Namen einfach entsprechend angepasst.
Bei den Mädchen:
Jakobäa/Jakobina, Alwina, Heinrica, Richarda, Konradina, Mauritia und (Johanna) Nepomucena.
Bei den Jungen:
Marian, Sophian.
 
Unter meinen Vorfahren finden sich im 16. und 17. Jahrhundert einige Männer mit dem Vornamen Adolarius. Zu dem Namen konnte ich bisher nichts zu Herkunft oder Bedeutung finden :unsure:
 
Falls noch nicht aufgeführt:
Ich finde Ilsebein oder Ilsabein auch einen heutzutage recht unüblichen Mädchenname. War aber über Jahrhunderte zumindest in der Region Ostwestfalern-Lippe sehr gebräuchlich.
In Schleswig-Holstein waren Ilsabe und Elsabe lange Zeit sehr beliebte Vornamen. Ebenso, wenn auch nicht so häufig, Elsbe und Elsebe.
Alle Kurzformen und abgeleitet von Elisabeth.
 
Man erinnere u.a. das Märchen der Gebrüder Grimm „Vom Fischer und seiner Frau“…

"Männlein, Männlein, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
Meine Frau, die Ilsebill,
Will nicht so, wie ich wohl will."

Wunderbar auch erzählt in Niederdeutscher Sprache.
 
Ilsebein (neben Ilsabein, Ilsabe...) war um 1800 in OWL Modename. Töchter hießen entweder Anna/Anne Maria/Marie Ilsebein (in verschiedenen Variationen) oder Anna/Anne Maria/Marie Elisabeth. Entweder war es nicht bewusst oder es störte nicht, dass da eigentlich der gleiche Name vergeben worden ist. Und weil das auch mal durcheinandergehen konnte, kann die Suche nach der richtigen Person schon zu grauen Haaren führen.
Und ich hab viele davon.
 
Caroline Bellemine geboren 1811 in Strausberg, eine wohltuende Abwechslung zu der Fülle an Wilhelminen in dieser Zeit ...
 

Zelanine

Manchmal kann man sich ja Namen gut erklären. Aber diesen?
Vater und Paten sind vom Militär. Soll er an irgendetwas Militärisches erinnern? Ich hab keine Ahnung.
 
Celine? Oh weh, würd ich nie drauf kommen. Mich stört das "Z" am Anfang. 🤷

Dafür habe ich den heiligen Brandanus im Angebot:

Brandanus war auch der Vorname eines frühen evangelischen Theologen. Dadurch hat sich der Heiligenname vielleicht noch ein paar Jahre im Evangelischen halten können. Wahrscheinlich wurde er aber generell kaum vergeben.
 
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