Vornamen - jenseits von Johann und Anna

Pastor Staël in Dielingen ließ 1664 seinen Sohn Johann Clamor Mentzo taufen. Dieser wiederum war 1731 Pate bei Clamor Dallmer in Dielingen. Und der Sohn seiner Schwester Louise Dallmer wurde dann 1779 in Petershagen Friedrich Clamor Meyer.
Das war dann der letzte "Schreier", uff!
 
Krisk: Vorname Osterbelt oder was steht da?

Vielleicht gibt der Vorname der Patin, Frau des Matthias Goldschmidt, einen Hinweis?
Ich kenne den Namen Osterhild - aber es paßt auch nicht richtig zum KB-Eintrag ...

VG.
Doch! Denn die vermeintliche Osterbelt war eine Osterhilt.
Bitte mit dem Buchstaben h in Matthias vergleichen - es ist der gleiche. Der Schreiber hat dieses h mit dem langen h im gleichen Eintrag gebraucht, siehe "acht" 2 Zeilen über den Vornamen des Kindes.

Ein b findet sich in der 2. Zeile derselben Kolonne ganz oben in "Leinewebers".
 
männlich:

Sobeck (1782)
Caspar (1796)
Hieronimus (1810)
Valentinus Anastasius (1825)
Joseph Cajetan (1853)

weiblich:

Orschula (1833)
Amalia (1841)
Henrietta Friederica Rahel (1843)
Rosalia Cecilia (1857)
Salomea (1867)

Der Sobeck ist ja besonders apart!

In der ägyptischen Mythologie war das Sobek - das Krokodil, bzw. der Kroodilgott; siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Sobek_(ägyptische_Mythologie)

Oder kennt jemand noch einen verwandten Vornamen aus dem deutschen Sprachraum?

Orschula: klingt für mich nach Ursula. In meiner Heimatstadt Mannheim früher öfter gehört als "so e Orschel!"

Die Erklärung fand ich in https://www.eberbach-history.de/Eberbacher-Wörterbuch
'Eine „Orschel“ ist ein ungeschicktes Mädchen. Das Wort kommt ursprünglich von „Ursula“ und hat sich zu seiner eigenständigen Bedeutung entwickelt.'
 
Mein persönlicher Favorit: Lida, der Name meiner Urgroßmutter. Im deutschen Sprachraum eine alte, eher ungewöhnliche Kurzform von Adelheid/Alida, die mir sonst noch nirgendwo untergekommen ist.
Alida ist auch Aleth https://www.baby-vornamen.de/Jungen/A/Al/Aleth/.
'...Name als weibliche Form die französische verkürzte Schreibweise des althochdeutschen Namens Aleidis, Adelheid sowie Adelaide dar und bedeutet interpretiert "von edlem Wesen".'
In frz.ref. Hugenottenorten gibt es häufig Alèthe. Hat aber nichts mit "Alete Milch für's Kind!" zu tun, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Alete
Schade!
 
Weil wir es gerade von Grafens haben: Wie lange ein einmal durch erlauchte Patenschaft eingeschleußter Vorname sich vererben kann, sieht man an
"Conradine" Jehanne (Jeanne) ARNOUL *1695 auf Schloss Braunsberg bei Anhausen, Grafschaft Wied. Als Tochter des gräfl. Hofbäckers und Küchenschreibers Pierre ARNOUL, eines frz.-ref. Waldensers, war ihre Taufpatin Conradine Louyse Gräfin zu Bentheim-Tecklenburg, vierte Ehefrau von Friedrich III. Grafen zu Wied. Die Conradine hatte eine einschlagende Wirkung - mindestens 132 Jahre lang!

Conradine Jeanne (Rufname Conradine) ARNOUL, oo Pierre REVIOL, war in Neu-Isenburg 22x Patin, in Walldorf 5x.
Ihre Tochter Catherine Conradine hat die Vornamen ebenfalls um die 15x in Neu-Isenburg und Walldorf verteilt. Die letzten Conradines, die ich in den frz.-ref. KB von Neu-Isenburg und Walldorf erfasst habe, waren in letzerem Ort eine Conradine COUTANDIN *1805, in N-I eine Conradine Catherine MÜLLER *1827! - Hoffentlich wurde sie Kathrin gerufen!
 
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