Kostenpflicht

Ein Nachteil von ARCHION sind die Kosten. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, weshalb man für die Recherche bezahlen muß. Vergleichbare Recherche in anderen Archiven sind kostenlos.
 
Ein Nachteil von ARCHION sind die Kosten. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, weshalb man für die Recherche bezahlen muß. Vergleichbare Recherche in anderen Archiven sind kostenlos.

Wie bitte?? Es handelt sich hier um das Archiv der evangelischen Kirchen. Wenn jemand in die dortigen, heiligen Archivlesesäle geht, dann wird ein Obolus von etwa fünf Euro je Besuch fällig.

So ist es auch in den katholischen Bistumsarchiven. In einem muss ich neuerdings ab der dritten Pfarrei (die ich an einem Tag einsehen möchte) 1,50 Euro zusätzlich löhnen.

Unter diesen Umständen ist sogar die teuerste Variante (20-Tagespass zu 60,00 Euro) günstiger als ein Archivbesuch.

Was kostenlos ist und bleiben wird, wird die Suche nach den Kirchenbüchern (sprich: vorhanden oder nicht vorhanden).
Kostenlos ist ferner m.W. der Besuch (und damit die Recherche) in staatlichen Archiven - um ein solches handelt es sich beim Projekt Archion aber nicht.
 
dann wird ein Obolus von etwa fünf Euro je Besuch fällig.

In Berlin für Privatpersonen 9€, für Berufsforscher 35€

Kostenlos ist ferner m.W. der Besuch (und damit die Recherche) in staatlichen Archiven - um ein solches handelt es sich beim Projekt Archion aber nicht.

Ist auch nicht immer/überall kostenfrei: Landesarchiv Berlin 30€/Jahr. Auch in anderen Brandenburger staatl. Archiven zahlt man eine Tagesgebühr.

Martina
 
Hallo,

nur mal so gefragt "Warum soll eigentlich immer alles kostenlos sein".
Wer nichts zahlen möchte, muss ja hier auch nicht mitmachen.
Wer sich beschwert möge bitte einmal recherchieren wie sich die anderen Archive finanzieren.
 
Warum soll eigentlich immer alles was kosten? Man kann kein Archiv mit einem anderen Archiv vergleiche aber actapublica, matricula und viele mehr - sind kostenlos. Ihr würdet alle ganz schön arm dastehen, wenn die nicht kostenlos sein würden.
 
Gute Leistungen dürfen auch etwas kosten - das ist vollkommen legitim.
Man bedenke einmal die Kosten, die für das digitalisieren der Bücher und für den Unterhalt derartiger Plattformen anfallen.

Üblicher Weise fallen bei einem persönlichen Besuch im Kirchenarchiv ebenfalls Kosten an, nämlich ca. 7,- € pro Nutzungstag.
Dazu kommen die An- und Abfahrtkosten (Zeitaufwand und Spritkosten bzw. Kosten für öffentliche Verkehrsmittel), Parkgebühren und dann noch 2,- bis 6,- € pro Papierkopie.
Je nach Entfernung zum gewünschten Kirchenarchiv kommen da schnell mal Kosten von 20,- bis xxx,- € pro Besuch zusammen.
Im Falle meiner Ahnenforschung müsste ich z.B. die Archive Darmstadt, Speyer, Eichstätt, Regensburg und Augsburg "abklappern" wobei pro Archiv mehrere Besuche erforderlich wären.
Die Kosten können sich dabei leicht auf mehrere 100,- € pro Jahr summieren.

Hierbei ist noch nicht berücksichtigt, dass in der Regel jeder Besuch mit dem Archiv abgestimmt werden muss - die Leseplätze sind nun mal begrenzt. Die längsten Öffnungszeiten hat es in der Regel Donnerstags, womit dieser Tag auch gerne ausgebucht ist und Wartezeiten entstehen.

Die Vorteile dieser Plattform liegen meiner Meinung nach auf der Hand:

- Im Archiv stöbern, wenn ich dazu Lust und Zeit habe und das ganze noch stressfrei von Zuhause.

- Fixe und überschaubare Kosten in Form von bedarfsabhängigen Kurzzeitabo's oder einem Jahresabo für die Intensiv-Forscher.

Ich finde das toll und freue mich auf den Start.
 
4034 schrieb:
4028 schrieb:
So ist es auch in den katholischen Bistumsarchiven. In einem muss ich neuerdings ab der dritten Pfarrei (die ich an einem Tag einsehen möchte) 1,50 Euro zusätzlich löhnen.

Nee, stimmt nicht immer. In Bayern und Baden-Württemberg ist die Archivbenutzung für Familienforschung kostenlos. Fotos vom Bildschirm zu machen, ist ebenfalls kostenlos.

Ich verstehe aber, dass das Angebot Kosten verursacht. Doch die stehen in für mich keinem Verhältnis zu Nutzen. Ja, wenn flächendeckend alle evangelischen Kirchenbücher erfaßt wären, aber die paar?
 
Mir ist die ewige Diskussion über Kosten hin oder her schon fast leid. Fakt ist, dass es bisher in Deutschland keinen mir bekannten Internetzugang zu Kirchenbucharchiven gab bzw. gibt. Nun machen die evangelischen Archive den ersten Schritt. Die Vorteile hieraus wurden in den verschiedenen Beiträgen schon mehrfach herausgestellt. Das ist lobenswert und auch ich finde dies mutig und fortschrittlich – natürlich aber auch längst fällig. Aber wo bleiben die anderen Archive?.
Wieso soll nun das Projekt auch gleich die von den einzelnen Archiven gelieferten Digitalisate schon gleich umgestalten? Das bräuchte auch wieder Zeit und es wartet doch jeder schon auf den endgültigen Start. Lassen wir das doch dann mal erst richtig anlaufen. Dann hoffe ich natürlich darauf, dass sukzessive auch nachgearbeitet und erweitert wird hinsichtlich der zugänglichen Kirchenbezirke.
Kostenlos war von den mir besuchten regionalen Archiven bisher auch keines. Da sind auch bayerische und württembergische Archive dabei. Sogar die Kirchengemeinden vor Ort verlangen Gebühren oder erwarten eine Spende. Insbesondere Kopien und dann sogar nur ausschnittsweise zulässig, können pro Seite 1 € kosten. Hier werden sie nichts zusätzlich kosten. Vielleicht tut sich auch hinsichtlich der Gebühren etwas, wenn einmal eine gewisse Auslastung und (Einstands-)Kostendeckung vorhanden ist.
 
Mir ist die ewige Diskussion über Kosten hin oder her schon fast leid. Fakt ist, dass es bisher in Deutschland keinen mir bekannten Internetzugang zu Kirchenbucharchiven gab bzw. gibt. Nun machen die evangelischen Archive den ersten Schritt. Die Vorteile hieraus wurden in den verschiedenen Beiträgen schon mehrfach herausgestellt. Das ist lobenswert und auch ich finde dies mutig und fortschrittlich – natürlich aber auch längst fällig. Aber wo bleiben die anderen Archive?...

FamilySearch hat fast alle Kirchenbücher entweder abgeschrieben oder abgefilmt, dann gescannt. Der Onlinezugriff ist kostenlos.
Teilweise sind deutsche Akten gesperrt, weil die Kirchenarchive die Veröffentlichung untersagten. Unverständlich für Kirchenbücher bis 1875, die im staatlichen Auftrag geführt und auch durch Steuern bezahlt wurden.
Teilweise zahlen die Bundesländer heute noch dafür.
Somit ist der kostenlose Zugang zu Kirchenbücher der Aufgaben bis 1875 eigentlich Pflicht.

 
Hallo Alois,

Nee, stimmt nicht immer. In Bayern und Baden-Württemberg ist die Archivbenutzung für Familienforschung kostenlos. Fotos vom Bildschirm zu machen, ist ebenfalls kostenlos.

ich weiß nicht, in welchen Archiven Du bisher warst, aber Deine Aussage kann ich nicht bestätigen.

Das Bistum Regensburg verlangt 5 Euro Benutzungsgebühr und wie bereits geschrieben ab der 3. Pfarrei 1,50 pro Pfarrei, außerdem berappt man 6 (!!) Euro pro DinA4 Kopie aus einem Microfich. Kostenlos ist was anderes! Auch die Archive in Würzburg und München-Freising sind nicht kostenlos und selbst Passau hat (bevor sie auf Matricula online gingen) eine Benutzungsgebühr verlangt.
Fotos von Bildschirmen oder den KB direkt durfte ich bisher noch nie machen!

Wenn ich nun noch meine Anreise (lassen wir ein Übernachtung mal weg) von ca. 400-500 km berechne, käme ich bei Archion deutlich günstiger weg.
Leider habe ich nur wenige evangelische Vorfahren, aber ich hoffe noch auf die Ostgebiete :)

Gruß
Xtine
 
Für den Besuch von "Archion" ist es angemessen, auch einen azeptablen Obulus zu zahlen. Bisherige Besuche in den Pfarrämtern von Sachsen-Anhalt waren stets kostenpflichtig, was auch o.k. ist, denn die Bücher müssen auch instant gehalten werden. Nachteil war, dass Kopien nicht erlaubt waren.
Beim Besuch der ELB in Magdeburg fielen für 1 Woche (Mo-Do je 7,5 Std) 32 € gebühren an plus 5 € pro Tag für Fotogenehmigung. Anfahrt und Unterkunft kosteten mindestens 110 €. Selbst bei 50 €/Woche wäre "Archion" noch ein Schnäppchen.
Die einsehbaren Filmkopien inMagdeburg waren z. T. in schlechter Qualität, weil beim Kopieren Unschärfen eingehandelt wurden.
In den in diesem Archiv veröffentlichten KB von Berlin bzw. Ostpreußen wurden die Fotos zu stark komprimiert (unter 1 MB; erforderlich sind aber mindestens 1,5 MB), so dass kleine Schriften nur erraten werden können. In dieser Qualität ist "Archion" ungenießbar! Dass es besser geht, zeigen die anderen aufgeführten KB. Ersetzt den Bilderschrott durch ordentlichen scharfe Bilder, und "Archion" wird ein voller Erfolg, auch wenn der Ausbau noch Zeit erfordert.
 
Hallo aus dem Norden !

Was soll dieses Gelaber über die Kosten ?
Hat schon mal auch nur " Einer " von Euch ewig meckernden an diejenigen gedacht die auf Grund von körperlichen Einschränkungen oder aus finanziellen Gründen es sich nicht leisten weite Reisen zu den verstreut liegenden Archiven unternehmen zu können ?
Auch diese Ahnen-Sucher wollen gerne ihre Ahnen zu Papier bringen , für diese ist es doch eine hervorragende Möglichkeit .
Bin selber ein paar mal in Berlin gewesen , jede Reise eine körperliche Strapaze , über behinderten gerechter Zugang will ich mich gar nicht auslassen , über Hotels der mittleren Kategorie kann ich Romane schreiben , um aus dem Hotel das Archiv zu erreichen , nochmals extra Kosten .
Die Kosten einer einwöchigen Reise (für ein paar KiBu-Auszüge und ein paar Grundbuch-Auszüge) - davon kann ich locker 2-3 Jahre den Beitrag für Archion hinlegen .
Also , hört endlich auf zu " Meckern " - nicht mal der persönliche Tod ist umsonst !
Gruß, Joachim
 
Ostgebiete gibts bei FamilySearch, fbc.pionier.net.pl oder szukajwarchiwach.pl/aktualnosci.

Übrigens alles kostenlos und einfach runterladbar.
Die pol. Archive haben wohl auch EU-Förderung bekommen, da hätte sich Archion auch drum kümmern können. Aber das Portal ist nicht einmal eine gGmbH, da weiß man schon warum.
 
Moin,

es gibt eine weltweite Grundregel: Was nichts kostet, taugt nichts.

Beispiel FamilySearch: Eine großartige Datenbank, aufgebaut mit dem ehrenamtlichen Engagement tausender Mormonen, wichtig, ein für den Nutzer "kostenloser" Einstieg ... voll von Fehlern ... wir kennen doch unsere eigenen Schwierigkeiten, Kb-Seiten richtig zu lesen / zu identifizieren.
D.h.: Alles was abgeschrieben ist, herzlichen Dank, aber es besteht eine beschränkte Vertrauungswürdigkeit. Ich brauche das Original ... ich will meine eigenen Fehler machen ...

Eine Datenbank mit abgetippten Daten ins Netz zu stellen ist billig ... Digisate von Kb-Seiten ins Netz zu stellen ist ein Millionen-Euro-Projekt. Will ich, dass ein solches Projekt aus den von mir gezahlten Kirchensteuern finanziert / subventioniert wird? Neee, will ich nicht, Kirchensteuern zahle ich für andere Zwecke, religeöse, soziale, aber sicher nicht für Genealogie.

Addiere ich alle Beträge für mich zusammen, die ich in den letzten Jahren im Kontext der Recherchen bei den Mormonen untergebracht habe, Ausleihgebühren, Anreise einschliesslich CO2, Spenden, etc., dann liege ich weit über den ominösen 200 Eur ...

In diesem Sinne,

--- Mitte der 80-er Jahre: Ich sitze in Gambia, Westafrika: Strom ab und zu, Wasser auch, kein Fernsehen, das Radio verstehe ich nicht, Zeitungen gibt es nicht, alle 3 Monate kommt mal ein Schreiben aus der Zentrale ...

--- Mitte der 90-er Jahre: Ich sitze in Fortaleza, Ceara, im Nordosten, oder in Joinville, Santa Catarina, im Süden Brasiliens: ein Fax nach Deutschland kostet 10 DM, egal ob da ein Wort drauf steht oder die Seite vollgeschrieben ist.

--- Mitte der 10-er Jahre: Ich sitze bei angenehmen Temperaturen in Zentralafrika nicht weit vom Äquator und blättere online in Kirchenbuchseiten des 17., 18., 19. Jahrhunderts in Westpreussen ... traumhaft, beeindruckend, vor 30 Jahren nicht vorstellbar.

Beste Grüße aus Kigali, MueGlo
 
Völlig richtig Xtine,

ich lebe in NRW und forsche zu 90% in Bayern. Nicht alles lässt sich aus der Ferne recherchieren, so geht mein Jahresurlaub eigentlich immer für Forschungsreisen drauf. Dazu die Reisekosten etc. Da kommt mich Archion deutlich günstiger. Ich hoffe nur das bald auch die grau hinterlegten Bücher online gehen und auch mehr Gemeinden dazu kommen. Wenn noch mehr hinterlegt wird werden für mich vielleicht viele Reisen nicht mehr nötig und ich spare sogar dabei.

Mir wäre niemand bekannt der für seine Arbeit keine Entlohnung haben möchte. Wieso sollte also Archion kostenlos sein? Gut... über die Höhe mag man streiten können. Aber nein... ich verstehe durchaus dass für die Nutzung ein Entgelt zu entrichten ist.

Davon mal ab ist es ja durchaus ein Mehrwert zur Kirchenbuchrecherche nicht mal mehr das Haus verlassen zu müssen.
 
Moin,

es gibt eine weltweite Grundregel: Was nichts kostet, taugt nichts.

Beispiel FamilySearch: Eine großartige Datenbank, aufgebaut mit dem ehrenamtlichen Engagement tausender Mormonen, wichtig, ein für den Nutzer "kostenloser" Einstieg ... voll von Fehlern ... wir kennen doch unsere eigenen Schwierigkeiten, Kb-Seiten richtig zu lesen / zu identifizieren.
D.h.: Alles was abgeschrieben ist, herzlichen Dank, aber es besteht eine beschränkte Vertrauungswürdigkeit. Ich brauche das Original ... ich will meine eigenen Fehler machen ...

FamilySearch bietet schon seit Jahren das Original.
Übrigens meinte ich nicht die Kirchensteuern zur Finanzierung sondern die Zuschüsse der Bundesländer. 2003 waren das 160 Mio.
 
Ich bin mir absolut sicher, dass Archion sein Geld wert sein wird, SOBALD wirklich alle noch vorhandenen Kirchenbücher der teilnehmenden Kirchen online sind. Ich find das Projekt echt gut und bin sehr gern bereit die aktuell veröffentlichten Preise dafür zu zahlen.

Ich habe bis vor 2-3 Monaten so ziemlich alles in Archiven und Standesämtern gesucht (nur Vorrecherchen halt im Netz). Und ich finde diese 'ich will alle Dokumente online, jetzt sofort und vor allem kostenlos'-Mentalität so ziemlich zum Kotzen. Gefühlt les ich das mittlerweile ständig im Netz. Freut euch doch einfach den Arsch ab wenn ihr was kostenloses findet, aber geht grundsätzlich nicht davon aus, dass es Standard ist. So erspart man sich ne Menge Frust und hat umso mehr Spaß an seinem Hobby. Und wenn man noch nie Archiv-Luft geschnuppert hat, dann verpasst man auch ne ganze Menge Ahnenforscherleben und vor allem -spaß. Ich zumindest finde wenige Dinge im Leben so erhebend wie in einem Raum gefüllt mit (Wissens-)Schätzen zu stehen. Und dabei bin ich garnicht mal so sehr Geek (glaub ich zumindest). ;)

VG
 
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