St. Nikolaus

Bemerkungen Ort

Anton Müller, Die Kirchenbücher der bayerischen Pfalz, München 1925. Ergänzt von Hiltrud Mitsching (ABSp):

Die katholische Pfarrei entstand wieder um die Mitte des 17. Jahrhunderts. Der Ort war damals noch meist lutherisch und der Aufenthalt für den katholischen Pfarrer offenbar nicht gerade angenehm. In den ersten Jahren fand daher häufig ein Wechsel der Pfarrer statt und Vertretungen wurden von Kapuzinern oder Karmelitern, aber auch Jesuiten aus Grünstadt oder Worms übernommen. Die Kirchenbücher sind in den ersten Jahren lückenhaft "nomina baptizatorum infantium ab anno 1650 usque ad 1654 nullibi inveniuntur" bemerkt der einen Taufeintrag von 1652 im Jahre 1681 nachtragende Pfarrer. Auch von 1667- bis 1671 fehlten ursprünglich die Einträge. Sie wurden ebenfalls 1681 nachgetragen und dabei deren Mangelhaftigkeit entschuldigt: "sequuntur nomina renatorum seu baptizatorum incipiendo ab anno currenti 1667; si enim dies ac mensis non secundum ordinem annotatus, saltem annus. unde totus annus perlegendus et tum facile dies et mensis simul cum anno inveniuntur". In den Jahren 1703 bis 1705 fehlt jede Ortsangabe und manche Einträge unterblieben ganz "non ex ignorantia parochi sed negligentia parochianorum non insinuantium". Von 1664 bis 1680 wurden die Einträge in deutscher Sprache gemacht: "ut (wie der Pfarrer bemerkt) quisque etiam germanica verba non ignorans exprimere seu legere possit". Bis dahin wird auch "stylo veteri" gerechnet, nachdem nur kurze Zeit (1663) einmal ein Verweser der Pfarrei sich des neuen Stils bedient hatte.

Pfarrsprengel: Altleiningen, Battenberg, Biedesheim, Bissersheim, Bobenheim a. B., Carlsberg (so seit 1759/60 genannt; hieß vorher Atzenberg oder Matzenberg), Dackenheim, Dirmstein, Dürkheim, Ebertsheim, Erpolzheim, Hardenburg, Hertlingshausen (auch Arlishausen, Erlatzhausen, Ertelshausen, Erkelshausen, Hertelshausen genannt), Herxheim a. B., Hettenheim, Höningen, Kallstadt, Kirchheim a. d. Eck, Kleinkarlbach, Lautersheim, Leidelheim, Leistadt, Mertesheim, Obrigheim, Quirnheim, Ramsen, Sausenheim, Tiefenthal, Ungstein, Wattenheim, Weissenheim a. B. und zahlreiche Höfe, Mühlen und Einöden. Am Ende des 18. Jahrhunderts waren (außer den Höfen) bei der Pfarrei nur noch Altleiningen, Carlsberg, Hertlingshausen, Höningen, Kirchheim a. d. Eck, Sausenheim und Tiefenthal ansässig.

Einzeleinträge auch aus: Eisenberg und Rodenbach.

 

1776-1790 (Abschriften) Landesarchiv Speyer