ARCHION als "perfekt" zu bezeichnen ist irgendwo zwischen optimistisch und blauäugig. Perfekt ist was anderes.
Aber Gemecker hilft anderseits nicht, wir müssen mit ARCHION leben und mit ihm arbeiten, so wie es ist und nicht so wie es sein sollte (aber nicht ist und auch auf absehbare Zeit nicht sein wird).
Wie ich schon einmal gepostet habe: Wer erwartet, in ARCHION das allumfassende deutsche Kirchenbuchportal zu finden, wird noch sehr lange warten müssen, wenn es überhaupt jemals so weit kommen wird (fehlende Teilnahme der Katholiken, nichtteilnehmende ev. Landeskirchen).
Was hier entsteht, und zwar auf absehbare Zeit, innerhalb der nächsten Monate, ist ein regionales Kirchenbuchportal für Westfalen, Hessen, Pfalz, Baden-W-berg und Bayern. Auf absehbare Zeit werden auch Niedersachsen, Berlin und Umgebung und die ehemaligen deutschen Ostgebiete dazu kommen. Sachsen, Thüringer, Rheinländer haben Pech gehabt, weil ihre Landeskirchen nicht mitmachen und für Schleswig-Holsteiner, Hamburger, Bremer ist irgendwie Bodennebel, weil man sich zwar in einer Landeskirche befindet, die prinzipiel mitmacht, die Voraussetzungen in Form von digitalisierten Kirchenbüchern offenbar noch nicht geschaffen hat.
Lange Schreibe, kurzer Sinn: Es gibt unter den potentiellen Nutzern von ARCHION eine Dreiklassengesellschaft. Einerseits die Glücklichen, deren Kirchenbücher schon eingestellt sind oder bald eingestellt werden. Als zweite Gruppe diejenigen, die "irgendwann" einmal bedient werden und jetzt natürlich ungeduldig sind und als dritte Gruppe die Enttäuschten, die mit katholischen Vorfahren oder auch evangelischen - aber leider in Thüringen (Vorfahren meiner Frau) oder Sachsen-Anhalt (Vorfahren von mir).
So ist nun mal das Leben. Sollte ich ARCHION daraus einen Vorwurf machen? Wohl kaum - eher der Kleinstaaterei der evengelischen Kirche in Deutschland.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd