Angabe der Namen von Verstorbenen

Hallo,

gewöhnt euch doch mal an direkt ein Beispiel einzustellen!
Wie wäre es mit einem Link und oder Namen und Daten?

Grüße
Bernd
 
Hallo,

nichts hab ich gewonnen weil du es nicht schaffst den Link dazu anzugeben.
Aber in dem Fall vermute ich mal das es sich um ein Neugeborenes handelt das zeitnah geboren wurde.

Grüße
Bernd
 
Diese Angaben "Kind von ... " gestorben kenne ich auch.
Es waren in meinem Fall nicht nur Neugeborene (aber auch), manchmal auch das älteste Kind der Eltern - um 5 Jahre z. B.
Oft wurde nicht angegeben "Sohn von ..." oder "Tochter von..."
Das gibt ein Rätselraten, wenn die Eltern schon mehrere Kinder
vorher hatten. (Töchter und Söhne). Manchmal hatte ein Pastor
aber immer nur Söhne als "Sohn von ... " geschrieben - wobei Töchter immervon ihm nur als "Kind von ...." bezeichnet wurden. Nur, wenn man alle späteren Daten - falls vorhanden - z. B. Konfirmationsdaten, Traudaten, spätere Sterbedaten, von dieser Familie hat - kann später zu hoffentlich 99 % sicher eine Zuordnung erfolgen und das früher
verstorbene Kind als Vorfahre oder Vorfahrin ausgeschlossen werden -
obwohl auch schwierig, wenn Kinder aus Geburtsorten fortzogen.
Was bei mir oft vorkam und bei Identifizierung half - oft hatten Eltern, wenn ein Kind jung verstorben war, 1 oder 2 Jahre wieder ein Kind, das dann den Namen des verstorbenen Kindes bekam.
Mühsame Arbeit. VG.
 
Hallo,

es kann auch einfacher sein. Der Pfarrer wußte damals nicht, daß wir heute versuchen wissen zu wollen, wer das Kind ist.
Damals wußte jeder wer es ist.
Wenn in unserem Ort jemand sagt, Rainer.......... sein Kind, kennt Jeder den Namen.
Gruß Rainer
 
Danke für die hilfreichen Antworten!

Für mich macht es aber immer noch keinen Sinn unter Begräbnissen zu schreiben:

Hanß Bremer Kind begraben lassen,

wenn dieser schon mehrere hatte.
Ich will noch einen Aspekt in den Ring werfen: Begräbnisse todgeborener Kinder
 
Hallo,

ich kann nicht sagen ob es hilft, aber ich habe z.B. auch schon gelesen: des Kuhhirtens Frau begraben.

Wenn gewünscht sende ich den nächsten Link gern zu den ich lese.

Gruß Rainer

 
In früheren Zeiten kannten die Pfarrer alle ihre "Schäflein" gewöhnlich noch persönlich und von Angesicht zu Angesicht. Der Name war aus seiner subjektiven Sicht garnicht wichtig oder erforderlich, er selbst wusste ja subjektiv ganz genau, wen er beigesetzt hatte, das galt zweifelsohne in besonderem Maße bei Kindern (die Kindersterblichkeit war ja immer besonders groß), die er möglicherweise selbst getauft hatte. Auf den Gedanken, dass seine kargen Angaben im KB dann später für einen Außenstehenden oder gar erst einen Jahrhunderte später forschenden Genealogen Fragen aufwerfen könnte, ist er sicher garnicht gekommen, weil für ihn aus seiner damaligen Sicht "alles klar" war.

Und andererseits: In vielen oder sogar den meisten KB werden die Namen der Kinder ja auch genannt.

FG
 
Da gäbe z. B. auch "die alte Müllerin von Schönbach"(aus der Schönbacher Mühle), oder "Jost Hahns Schwiegermutter" oder die"vormalige Hoßische, jetzt Rauchische Wittib" -
also alle ohne Vornamen, aber sehr oft waren es eben Kinder, deren Namen der Pfarrer wohl einfach nicht kannte.
 
Nach meiner Erfahrung lässt sich ein solcher Eintrag oft dadurch aufklären, wenn man systematisch vorgeht und alle Taufen (von allen Kindern) des angegebenen Vaters sucht und auflistet. Dann alle Sterbeeinträge durchsuchen, und schauen wie das zusammenpasst. Dadurch klärt sich manches von allein.
Es ist nicht nötig, den Namen eines verstorbenen Kindes einzutragen, wenn es ohnehin das einzige ist - oder das letzte, weil schon alle Geschwister gestorben sind... Manche Pfarrer waren zudem Meister der kargen Buchführung und haben nur das nötigste aufgeschrieben, um Platz in den Büchern und damit Papier und Tinte zu sparen. Oder waren sie vielleicht einfach nur schreibfaul....?

Gruß,
Michael
 
Mag sein, dass es Familienforscher gibt, deren Vorfahren und Vorfahrinnen allesamt aus 1 Ort kamen und der Ort so wenig Einwohner hatte, dass alle Personen sofort eindeutig identifizierbar sind.

Das alles wissen wir vom Fragesteller nicht.

Um genaue Prüfung kommt man nicht herum bei Zuordnung welche/r Vorfahre/Vorfahrin war es nun? Alleine schon dadurch, dass es in vielen Orten oft mehrere Personen mit gleichem Nachnamen - oft sogar auch mit gleichen Vornamen gab. Wenn der Pastor schrieb "Kind von Meier" begraben - und Männer des Namens mehrfach vorhanden waren ? Alle zu der Zeit Kinder hatten? Diese Fälle gibt es öfter als manche denken - und außerdem noch der Pastor auch Eheregister sehr dürftig führten ...

Mag sein, dass es ein todgeborenes Kind war, wie
der Fragesteller schreibt.

Könnte man durch Monatsberechnungen von Schwangerschaftsmöglichkeit (zeitlicher Abstand zum vorigen geborenen Kind) herausfinden. Aber auch nicht eindeutig zu klären - wenn es verschiedene Personen gleichen Namens gab. - Zu früh tod geborene Kinder evtl auch möglich. Wurden zu der Zeit Frühgeborene in diesem Ort kirchlich begraben ? Es gab sogar Orte, wo Frühgeborene Kinder auf häuslichen Grund begraben werden durften, damit die Eltern nicht die Begräbnisgebühren bezahlen mußten ... Innerhalb verschiedener Regionen unterschiedliche Regeln usw usw

Das alles wird der Fragesteller bei seiner Forschung selbst
herausfinden müssen.

VG.
 
In meinem Forschungsbereich (Ostwestfalen einschl. Osnabrück)ist es tatsächlich auffällig, wie spärlich in der Anfangzeit (Kichenbuchbeginn bis Anfang 18. Jahrhundert) viele (nicht alle) Eintragungen sind.
Das mag damit zusammehängen, dass die Pastoren in der Kirchenbuchführung nur eine lästige Pflicht sahen und sich auf das nötigste beschränkten. Sie wären wohl sehr erstaunt gewesen wenn ihnen jemand erzählt hätte dass 300 Jahre später Menschen die Genealogien ganz gewöhnlicher Bauern oder Handwerker schreiben würden. Zu ihrer Zeit brauchten sie die Angaben nur für die jährliche Angabe der Zahl der Geburten, Heiraten und Todesfälle an die staatliche Verwaltung für statistische Zwecke, und da reichte zum Zusammenrechnen "zwei Knäblein getauft". Schon seit der Anfangszeit sind deshalb die Eintragungen auch schön durchnummeriert. Mit dieser laschen Aufzeichnung war es aber in Preußen spätestens 1733 vorbei. Der König führte das "Kantonalsysten", den Vorläufer der allemeinen Wehrpflicht ein und die Pastoren hatten jedes Jahr Listen der jungen Männer im wehrdienstfähigen Alter einzureichen. Eine genauere Kirchenbuchführung war da hilfreich.
Eine über 20 Seiten lange "Instuktion" zur Kirchenbuchführung wurde aber erst 1764 erlassen und bis sich wirklich alle Pastoren daran gehalten haben hat es noch einmal 50 Jahre gedauert.
 
http://www.archion.de/p/a3a0885421/

Kirchenbuch Grebenstein, Verstorbenen 1637.

Jeder zweite Eintrag ist so, dass keine exakten Namen genannt sind. Da muss man halt mal durch. Bücher aus dem 16. Jahrhundert sind meist noch sparsamer, wie z.B. "Johann Müller und seine Braut" bei einer Trauung.

Gruß Achim
 
Es gibt noch einen weitern möglichen Grund für die knappen Angaben:
Wenn der Pastor die Eintragungen nicht zeitnah vorgenommen hat sondern erst nach Wochen oder Monaten anhand von Unterlagen (wohl oft Rechnungen für die Handlungen) dann war er auf die Vollständigkeit dieser Unterlagen angewiesen. Manchmal klappte das nicht und hier ist das mal aktenkundig geworden:
http://www.archion.de/p/ab486cd132/
Der Pastor beklagt sich über den Küster, der die Vorlagen nicht geliefert, sondern „die Zettely verwahrloset hat.“
Die vorher sehr ausführlichen Einträge sehen entspechend aus "ein Kind getauft"...
Wir hätten natürlich gerne genaueres gewusst aber wenn der Pastor einige Wochen nach der Taufe dass schon nicht mehr wusste haben wir nach 350 Jahren keine Chance mehr.
 
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