Liebe Archion- (oder Kirchenbuchportal-) Mitarbeiter und -Nutzer,
ich ergreife die Gelegenheit und danke allen, die an diesem ungeheuer großen Projekt mitwirken. Und zwar für teils schon verwirklichte, oft erst noch sehnlich erwartete, jetzt aber real absehbare Möglichkeiten der genealogischen Forschung, von denen wir jahrzehntelang nur träumen konnten!
Zu recht erwarten Sie von mir als Beta-Tester ein möglichst konstruktives Feedback. Ein solcher bin ich leider erst im Januar geworden, nachdem ich zwar die Anfänge der Webpräsenz "Kirchenbuchportal.de" mit Interesse, dann aber wegen sehr langer Stillstandsphasen nur noch aus dem Augenwinkel und schließlich kaum noch mitverfolgt hatte. Daher meine späte Anmeldung. Mit einer Verwirklichung der damaligen Verheißung, daß tatsächlich im Rahmen dieses Projekts umfangreiche Datenmengen verfügbar würden, hatte ich zwischenheitlich kaum gerechnet. Ich sehe mich äußerst angenehm überrascht!
Zur Umsetzung: Wer einmal umfangreich mit Originalen gearbeitet hat, ahnt, welcher Arbeitsaufwand in der KB-Digitalisierung steckt. Wer einmal an einem örtlich begrenzten Veröffentlichungsprojekt teilnahm (Stichwort OFB), ahnt auch, welche Hürden zu einem weitergreifenden Projekt wie diesem zu nehmen sind. Technische Bemängelungen wie die anfangs häufige Quote ungebetener Logouts (hat sich seitdem erledigt) und die Anordnung oder Ladezeit der Graphik-"Kacheln" spare ich mir deshalb. Sie sind wohl anderswo im Forum schon behandelt worden.
Zum Inhaltlichen: Ich habe v.a. Forschungsgebiete im niedersächsischen, im nordbadischen, im brandenburgisch-berlinischen und im (nord-) ostpreußischen Bereich. Erstere zwei habe ich in 25 Jahren eigener Forschung weitgehend bearbeiten können, wenn ich auch sehr gern annehme, daß viele Lücken mit Hilfe von Archion zu schließen sind. Letztere zwei waren für mich bisher praktisch nicht beforschbar. Ich nehme an, daß etwa der besondere Wert systematisch nutzbarer KB aus Berlin (früher chaotisch) und v.a. aus den alten Ostgebieten nicht nur von mir zurückgemeldet wird.
Darum bitte weiter volle Kraft voraus für die Digitalisierung und Online-Stellung der KBs! Mit absoluter Priorität in solchen Regionen, die für den Forscher sonst unerreichbar bleiben (Ostgebiete). Die Erstellung digital nutzbarer Namens-Indices ist dann erst (je nach Region) der nächste Schritt.
Der an anderer Stelle in diesem Forum mitgeteilte Gedanke, das Kirchenbuchportal (Archion) stehe in einem Wettbewerb mit vergleichbaren Internet-Angeboten, ist mit einem Lächeln zu quittieren. Natürlich haben Sie das Monopol auf die Ihnen durch bestimmte Landeskirchen zur Verfügung gestellten KB und müssen darin keine Konkurrenz fürchten. Ein Blick nach links und rechts, wie es andere so machen, hat aber noch nie geschadet.
Daher: Die Freigabe der Berliner Standesamtsbücher im Internet letzten Herbst ist Ihnen zweifellos nicht entgangen. Das Landesarchiv hatte sich als kompetenten Partner zur Digitalisierung und Online-Stellung (inkl. nutzbarer Namensdatenbanken zur Erschließung) die Mormonen gewählt (LDS-Kirche). Ohne Ihnen das direkt zur Nachahmung zu empfehlen: ;-) Die dort gegen höchst achtbare Gebühren angebotene Dienstleistung schätze ich sehr. Digitalisate der Originale aus den Urkundsbüchern in Top-Qualität, gegen einen ernstzunehmenden Dauerbeitrag oder angemessene Ad-hoc-Gebühren, erschlossen und findbar durch halbmanuell erstellte Namensweiser, könnten auch richtungsweisend für Archion.de sein.
Weiter fröhliches Arbeiten und viel Erfolg wünscht allerseits
Gunnar Söffge !