Juden ? in Magdeburg

Ein Vorfahr von mir, Alexander Carl Neubürger ist 1803 in Magdeburg geboren. Seine Familie (der Vater hieß Ferdinand) war wohl jüdisch, seine Kinder waren evangelisch getauft, ob er es war, weiß ich nicht. Wahrscheinlich hatte die Familie irgendwann einen jüdischen Namen. Wer hat eine Idee, wie ich ihn finden kann?
 
Seine Familie (der Vater hieß Ferdinand) war wohl jüdisch

Guten Morgen,

auf welcher Basis kommen Sie bitte zu dieser Aussage?
Welche Belege gibt es dafür?

Wann und wo heiraten die Eltern des Alexander Carl Neubürger?
Hatte er Geschwister, wenn ja wann und wo wurden diese geboren?

BG
 
Guten Morgen zurück, vielen Dank für die schnelle Antwort. Der AC Neubürger ist ein direkter Vorfahre von mir, es heißt, dass die Familie irgendwann jüdisch war, wofür auch der Name Neubürger spricht, er war allerdings zwei mal evang. verheiratet und die Kinder sind auch alle evangelisch. Den Namen Ferdinand des Vaters, wohnhaft in Wörlitz, konnte ich in seinem ersten Trau-Eintrag finden. Geburts-Datum und -Ort habe ich von dem Standesamt Schmiedeberg, seinem Sterbeort, erhalten. In diesem Eintrag sind die Eltern nicht erwähnt. In den Aufzeichnungen meines Großvaters ist ein Buchdrucker Hermann Neubürger aus Wörlitz genannt, dies kann aber nicht stimmen, weil dieser jünger ist als mein Vorfahre. Ich habe, soweit überhaupt vorhanden, in den Magdeburger Kirchenbüchern gesucht, bin nicht ein einziges mal über den Namen Neubürger "gestolpert". Über Geschwister weiß ich nichts.
Viele Grüße DR
 
Vielen Dank für die Rückmeldung, dann betrifft dieser Thread aus 2016 auch bereits Ihre Suche:


Nur über den Familiennamen "Neubürger" auf jüdische Wurzeln zu schließen, ist mehr als risikoreich - weil so stringent leider nicht zutreffend.

Auch der Berufsstand Ihres Vorfahren "Kauf- und Handelsmann" ist kein zwingender Hinweis auf jüdische Wurzeln.

Und mehr als den Namen des Vater (Ferdinand wohnhaft in Wörlitz) konnten Sie dort nicht finden?

VG, Vera
 
Hallo, die Aussage über die jüdischen Wurzeln hat mein Großvater in seinen Aufzeichnungen geschrieben, ich bin bereit dieses zu gelauben, auch wenn sonst Fehler drin sind. Ja, ich suche schon lange nach diesem Vorfahren, habe ja auch schon einiges gefunden. Auch die zweite Ehe, aus der unsere Familie stammt. Aber eben nichts über die Eltern und Wörlitz ist (noch?) nicht bei Archion.
 
Haben Sie sich bereits direkt mit dem zuständigen Archiv in Dessau in Verbindung gesetzt, wo sich die Kirchenbücher von Wörlitz befinden?


Und was besagt bitte die Geburt 1803 in Magdeburg des AC Neubürger genau?

Danke.

(Und bitte nicht falsch verstehen, mir liegt es vollständig fern die Aufzeichnungen Ihrer Vorfahren anzuzweifeln. Ich kann Ihnen nur aus langjährigen Rechercheerfahrungen bzgl. eigener Vorfahren mit Familiennamen wie Reinländer, Liebmann, Cornberg etc. (von denen man auch leicht annehmen könnte, sie würden auf jüdische Familien / Vorfahren hinweisen) berichten, daß sich solche Annahmen in einer Vielzahl von Fällen als unzutreffend erweisen.)

[zusätzlicher Hinweis, da Sie geschrieben haben, "die Familie müssen einmal einen anderen Namen geführt haben" ---- das geht zurück auf die napoleonische Zeit, denn....

Eine wichtige Veränderung brachte ein weiteres napoleonisches Dekret des Jahres
1808 - das Dekret über die Annahme fester Familiennamen. Bis dahin war es unter den Juden üblich dem eigenen Rufnamen lediglich den Rufnamen des Vaters hinzuzufügen. In der Verordnung hieß es daher: "Diejenigen Juden unseres Reiches, die den hebräischen Gottesdienst befolgen und die bisher keine fixen Geschlechts- und Vornamen hatten, sollen verpflichtet sein, solche binnen drei Monaten nach Publikation unsers gegenwärtigen Decrets anzunehmen und sie vor dem Beamten des Zivilstands der Gemeinde, wo sie ansässig, zu erklären."

Derartige Namensannahmen / -änderungen mussten der örtlich zuständigen Mairie (Bürgermeisteramt) angezeigt werden, wurden von selbigem genehmigt oder auch abgelehnt und anschließend oft in ortsansässigen Zeitungen / Anzeigeblättern offiziell, öffentlich bekannt gemacht.]
 
Ich bin Ihnen dankbar für Ihre Zweifel! Denn wenn man sich in eine Richtung verrannt hat, kommt man ja nicht weiter.
Mich irritiert, dass der oben genannte Buchdrucker Hermann Neubürger aus Wörlitz Jude war und einen Sohn namens Ferdinand hatte. Dieser könnte ja theoretisch ein Enkel meines Ferdinands sein :unsure:
Der Hinweis über die Namensänderungen ist für mich sehr wertvoll und auch der Link des Dessauer Archivs. Letzere werde ich mal anschreiben, bevor ich dorthin reise, was ja auch interessant sein muss.
Vielen dank für die kritischen und weiterführenden Gedanken, beste Grüße DR
P.S. Reinländers habe ich übrigens in den verschiedensten Schreibweisen mehrere Tausend, allerdings nicht eine/n Juden/Jüdin dabei!
 
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