Hallo!
Ich entschuldige mich für die Schärfe in meinem letzten Beitrag, möchte aber weiter für Genauigkeit contra Spekulation plädieren.
Ich würde gerne festhalten:
Im Eintrag von 1668 steht
Hausenwehrer!
Ich halte es für möglich, dass der Schreiber etwas anderes schreiben wollte, er hat es aber zwei Mal nicht getan. Der Verdoppelungsstrich ist nämlich gerade und ich habe nirgends in der Nähe einen nicht geraden Verdoppelungsstrich gefunden, auch der Strich im Taufeintrag ist schief. Zudem bringt uns die Verschiebung zu Hannsenwehrer zunächst nicht weiter, es sei denn, ein Hannsenwehrer ließe sich wirklich auftreiben.
Österreicher haben gerne lange Namen und es scheint mir, dass er beim Aufbau einer neuen Existenz seinen Namen verkürzt hatte; sein Sohn musste bei seiner Heirat aber wohl zugeben, dass sein Geburtsname länger war.
Als Geburtsort steht dort
Obersteinkirch
Welcher Ort damit gemeint ist, bleibt Spekulation bis sich ein ähnlich lautender Ort gefunden hat, in dem dieser Hausenwehrer Spuren hinterlassen hat. Ich würde nicht den Fehler begehen und festhalten: "Das ist Steinakirchen", sondern die Schreibweise beibehalten.
Es hatte mich geärgert, als ich zwei Mal las, Obersteinkirch wäre damals nicht in Österreich gewesen; anscheinend wurde diese Information nicht geprüft bevor gepostet wurde.
Die anderen Ortsnamen lesen sich als
Weyher
(damit dürfte Weyer Markt nahe der Enns gemeint sein)
und
Braidtenay
(damit dürfte Breitenau, unmittelbarer Nachbar von Weyer Markt, gemeint sein)
und in dem von Sven gefundenen Eintrag heißt es:
"
Hans Währer ein Zimergesel von St- Veicht in der Feichtinger Pfarr im Land ob der Enß"
(St. Veit im Mühlkreis scheint mir da auch der wahrscheinlichste Kandidat zu sein wobei ich Feichtingen (Variation von Veicht?) nicht finden konnte)
Zimmerleute waren sehr mobil, deswegen könnte es durchaus sein, dass dieser Wehrer immer der gleiche war und des öfteren seinen Wohnort gewechselt hat. Ich erkläre mir sogar seinen Namen so als Name eines Zimmermanns, dessen Aufgabe es war, Häuser zu bewehren. Zimmerleute waren oft fahrendes Volk und erhielten somit erst spät einen Nachnamen, was es leichter machte, ihn zu verkürzen, da die Tradition des Namens fehlte.
Doch ist letzteres Spekulation, etwas, was ich mir verzeihen kann, nur anderen nicht

Entschuldigung noch einmal und zudem für die Länge dieses Textes,
Rainer