Den 4 Aprilis ist ehlich eingeleibet worden, Martin Öed, ein
Klingenschmidtgesel, Hansen Öedens Sohn alhier, mit Barbara
Matts Winters Thochter alhier, aber der gestalt, nachdem die reden
ein Schwang gangen, dz er aus anfetzung(anhetzung?) seiner Mutter wurde
flüchtigen fuß setzen, haben seiner dazumal vertrauten freund-
schafft begert, man sölte(?) ihn wo man ihn antreffen wurde, ge-
fanglichen einzihen, sonderlich weil die Vermutung gewest, er
möchte trielos werden, wie sein Vatter und Anher gethan,
da er nun in seiner Mutter hauß gewest, hat ihn der Markt?
Richter, nach dem er toll und voll gewest, mit seinen Scharknecht?
angetast, unangeschen? er lauffen? Willen ___ er ihn ant__?
er wolle gern und willig hingehen, wo er ihn werde hinweisen,
haben weder gute noch böse Wort helfen wöllen , sondern _
in seiner Mutter Stuben mit blosser Wehr[eine Waffe] uber dem Kopf
geschmissen, nochmal ihn dermassen mit dem Knopff seiner
Wehr uber den Rücken, auf den Halß geschmissen, dz er darüber
in grosse Kranckheit gefallen, da ihne die schwere Kranck_
etlich mal getroffen, nochmals ihn getröschet, mit blosser
Wehr neben ihne hingangen, da er ihn nun ins Bietels [Büttels] Hauß
gebracht, ihn mit Zweigen? Ketten in den Thurm[Gefängnis] lassen ?
darinnen er etliche Stunden nackt und bloß gelegen, weil er
ihne dz gewand vom Halß herab gerissen, da ihn dann aber
die schwere Kranckheiten heftig zugesetzt, und wie man sagt, er
noch eine viertel Stunde war gelegen, dz er hatte sterben ??
vom Thurm ist er wieder mit Ketten in deß Bietels Stuben
gefürt worden, da ihn dann abermal die schwere Kranckheit heftig
zugesetzt, dz er zum drittenmal todt gesagt worden, ___ aber ge-
melter? Richter, sich verlauden? lassen, was er darnach frage, er sol
sterben? oder sols lassen, des andern tags, weil er dreimal
verkündigt? worden, gemög der Brandenburgischen Kirchen Ordnung, haben
beenden seine [oder: beider Seite]? Freundschafft an? nich begert, weil die Beisorg war
die Braut möchte von ihme schwanger sein worden, und dazu auch
seines Lebens halber genüge? Hoffnung , damit darnach
dem Kind solches nicht nachtheilig sein möchte, solte ihr beede vorm?
Altar zusamen capulirn , da man in nun aff einer banck
in die kirchen getragen, hab ich ihne vorher zum offternmal?
___ Bürger? zu Wendelstein gefragt, ob er seine ver-
traute wolle ehlichen, hat er mir alzeit so vil antzeigen gegeben,
ja er begere es, darauf hab ich sie beede vorm altar und
Kirchen zusammen gebite?, hat aber nicht steen können, sondern
müssen sitzen, ist auch zum ofternmal gelaben(?) und mit
Wassern angestrichen worden, von dannen ist er in einem
Backdrogk wieder aus der Kirchen getragen worden, in seines
Meisters, Hansen Wagners uffen Berg behaussung. Dabei
ist gewest, Michael Niedermaier, Friemesser zur W. Nicolay
Winter, Hanß Wagner, Hanß Winter, Nicolauß Weis, Hanß
Speel, Christoff Rösch, Georg Peeschz, Veit Schmidt, alle zu
Wendelstein wonhaft, und andrer vil merh. Des andern
tags, da man den Bader zu ihme geholt, bin ich auch neben
andern, als Hanß Reinl, Steffan Steuber, Conrad Fusel,
Michael Rösch, zue ihme gesonderd worden, den schaden zu besichtigen,
haben wir alle gesehen, und geben Zeugniß, dz er ihme uff
der lincken seiten, das schulderblat alles zerschmettert, am
halß vil knöcklein, die er ihme mit dem knopff der wehr
gestossen, andrer vil blaue malzeichen, den lincken arm
vol? zerschlagen, dz er ihn nicht kan aufheben, sehr, ge-
schwollen, das? die lincke seiten, so wol auch d hentz, Gott
wende es zum besten, und wene? tück? man machte es mit
diesem unruigen? Kopff anderst, und die heerschaft thete
ein anders einsehen machen, sondemal? er diesem jungen
knabe? nicht nur allein als mitgefahren, sondern er thats
alten? bürgern, auch fremtden personen, und ?mit? solchen
hochmuth, der mit worten nicht auszusprechen ist.