Vornamen - jenseits von Johann und Anna

Wohlfahrt als Vorname ist auch eher ungewöhnlich. Ist bestimmt ein nicht verstandener Volrad
(Anzeigender keine Zähne im Mund, Kirchenbuchführer halbtaub - so stelle ich mir das manchmal vor)
 
Ich hatte 1720-1730 mehrere Mädels namens "Partha" (da hatte eine beliebte Patin offenbar viel Einfluss im Dorf).
 
Ich bn eben auf einen Schreibfehler und Thüringer Dialektfärbung reingefallen: Der Kirchbuchführer in Langensalza vermerkt in den 1630ern mehrfach, dass Hans Papiste XXX (Nachname habe ich vergessen) einen Angehörigen begraben ließ. Ich dachte: guck mal an, ein Katholik, ein Papist.
Bis ich irgendwann auf seinen eigenen Sterbeeintrag gestoßen bin: das sollte Johann Baptist heißen.
 

1644 heiratet in Mühlhausen ein Mann mit Vornamen Urian. Bis zu Goethes Faust ist zwar noch ein paar Jährchen hin ("Dort sammelt sich der große Hauf, Herr Urian sitzt oben auf.") aber so richtig positiv konnotiert war der Name wohl im 17. Jh auch nicht mehr. Armer Teufel!
 
Centurio ist ein lateinischer Vorname, genauso wie z.B. Quintus, Sixtus, Maximinus, Ultimus etc.
Hab ich alles schon in Kirchenbüchern gefunden und musste dabei auch immer an die Römer denken.
 
Ich hatte schon gesehen, dass es ein Adliger ist. Zuerst dachte ich an einen Geistlichen, weil sich diese ja häufig lateinisierte Namen gaben und wegen dem Kloster. Jedoch diesen und auch Wodnioks Namen sind mir noch nicht begegnet. Wen es interessiert, habe ich eine Seite zu den von Wurmbs gefunden:

Der Centurio hat auch einen Sohn taufen lassen. Wie heißt das Wort vor Cornelius? Solidan?
 
Auch im niedersächsischen Mengershausen gab es anno 1700 schon ungewöhnliche Vornamen:

"Johann Adorus" (drittletzter Eintrag - den kennen nicht einmal die heutigen Suchmaschinen ;) )

"Ferdinand Ascanius" (letzter Eintrag)

 
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