Unbekannte Sprache

Ich möchte hier nur ein ungewöhnliches Fundstück vorstellen:
http://www.archion.de/p/25a172c92c/

Weiß jemand, welche Sprache/Schrift der offenbar sehr gebildete Pfarrer hier als Einleitung des Jahres 1636 verwendet?

In den anderen Jahren erscheinen hebräische und griechische Worte (meist: "mit Gott" oder "im Namen Gottes" ); dieses aber kann ich gar nicht einordnen.
 
Sehr interessant...
Ich bin ziemlich sicher, so was schon in einem anderen Kirchenbuch gesehen zu haben, irgendwo im württembergischen, ich komm leider nur nicht mehr drauf wo das war...

Irgendwie mutet es "arabisch" an, irgendeine Kufi-artige Schmuckschriftvariante... ich hab da was gefunden was zumindest gewisse Parallelen aufweist:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Maghrebinische_Schrift
Bzw. dort:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Maghribi_script.jpg

Auffällig ist, dass in dem kurzen Text einige Wörter oder Silben mehrfach auftauchen...

Bin schon sehr gespannt ob hier jemand das Rätsel lösen kann.
 
Wenn ich mir die Wortwiederholungen anschaue, könnte es sich um ein Bibelzitat handeln: (Hiob 1, 21)
Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!
Reine Spekulation, ich weiß,...
Gruß,
Michael
 
Hallo,
Sehr interessant...
Ich bin ziemlich sicher, so was schon in einem anderen Kirchenbuch gesehen zu haben, irgendwo im württembergischen, ich komm leider nur nicht mehr drauf wo das war...
ja sowas wurde hier https://forum.genealogy.net/index.p...tID=405046&highlight=Geheimschrift#post405046
schon mal diskutiert.
Für alle die nicht an den Forenbeitrag kommen hier der Link zu KB Eintrag.
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/bad-goisern/201%2F02B/?pg=73rechte Seite!

Grüße
Bernd
 
Vielen Dank für die Einschätzungen!

Nach anfänglicher Vorsicht denke ich nun auch, es müsste eine arabische Schriftvariante sein.
Leider findet man zwar viele Abbildungen künstlerischer Textpassagen, aber kaum die dazugehörigen Alphabete.

Dass das dreifach vorkommende Wort in der mittleren Zeile Gott bedeuten könnte, ist wohl nicht ganz abwegig, zumal die ersten beiden (von rechts!) langen Zeichen sehr gut ein Alif und Lam sein könnten und der kleine Kringel am Anfang ein Waw in der Bedeutung von "und", also "und Al(ah?)".

Es stellt sich noch die Frage, ob der Pfarrer zwar in arabischer Schrift schreibt, jedoch eine andere Sprache verwendet.
Da er aber Griechisch und Hebräisch sowohl für Schrift wie auch Sprache verwendet, sollte auch hier Sprache zur Schrift passen.
 
Guten Abend,

das könnte Aramäisch sein, die Sprache von Jesus Christus.

In jedem Fall ist es eine linksläufige Schrift - sprich alles muss von rechts nach links gelesen werden.

BG, Vera
 
Hallo,
Heute ergab es sich, dass ich diese Fundstelle einer Dame vorlegen konnte, die aramäischer Herkunft ist. Ihre sofortige, überraschte Reaktion:
"Aber das ist ja unsere Sprache!!!"

Einzelne Buchstaben konnte sie benennen, den Text aber nicht wiedergeben. Sie möchte aber bei ihrem Mann nachfragen, dem sie zutraut, dass er es übersetzen kann.
Falls ich Rückmeldung bekomme werde ich dies hier mitteilen.

Gruß,
Michael
 
Ich habe nun die Übersetzung für die aramäische Textpassage erhalten.
Ich weiß allerdings nicht, ob das eine wörtliche/wortgetreue Übersetzung ist, aber mir wurde mitgeteilt dass der Spruch bzw. die Eingangsformel folgendes heißen soll:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Gruß,
Michael
 
Zunächst herzlichen Dank für die Recherche!
Ich komme im Moment nicht dazu, mich intensiver damit zu beschäftigen,
aber was mir nur auf die Schnelle auffällt:
Was bedeutet dann das dreifach vorkommende Wort?
 
....
aber was mir nur auf die Schnelle auffällt:
Was bedeutet dann das dreifach vorkommende Wort?

...das hab ich mich gleich auch gefragt. Vielleicht ist es das Wort "Namen" bzw. "Im Namen des".

Ich vermute daher dass eine wörtliche Übersetzung beispielsweise wie folgt lauten könnte.:

Im Namen des Vaters,
im Namen des Sohnes,
und im Namen des Heiligen Geistes, ... etc.

Wenn ich mich richtig erinnere hab ich das schon mal auch genau so gehört - wenn Pfarrer die Dreieinigkeit Gottes ganz besonders, deutlich zum Ausdruck bringen wollen.

Leider ist die Kommunikation mit meiner Ansprechpartnerin nicht ganz einfach, Sie hat die Übersetzung auch nur weitervermittelt, ist aber sicher dass die inhaltliche Übsersetzung so korrekt ist.

Ich kann insofern auch nur hoffen, dass das alles denn auch so hinkommt, - vielleicht taucht ja hier im Forum ein Experte auf der uns das mal bestätigen kann.

Gruß,
Michael
 
...Ich weiß allerdings nicht, ob das eine wörtliche/wortgetreue Übersetzung ist, aber mir wurde mitgeteilt dass der Spruch bzw. die Eingangsformel folgendes heißen soll:....

Guten Abend,

das ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit "nur" eine sinngemäße Übersetzung "heutiger Lesart" - wörtlich oder auch wortgetreu aber nicht.

Es gibt an einigen deutschen Hochschulen überaus renomierte Lehrstühle für Geschichte / historische Wissenschaften inkl. Paläografie oder auch kirchliche Hochschulen, an die man sich in jedem Fall wenden sollte, wenn man "es genau wissen möchte".

In diesem Sinne BG, Vera
 
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