Noch immer mit einigen Fragezeichen:
Ao. 1693. Mense Decembr. ward Michael Finck, deß Ersamen Hanß Finckens,
Baurens in Ewach ehel. erzeugter Sohn, und Katharina Pflaumin, Otto Pflaums Seel. gewesenen Köblers in MittelRüßel hinderlaßene ehelich erzeugte Tochter in
Nürnberg copuliret, nach dem sie sich fleischlich und sündlich mit einander vermischet.
Er aber sie durchauß nicht hatte nemen wollen, mit Vorwand, daß er ihr die Ehe nicht ver
sprochen, ihr auch nichts auff die Ehe gegeben, noch weniger sie nothgezüchtiget, zu deme sie auch ein
Schieches Krenckelein[?] wär, in deme[?] sein Vatter selbsten mit Augen gesehen;wo er[es?] unter anderen ein
Pferd abgedecket hätte; Nichtsdestoweniger aber ihm solche
zu ehelichen zuerkannt worden auff
unabläsigs Anlauffen, Bitten, auch Ver[Vor?]bitten so auch von Weißenohe[?], ja gar auch von der Regierung
zu Bamberg[?]
"Schieches Krenckelein" wäre ein fränkischer Dialektausdruck:
Schiech = schief, häßlich; Kränkelein = ein kränkliches, kränkelndes Mädchen
Zwischen der ersten und der zweiten Zeile eingeschoben: + 14 Tag zuvor: vermutlich bezieht sich das auf den Vater des Bräutigams.
Gruß
Hanna