Die Kirchenbuchreihen der Stadt Kassel weisen leider Lücken auf, die sich nicht schließen lassen. Sie gehen auf den Zweiten Weltkrieg zurück, in dem die damals abgeschlossenen Bücher aus dem 18. und 19. Jahrhundert zentral untergebracht waren und ihr Lagerort bei der Zerstörung der Stadt 1943 in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Für die Freiheiter Gemeinde, also den Bezirk der nördlichen Altstadt um die frühere Stiftskirche St. Martin, blieben die anderweitig gelagerten alten Bücher der Zeit von 1600 bis 1740 und die nach Amtshandlungen getrennten, ab 1830 (Konfirmationen und Beerdigungen) bzw. 1839/40 (Taufen und Trauungen) geführten Bücher erhalten, während die Bücher der Zwischenzeit unwiederbringlich verloren sind.
Um Ersatz für die fehlenden Daten zu schaffen, wertete die Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e. V. die in Kasseler Wochenzeitungen des 18. und 19. Jahrhunderts erschienenen Meldungen der Amtshandlungen aus. Daraus entstand das mehrbändige Werk von Helmut Thiele (Bearb.): Einwohner und Familien der Stadt Kassel. Eheschließungen, Geborene, Verstorbene 1731 - 1839. Kassel 1986. Die Wochenzeitungen als Quelle lassen nur eine Datierung nach Wochen zu, da in den ausgewerteten Meldungen nicht der Tag der Taufe, Trauung oder Beerdigung angegeben wurde.
Von den ab 1637 geführten Kirchenbüchern aus Grebenstein im Kirchenkreis Hofgeismar der Evangelischen Kirchen von Kurhessen-Waldeck hat das Landeskirchliche Archiv Kassel mittlerweile Digitalisate erstellen lassen. Es ist zu erwarten, dass sie eingestellt werden, so bald Archion die entsprechenden Kapazitäten frei hat.