Hilgenböker, Hilgenbröker...

Hallo!

Ich suche nach Geburtseinträgen, mindestens einer Heirat sowie möglicherweise Sterbeeinträgen mit dem Namen HILGENBÖKER (und ähnliche Schreibweisen) - ein extrem seltener, auffälliger Name.

- Zeit: etwa 1728 bis 1766
- Raum: Ostwestfalen-Lippe, Großraum Herford - Minden - Extertal

In Minden St. Martini Land (Dützen...) tauchen ab 1774 einige Heiraten, Taufen und Patenschaften mit Mitgliedern einer Familie Hilgenb(r)öker auf. Die Familie ist in Minden nicht heimisch. Die Einträge im Kirchenbuch sind mager. Sterbefälle aus den Landgemeinden sind aus der Zeit nicht vorhanden.

Über Onlinerecherchen habe ich herausgefunden, dass der Ursprung wahrscheinlich in Silixen (Extertal)liegt. Dort ist der Name allerdings kurz vor der gefragten Zeit verschwunden.
Es gibt Namensvertreter in Herford, aber weder in den Kirchenbüchern von Johannis, noch von Marien-Stiftberg bin ich bei den dort beheimateten Hilgenbökers fündig geworden. Stichproben in den anderen waren auch vergeblich.

Die sind die Namen in Minden:
1. Anna Margaretha Hilgenbröcker, geb. Eickmeyer, *ca. 1728 - 1774 Witwe und erneute Heirat
2. Anna Charlotte Hilgenbröcker - *ca. 1734
3. Anna Maria Charlotte Hilgenböcker - *ca. 1761
4. (Anna) Sophia Elisabeth Hilligenböker - *ca. 1766
5. Christine Louise Hilgenböcker - *ca. 1768
6. Philip Hilgenbröker (Brinck?)
7. Maria Hilgenbröker
8. Catharine Elisabeth Hilligenböcker

DENKBAR ist folgender familiärer Zusammenhang:
- Nr. 1 ist die Mutter von 3, 4 und 5, möglicherweise auch von 7 und 8 (die nicht in Minden geheiratet haben)
- Nr. 2 ist eine Schwägerin von Nr. 1
- Nr. 6 ist der Ehemann von Nr. 2 (Philip Brinck)

Wem ist der Name aufgefallen? Wo fand eine Heirat Hilgenböker/Eickmeyer statt? Wo wurden Kinder geboren?
Denkbar sind natürlich auch Militärkirchenbücher.
 
Ah, danke. Dann schaue ich noch mal in das Kirchenbuch der Münstergemeinde. Den Löhner kannte ich schon und dort gibt es ja keine weiteren.

"Vor der Hilgenböke" ist da also eine ganz neue Spur für die ursprüngliche Herkunft.
"Vor der Hilgenböke" hatte ich bisher auch noch nirgends gelesen. Auf Silixen hatte ich getippt, weil dort auch schon vor 1700 Hilgenböker lebten und es wohl einen "Hilgenberk" gab und heute eine Straße "Hilgenrekte".
Wenn sich jetzt noch finden lässt, wo der Ort "Hilgenböke" war - und was das genau ist.
"Hilgen" kann von "Heiligen" kommen, Böker wäre Böttcher. Dann wäre das ganze eine Berufsbezeichnung, während "vor der Hilgenböke" ja einen Ort meint.

Auf jeden Fall ist das einer dieser interessanten Namen, deren Träger sich alle auf einen Ort oder eine Person zurückführen lassen.
Gut für Familientreffen. ;-)
 
Tja, der Hinweis war so hilfreich, dass mir google auch sofort hilfreich in die Seite getreten hat:
Hof Hilgenböke(n) (heilige Buche), Herford, Schwarzenmoor.
Einfach mal den letzten Buchstaben weglassen und es kommen Treffer.

Wie dieser:
https://books.google.de/books?id=0BgbAAAAYAAJ&pg=PA191&lpg=PA191&dq=vor+der+Hilgenböke&source=bl&ots=S_GnVsd-JO&sig=ACfU3U36y0UH3p98vniamlwwXKXdoF6gvA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiw2dGqspHrAhVNaRUIHRu9BlkQ6AEwA3oECAgQAQ#v=onepage&q=vor%20der%20Hilgenböke&f=false
 
Wenn ich es richtig zusammenbringe hat sich dort der Sage nach eine Buche für jemanden in Not geöffnet und ihm Schutz geboten. Daher "Heilige Buche". An der Stelle steht heute ein "Gedenkstein" und eine sehr jung aussehende Buche :)
 
Und ein alter Bauernhof? Mit vollständig erforschter Hofgeschichte? ;-)

Welche Kirchengemeinde war denn zur fraglichen Zeit zuständig? In der Münstergemeinde habe ich bisher keine weiteren Hilgenböker vor 1700 gefunden. Nur Bökers. Aber ich suche noch.

Doch "meine" (etwa 70 Jahre später) fehlen mir ja immer noch. Vielleicht sind die irgendwo da "rumgeheuert" und dann in Dützen gelandet. Warum auch immer. Und was auch eher eine ungewöhnlich "große" Entfernung war. Als Heuerling kam man ja doch eventuell vom selben Hof, aus der Nachbarschaft oder höchstens aus dem Nachbardorf. Aber gleich auf die andere Bergseite?
Und der 7jährige Krieg mit seiner Schlacht bei Minden war auch schon ein bisschen her. (Interessant aber, die Einträge in der Münstergemeinde vor 1700 mit dem Familiennamen Stuardt.)
 
Mit einer vollständigen Hofgeschichte kann ich leider nicht dienen.

Die Herforder Münstergemeinde könnte zuständig gewesen sein, aber die Gegend heißt konkret Schwarzenmoor. Dort habe ich auch einige Funde, die allerdings in der Gemeinde Marien-Stiftberg verzeichnet sind.
 
In Herford habe ich alles mit Hilfe der Register durch. Keiner meiner Namen passt dorthin. Auch in Minden bin ich alle Kirchenbücher durch.
Dabei ist auch Eickmeyer ein Name, der genau in die Gegend passt.

Wahrscheinlich waren es Heuerlinge oder ein Soldatenpaar und können deshalb in etlichen Kirchenbüchern auftauchen, sofern diese erhalten sind. Und von denen aus der Gegend habe ich jetzt etliche durch und schon rechteckige Augen.

Ich muss wohl auf einen Zufallsfund hoffen. Irgendwo in der Gegend oder ein Eintrag für einen Soldaten sonstwo in Preußen.

Deshalb danke schon mal an alle, die ihre Augen offen halten.
 
Doch "meine" (etwa 70 Jahre später) fehlen mir ja immer noch. Vielleicht sind die irgendwo da "rumgeheuert" und dann in Dützen gelandet. Warum auch immer. Und was auch eher eine ungewöhnlich "große" Entfernung war. Als Heuerling kam man ja doch eventuell vom selben Hof, aus der Nachbarschaft oder höchstens aus dem Nachbardorf. Aber gleich auf die andere Bergseite?
 
Warum Heuerlinge? 1762 war sie die Anne Charlotte Elisabeth Hilgenbröcker Witwe auf dem Hof Dützen No. 64. Sie heiratet am 25.07.1762 den Wilhelm Bünte, welcher von Dützen No. 33 stammt. Der Bünte wird fortan als Colon Bünte auf Dützen No. 64 benannt.
Das heisst die Witwe war nach dem Tode des 1.ten Ehemannes, welcher ja Hilgenbroecker geheissen haben muss, die Colonin des Hofes.
Der Name Kelle in den gedruckten Brautschatzverschreibungen von 1762 ist eindeutig falsch! Das geht aus den Hof-Dokumenten des Bünte-Hofes Dützen No. 33 eindeutig hervor. Meine Kopie des Urbar von 1682 geht leider nur bis bis No. 57, da mich damals nur die Bünte auf No. 33 interessiert haben. ABER im Stadtarchiv liegt eine Chronik von Dützen und darin auch dieses Urbar.
Am 21.09.1788 heiratet in "Sankt Martini" Minden eine Christine Louise Hilgenboecker einen Gottfried Homann.
Weiter Daten habe ich erst einmal nicht, da ich diese Linie nicht weiter verfolgt habe.
Bin aber an allen Verbindungen zu Dützen No. 33 interessiert.

Viele Grüße, Andreas
 
Hallo KrisK, noch einen, am 05.12.1734 heiratet in Sankt Martini Minden die nachgelassene Tochter Anna Christina Hillienböker, den Anthon Heinrich Bünte von Dützen No. 33. Der verstorbene Vater war Johann Hermann Hillienböker, Colon auf Dützen No. 64.
(Heiratseintrag No. 45/1734 im KB "Sankt Martini" Minden)

Viele Grüße, Andreas
 
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