Nach sechs Wochen ist es an der Zeit, ein Feedback abzugeben
Was gefällt
Zunächst, dass es Archion überhaupt gibt. Ein Dutzend völlig selbständige Instititionen unter einen Hut zu bringen ist eine Kunst. Wenn man bedenkt, dass dabei nur der kleinste gemeinsame Nenner herauskommen kann, ist die Aufgabe gut gelöst.
Die Seite selbst ist übersichtlich, man findet sich schnell zurecht und wenn man die Geografie „seiner“ Kirchenbuchorte im Kopf hat, ist man mit wenigen Mausklicks am Ziel.
Gut gelöst ist auch die Möglichkeit, gleich beim Anschauen über das Feedback Rückmeldungen geben zu können.
Das System ist über die Wochen immer stabiler geworden, am Ende der Testperiode ging es ausgesprochen „flott“, zumindest außerhalb der „Hauptbetriebszeit“ zwischen 18 und 22 Uhr. Dort muß man vielleicht noch nachbessern.
Was nachgebessert werden muß
Sie wissen es schon: Der Viever und die Downloadmöglichkeit sind nicht das, was die Nutzer erwarten (und von anderen Servern gewohnt sind).
Es ist mir klar, das es hier Restriktionen von Seiten der teilnehmenden Archive gibt, die ein massenhaftes Kopieren fürchten. Nun ist der Stand der Technik aber so, dass man das Kopieren gar nicht verhindern kann. Das ist ein Knopfdruck und schon ist der vollständige Seiteninhalt mit allen Informationen auf der Festplatte. Ihr Viewer ist ein Standartprodukt ohne jede Geheimnisse und bald, sehr bald wird jemand mit etwas HTML-Kenntnissen ihn so nachbauen das er die Seite aus den Tiles wieder zusammensetzt und abspeichert Dann geht das Kopieren los – ohne Downloadbeschränkung und Limitierung und übrigens völlig legal.
Es ist so wie bei der Musik und den Filmen. Bitte machen Sie den teilnehmenden Archiven klar, dass man mit Restriktionen hier nicht weiterkommt – und trotzdem als Institution wirtschaftlich überlebt. Der Normaluser wird sich auf einzelne Einträge, höchstens wenige Kirchenbücher beschränken. Mit dem jetzigen Zustand machen sie diesen Leuten nur unnötig das Leben schwer (mir übrigens auch, denn ich bin als Sehbehinderter auf eine übergroße Darstellung angewiesen und muß mir die Seiten erst mühsam von Hand zusammensetzen).
Die Qualität der Darstellung ist sehr unterschiedlich. Von einer wirklich sehr guten Qualität, die die wenigen eingestellten Scans der westfälischen Landeskirche erkennen lassen bis zu zerkratzten unralten Fichen anderswo ist alles vertreten. Bitte machen Sie den teilnehmenden Archiven klar, dass es unterhalb einer gewissen Qalitätsstufe in der Bezahlphase endlosen Ärger gibt und haben Sie bitte den Mut, solche Scans zurückzuweisen.
Wenn es in Ausnahmefällen nicht anders geht weil die Orginal-Kirchenbücher verlorengegangen sind und man von einzig erhaltenen Papierkopien rückverfilmen muß wie bei einigen Berliner KB, dann sollte man das in der Beschreibung sehr deutlich machen. Das gleiche bei Brand- und Wasserschäden und beim Verlust von mehr als einzelner Seiten. Die Nutzer können hier helfen.
Der Austausch mit den Nutzern kann noch wesentlich besser laufen. Am 13.1. ein ausführliches Statement anzukündigen, bis heute (4.2.) aber nicht zu liefern – das geht gar nicht.
Als Betatester habe ich mich manches Mal gefragt, was ich denn nun eigentlich machen soll. Die nachbesserungswürdigen Dinge sind eigentlich schon seit Monaten bekannt, die speziellen Fehler bei den Scans (falsche Angaben, Doppelscans) eher seltene Zufallsfunde und die Kirchenbücher weit entfernter Gemeinden durchzustöbern in der Hoffung, Fehler zu finden ist ein eher mühsames Geschäft – kaum jemand wird das länger als ein paar Stunden gemacht haben.
Dabei ist hier ein riesiges Potential. Dutzende, wenn nicht gar hunderte Ihrer Kunden sind bereit, ihr Fachwissen einzubringen und zu helfen, die Seite besser zu gestalten. Da ist nicht überall so. Sie sollten das nutzen.
Bernd