Diesen Eintrag fand ich durch Zufall in Hessen-Nassau, Dekanat Erbach, Sandbach:
http://www.archion.de/p/c06be37652/
Neustadt
Dienstags nach Dominica XIII. Trinit. 1656 in Neustadt
copuliert und eingesegnet Abraham Delborn eines Ledder=
bereiters Sohn zu Wertheim mit Barbara, Bartholt
Straßair des Müllers zu Rosenbach sel. nachgelassene Tochter,
der Welschen Schustrein in Neustadt Dienerin.
Da ich itzo zum Actu Copulationis wollte schreiten, und beede Perso=
nen nach gehaltenem Hochzeit=Sermon und verlesener Vermahnung auf
Trewe vor der Gemeinde die Hände einander darreichten, tritt
eine Metze von Wertheim unversehens herbey, den Bräutigam offent=
lich und mit lauter Stimme anredend bis? verbis: Wollet ihr zwey Wie=
ber haben? Als ich sie fragt: Ob er ihr auch die Ehe versproch, antwor=
tet Sie laut: Das Kind ist da. Da ich regeriert?, Ihr Ruhm? waer
nicht fein, und warumb sie sich nicht eher angemeldet sprach sie: Sie hätte
es erst gestern zu Wertheim erfahren und were die ganze Nacht durch gegangen.
Hierauf hies ich unserern Schul=Praeceptoren einen Gesang anheben, und unter
dem Gesang nach gehaltenen vielen Unterredungen mit dem Bräutigam und Dirne
..adete ich sie bedde zu billigem Abbtrag, copulierte bald darauf beede
zuvor ordentlich proclamierte zuvor besagte Personen. Der Abbtrag mit
der Metzen ward hernach vom Ampt gemacht. Die Derne ist nach=
gehend, wie untersagt?, zu Wertheim weidlich gestrafft worden.
Ich finde den Eintrag auch noch unter anderen Gesichtspunkt sehr interessant. Erstens erfährt man, wie dort eine Trauungszeremonie von statten ging und zweitens wie mit unehelichen Kindern, d.h. deren Unterstützung, verfahren wurde.
Grüße
Eva
http://www.archion.de/p/c06be37652/
Neustadt
Dienstags nach Dominica XIII. Trinit. 1656 in Neustadt
copuliert und eingesegnet Abraham Delborn eines Ledder=
bereiters Sohn zu Wertheim mit Barbara, Bartholt
Straßair des Müllers zu Rosenbach sel. nachgelassene Tochter,
der Welschen Schustrein in Neustadt Dienerin.
Da ich itzo zum Actu Copulationis wollte schreiten, und beede Perso=
nen nach gehaltenem Hochzeit=Sermon und verlesener Vermahnung auf
Trewe vor der Gemeinde die Hände einander darreichten, tritt
eine Metze von Wertheim unversehens herbey, den Bräutigam offent=
lich und mit lauter Stimme anredend bis? verbis: Wollet ihr zwey Wie=
ber haben? Als ich sie fragt: Ob er ihr auch die Ehe versproch, antwor=
tet Sie laut: Das Kind ist da. Da ich regeriert?, Ihr Ruhm? waer
nicht fein, und warumb sie sich nicht eher angemeldet sprach sie: Sie hätte
es erst gestern zu Wertheim erfahren und were die ganze Nacht durch gegangen.
Hierauf hies ich unserern Schul=Praeceptoren einen Gesang anheben, und unter
dem Gesang nach gehaltenen vielen Unterredungen mit dem Bräutigam und Dirne
..adete ich sie bedde zu billigem Abbtrag, copulierte bald darauf beede
zuvor ordentlich proclamierte zuvor besagte Personen. Der Abbtrag mit
der Metzen ward hernach vom Ampt gemacht. Die Derne ist nach=
gehend, wie untersagt?, zu Wertheim weidlich gestrafft worden.
Ich finde den Eintrag auch noch unter anderen Gesichtspunkt sehr interessant. Erstens erfährt man, wie dort eine Trauungszeremonie von statten ging und zweitens wie mit unehelichen Kindern, d.h. deren Unterstützung, verfahren wurde.
Grüße
Eva