Was ist mit den Kirchenbüchern in Sachsen los

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Der Alt-Sprengel Görlitz; Kirche der schlesischen Oberlausitz scheint auch zu den "vergessenen" zu gehören.
Ich habe heute von Berlin die folgende Antwort auf meine Mail bekommen:

"Sehr geehrte Frau Hamann,

vielen Dank für ihren engagierten Aufruf für die Zugänglichkeit der Kirchenbücher der ehemaligen Landeskirche der schlesischen Oberlausitz.
Als Landeskirchliches Archiv stellen wir Digitalisate der Kirchenbücher nach Kirchenkreisen sortiert Archion zur Verfügung. Bevor eine Übergabe erfolgt, müssen diese Digitalisate von uns auf Qualität geprüft und mit Metadaten angereichert werden, was einige Zeit von uns in Anspruch nimmt.
Da noch weitere Kirchenkreise an Archion abgegeben werden, werden die Digitalisate des Sprengels Görlitz, beginnend mit den Kirchennkreisen von Görlitz-Stadt, voraussichtlich ab Ende nächsten Jahres zur Onlinestellung abgegeben. Die Zeit zwischen Übergabe und Onlinestellung liegt in der Verantwortung von Archion, auch hier könnten auch noch eventuelle Wartezeiten anfallen.

Ich hoffe, dass ich ihre Fragen hiermit beantworten konnte. Bei weiteren Rückfragen melden Sie sich gern.

Mit freundlichen Grüßen

Hagen Collatz
--
Ihr Landeskirchliches Archiv"
 
@Tine49

Dank für Deine Veröffentlichung!

Unsere Aktion zeigt Wirkung – die Verantwortlichen reagieren.
Aber: Die Antwort bleibt weit hinter unseren Erwartungen zurück.

Seit über zehn Jahren hören wir dieselben Formulierungen:

> „großer Aufwand“, „Metadaten müssen geprüft werden“, „bald“.

Diese Vertröstungen haben sich erschöpft.
Wir wollen keine weiteren Ankündigungen, sondern konkretes Handeln.

➡️ Deshalb folgt nun ein erneutes Schreiben – diesmal mit der klaren Forderung nach einem verbindlichen Termin:
Abgabe der Görlitzer Digitalisate an Archion spätestens im 1. Halbjahr 2026.

Die Zeit des Zuwartens ist vorbei – jetzt müssen Ergebnisse sichtbar werden.
 
Neues Schreiben an das Landeskirchliche Archiv Berlin

Sehr geehrter Herr Collatz,
sehr geehrte Damen und Herren,

wir danken Ihnen für Ihre Antwort und die freundliche Rückmeldung auf die Anfrage zur Online-Bereitstellung der Kirchenbücher des Sprengels Görlitz.
Ihre Ausführungen zeigen, dass Bewegung in die Sache gekommen ist – das ist erfreulich.

Gleichzeitig müssen wir mit Nachdruck betonen:
Die seit Jahren wiederkehrenden Hinweise auf „Qualitätsprüfungen“ und „Metadatenaufbereitung“ können nicht länger als Begründung für weiteres Zuwarten gelten.
Diese Argumentation hören Forschende, Familien und Interessierte seit fast einem Jahrzehnt, ohne dass ein verbindlicher Fortschritt sichtbar wird.

Wir bitten Sie daher eindringlich,
ein konkretes und verbindliches Datum der Abgabe der Görlitzer Digitalisate an Archion – spätestens im 1. Halbjahr 2026 – zu benennen.

Nur durch klare Zeitpläne und Transparenz kann verlorenes Vertrauen wiederhergestellt werden.
Wir setzen darauf, dass Ihre Einrichtung hier mit gutem Beispiel vorangeht und den berechtigten Erwartungen vieler Familien und Forscher endlich Rechnung trägt.

Mit verbindlichen Grüßen
[Name]
[Adresse / E-Mail]
 
wie das geschrieben ist bedeutet das sich in den nächsten 2-3 Jahre nicht damit zu rechnen ist.
Gut das ist alles viel Arbeit, aber das man über 1,5 Jahre für einen Kirchenkreis braucht ist nicht mehr nach zu vollziehen.

Noch schlimmer das ja die Forscher im Rheinland betroffen, da tut sich seit über 2 Jahren gar nichts mehr.:cry:
 
wie das geschrieben ist bedeutet das sich in den nächsten 2-3 Jahre nicht damit zu rechnen ist.
Ganz genau, das sind die Erfahrungswerte aus dem ELAB.
Ehe der Kirchenkreis Görlitz an die Reihe kommt (Beiheft 114), sind erst mal die Kirchenkreise Rathenow (Beiheft 93), Wittstock (Beiheft 94), Zossen (Beiheft 95) dran und natürlich die vielen "vergessenen" Kirchenbücher aus vorhergehenden Kirchenkreisen.
Der letzte Upload des ELAB war vor 2,5 oder 3 Jahren.
... und dann diese miese Qualität der digitalisierten Microfiches, teilweise nicht lesbar.
 
ja das stimmt, eigentlich müsste man da alles komplett neu verfilmen , die Qualität der digitalisierten Microfiches ist leider extrem schlecht.
 
Liebe Forschergemeinde,

aus Dresden liegt bislang noch keine offizielle Reaktion auf unsere Eingabe zur Online-Stellung der Kirchenbücher vor.
Das ist jedoch nicht ungewöhnlich – Schreiben an die Leitungsebene werden in der Regel intern geprüft, abgestimmt und gegebenenfalls an das Landeskirchenamt weitergeleitet. Das braucht erfahrungsgemäß ein bis zwei Wochen, bis eine Antwort formuliert ist.

Wir sollten das positiv sehen: Unsere Eingabe ist angekommen und sorgt für Gesprächsstoff.
Wichtig ist, daß wir dranbleiben, ohne nachzulassen. Sollte bis Ende nächster Woche keine Rückmeldung eingehen, werden wir eine freundliche, aber verbindliche Nachfrage stellen – mit dem Ziel, dass die Kirchenbücher bis spätestens Mitte 2026 bei Archion online stehen.

Unser Anliegen bleibt klar und berechtigt:
👉 Nicht „irgendwann“, nicht „bald“ – sondern zu einem klar benannten Termin online bei Archion.

Glück auf und vielen Dank an alle, die mitschreiben und mitdenken!
Gemeinsam bleiben wir dran.

maxkli
 
Hi, liebe Forschergemeinde,
der Präsident des Landeskirchenamtes hat geantwortet:
Nutzbarkeit von Kirchenbüchern in Archion

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für lhre E-Mail.

Die Kirchenbticher dienen der Beurkundung kirchlicher Amtshandlungen und deren Erhaltung liegt im lnte-
resse der landeskirchlichen Ordnung. Eineständige Benutzung von Kirchenb[ichern ftJhrt zu Schäden. Res-
taurierungen sind aber sehr kostenintensiv und nicht beliebig häufig wiederholbar._Deshalb nutzt die Landes-
kirche OiJ tvtogticnfeit der Beteiligung an der Sicherungsverfilmung im staatlichen Bereich von den bis zum
Jahr 1875 entitandenen sachsisöheh Kirchenbüchern. Mit der Verfilmung erfilllen die Kirchgemeinden ihre
gesetzliche Verpflichtung, die Kirchenbiicher als Personenstandsurkunden öffentlichen Rechts dauerhaft zu
sichern.
ln der Regel werden die Kirchenbücher kirchenbezirksweise für die Verfilmung vorbereitet. Das bedeutet,
dass die kirchenbucher erfasst, foliiert und kartoniert werden. Außerdem werden Kirchenbllcher im schlech-
ten Erhaltungszustand restauriert. Da die Dauer des Verfilmungsprozesses von den technischen und organi-
satorischen üerhältnissen in der Sicherungsverfilmungsstelle des Bundes in Wermsdorf abhängig ist, bieten
wir seit 2022zur überbruckung von Wartezeiten die Möglichkeit der persönlichen Benutzung der eingeholten
originalen Kirchenbücher im Ländeskirchlichen Archiv nach deren Vorbereitung bis zu deren Verfilmung an.
Naän Oer Verfilmung werden die Kirchenbücher in der Regel wieder in die jeweilige Kirchgemeinde ver-
bracht. Der vom Archivzentrum Hubertusburg zur Verfügung gestellte Masterfilm wird auf Kosten der Lan-
deskirche dupliziert und anschließend digitalisiert. Zurzeit werden die Prozesse umgestellt und es erfolgt erst
die Digitalisierung der Kirchenbücher und dann die Anfertigung eines Masterfilms zur Sicherung der lnforma-
tionen. Deshalb verküzen sich aber die Bearbeitungszeiten nicht wesentlich.
Uns ist bewusst, dass das Digitalisat ein benutzerfreundliches Medium ist. Deshalb haben wir die Digitalisie-
rung von Film forciert, so dass uns alle bisher verfilmten Kirchenbircher auch als Digitalisat vorliegen. Aller-
dinjs gilt es dabei die Schutzfristen zu beachten. Viele Kirchenbücher sind nicht jahrgangsweise geftthrt
-
woidei, sondern durchaus bis ins 21. Jahrhundert hinein. Deshalb müssen die Digitalisate vor der Zurverfit-
gungstellung auf Schutzfristen geprüft werden. Damit wir unserer Verantwortung für die genealogischg For-
icnüng nachkommen können, erfolgt die Bearbeitung und Bereitstellung im Lesesaal des Landeskirchlichen
Archivl zeitnah. So können derzeit im Landeskirchlichen Archiv nicht nur die Digitalisate verfilmter Kirchen-
bücher (dezeit 9114 Kirchenbücher), sondern auch weitere bereits vorbereitete Kirchenblcher im Original
(dezeit 1 775 Kirchenbücher) eingesehen werden.

Eine Onlinestellung der Kirchenbücher der sächsischen Landeskirche im Kirchenbuchportal Archion ist dann
der zweite Schritt und kann nur sukzessive erfolgen. Aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes bei der Aufbe-
reitung der Digitalisate ftir die Onlinestellung und unserer geringen Personaldecke ist das allerdings ein lang-
wieriger Prozess. Außerdem liegt die Priorität unserer Aufgaben in der Übernahme von Archivbeständen aus
sächsischen Kirchgemeinden und kirchlichen Einrichtungen, da unsere Hauptverantwortung in der Siche-
rung, Erhaltung und Nutzbarmachung dieser Archivbestände, zu denen auch die Kirchenbücher gehören,
liegt.
Aktuell werden die Kirchenbücher des ehemaligen Kirchenbezirkes Auerbach filr die Onlinestellung bei Ar-
chion vorbereitet. Dezeit sind ca. 9.000 Kirchenbücher als Digitalisate im Landeskirchlichen Archiv einseh-
bar, ca. ein Drittel davon im KirchbuchportalArchion. Damit kommen wir in dem uns möglichen Maße durch-
aus unserer Verantwortung für die Nutzung der Personenstandsdaten bis zum Jahr 1876 nach.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter Vollbach
 
„33,8 % – das ist kein Fortschritt, das ist Stillstand“

Oben die Veröffentlichung der Antwort aus dem Landeskirchenamt.

Wir alle sehen, daß dieser Text im Kern nichts Neues enthält – nur bekannte Phrasen und die altvertraute Erklärung von „geringer Personaldecke“ und „aufwendiger Metadatenaufbereitung“.

Doch die Fakten sprechen für sich:
Die vom Landeskirchlichen Archiv selbst veröffentlichte Liste „Kirchenbezirke – Auflistung verfilmter Kirchgemeinden (Stand Juli 2025)“ weist 500 Kirchgemeinden mit bereits digitalisierten KB aus. Davon sind nur 169 Gemeinden (33,8 %) bei Archion online. Selbst wenn im kommenden Frühjahr weitere 14 Gemeinden (Auerbach) folgen, liegt der Anteil bei nur 36,6 %.

Das heißt: Zwei Drittel der digitalisierten Kirchenbücher liegen bereit – werden aber zurückgehalten.
Das ist kein technisches Problem, sondern eine Frage des Willens und der Prioritäten.

Im Jahr 2025, im Zeitalter von E-Government und Online-Diensten, ist diese Verzögerung nicht mehr erklärbar.
Wir reden hier nicht über neue Projekte, sondern über längst abgeschlossene Digitalisate, die nur noch weitergereicht werden müssen.

Wir alle haben Verständnis für den Schutz der Originale. Doch das Digitalisat ist dafür geschaffen worden, damit niemand mehr mit empfindlichem Papier arbeiten muß.

Darum erwarten wir jetzt konkrete Handlungen und Termine statt unverbindlicher Formulierungen.
Es geht um Verantwortung – gegenüber der Geschichte, aber auch gegenüber den Menschen, die ihre Familienforschung noch selbst zu Ende führen möchten.

- Weiteres folgt -
maxkli
 
Naja immerhin eine recht umfangreiche Antwort auch wenn da inhaltlich nicht viel konkretes drin steht.
Es ist richtig immer mal wieder freundlich nachzufragen.
Zurzeit werden die Prozesse umgestellt und es erfolgt erst
die Digitalisierung der Kirchenbücher und dann die Anfertigung eines Masterfilms zur Sicherung der lnforma-
tionen. Deshalb verküzen sich aber die Bearbeitungszeiten nicht wesentlich.
Diese Info ist zwei Jahre alt und es stimmt, damit hat sich für uns bisher nichts verändert.


Ich lese daraus, dass sie bemüht sind die Prozesse zu beschleunigen aber das Archiv andere Prioritäten hat, was verständlich ist.
Wir können als Außenstehende das Archiv nicht unterstützen und deswegen nur hoffen, dass sie es mit der bestehenden Personaldecke irgendwie schaffen aufzuholen. Ich sehe aber auch bei den Stellenanboten nicht, dass sie irgendwie Archivmitarbeiter suchen oder so.

Zumindest wissen wir, dass nächste Jahr Auerbach kommt. Und danach soll zur Aufbereitung dran sein Leipzig (Stadt) und danach dann Flöha oder Marienberg (da gibts widersprüchliche Aussagen)
 
Hi, liebe Forschergemeinde,
der Präsident des Landeskirchenamtes hat geantwortet:
Nutzbarkeit von Kirchenbüchern in Archion

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für lhre E-Mail.

Die Kirchenbticher dienen der Beurkundung kirchlicher Amtshandlungen und deren Erhaltung liegt im lnte-
resse der landeskirchlichen Ordnung. Eineständige Benutzung von Kirchenb[ichern ftJhrt zu Schäden. Res-
taurierungen sind aber sehr kostenintensiv und nicht beliebig häufig wiederholbar._Deshalb nutzt die Landes-
kirche OiJ tvtogticnfeit der Beteiligung an der Sicherungsverfilmung im staatlichen Bereich von den bis zum
Jahr 1875 entitandenen sachsisöheh Kirchenbüchern. Mit der Verfilmung erfilllen die Kirchgemeinden ihre
gesetzliche Verpflichtung, die Kirchenbiicher als Personenstandsurkunden öffentlichen Rechts dauerhaft zu
sichern.
ln der Regel werden die Kirchenbücher kirchenbezirksweise für die Verfilmung vorbereitet. Das bedeutet,
dass die kirchenbucher erfasst, foliiert und kartoniert werden. Außerdem werden Kirchenbllcher im schlech-
ten Erhaltungszustand restauriert. Da die Dauer des Verfilmungsprozesses von den technischen und organi-
satorischen üerhältnissen in der Sicherungsverfilmungsstelle des Bundes in Wermsdorf abhängig ist, bieten
wir seit 2022zur überbruckung von Wartezeiten die Möglichkeit der persönlichen Benutzung der eingeholten
originalen Kirchenbücher im Ländeskirchlichen Archiv nach deren Vorbereitung bis zu deren Verfilmung an.
Naän Oer Verfilmung werden die Kirchenbücher in der Regel wieder in die jeweilige Kirchgemeinde ver-
bracht. Der vom Archivzentrum Hubertusburg zur Verfügung gestellte Masterfilm wird auf Kosten der Lan-
deskirche dupliziert und anschließend digitalisiert. Zurzeit werden die Prozesse umgestellt und es erfolgt erst
die Digitalisierung der Kirchenbücher und dann die Anfertigung eines Masterfilms zur Sicherung der lnforma-
tionen. Deshalb verküzen sich aber die Bearbeitungszeiten nicht wesentlich.
Uns ist bewusst, dass das Digitalisat ein benutzerfreundliches Medium ist. Deshalb haben wir die Digitalisie-
rung von Film forciert, so dass uns alle bisher verfilmten Kirchenbircher auch als Digitalisat vorliegen. Aller-
dinjs gilt es dabei die Schutzfristen zu beachten. Viele Kirchenbücher sind nicht jahrgangsweise geftthrt
-
woidei, sondern durchaus bis ins 21. Jahrhundert hinein. Deshalb müssen die Digitalisate vor der Zurverfit-
gungstellung auf Schutzfristen geprüft werden. Damit wir unserer Verantwortung für die genealogischg For-
icnüng nachkommen können, erfolgt die Bearbeitung und Bereitstellung im Lesesaal des Landeskirchlichen
Archivl zeitnah. So können derzeit im Landeskirchlichen Archiv nicht nur die Digitalisate verfilmter Kirchen-
bücher (dezeit 9114 Kirchenbücher), sondern auch weitere bereits vorbereitete Kirchenblcher im Original
(dezeit 1 775 Kirchenbücher) eingesehen werden.

Eine Onlinestellung der Kirchenbücher der sächsischen Landeskirche im Kirchenbuchportal Archion ist dann
der zweite Schritt und kann nur sukzessive erfolgen. Aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes bei der Aufbe-
reitung der Digitalisate ftir die Onlinestellung und unserer geringen Personaldecke ist das allerdings ein lang-
wieriger Prozess. Außerdem liegt die Priorität unserer Aufgaben in der Übernahme von Archivbeständen aus
sächsischen Kirchgemeinden und kirchlichen Einrichtungen, da unsere Hauptverantwortung in der Siche-
rung, Erhaltung und Nutzbarmachung dieser Archivbestände, zu denen auch die Kirchenbücher gehören,
liegt.
Aktuell werden die Kirchenbücher des ehemaligen Kirchenbezirkes Auerbach filr die Onlinestellung bei Ar-
chion vorbereitet. Dezeit sind ca. 9.000 Kirchenbücher als Digitalisate im Landeskirchlichen Archiv einseh-
bar, ca. ein Drittel davon im KirchbuchportalArchion. Damit kommen wir in dem uns möglichen Maße durch-
aus unserer Verantwortung für die Nutzung der Personenstandsdaten bis zum Jahr 1876 nach.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter Vollbach
 
@Wodniok

Danke für IDeinen Beitrag – aber genau dieser resignative Ton ist es, der uns seit Jahren lähmt.
Wir sollen „hoffen“, daß sich irgendwann etwas bewegt? Nein, das genügt nicht mehr.

Das Landeskirchenamt bestätigt selbst, daß über 9.000 Kirchenbücher bereits digitalisiert sind – doch nur ein Drittel davon wurde an Archion weitergegeben. Die technische Arbeit ist also längst getan, das Material liegt vor. Was fehlt, ist die Entscheidung, diese Daten tatsächlich bereitzustellen.

Wenn wir uns weiter mit allgemeinen Beteuerungen zufriedengeben („man sei bemüht“, „Personaldecke knapp“), ändert sich nichts. Seit zehn Jahren hören wir diese Argumente – und zehn Jahre Stillstand sind genug.

Es geht nicht um Ungeduld, sondern um Verantwortung.
Wir alle zahlen Kirchensteuern, öffentliche Mittel fließen in die Digitalisierung – also darf die Öffentlichkeit auch erwarten, daß die Ergebnisse zugänglich sind.

Darum fragen wir nicht mehr, ob, sondern wann die Übergabe der fertigen Digitalisate an Archion endlich erfolgt.
Freundlich bleiben, ja – aber bestimmt und mit Nachdruck. Nur so entsteht Bewegung.

maxkli
 
Geht es insgesamt etwas weniger polemisch? Als Teil dessen in Mails, Briefen und hier im Forum bitte die Ich-Form, statt der Wir-Form benuzen.

[...] Wir alle zahlen Kirchensteuern, öffentliche Mittel fließen in die Digitalisierung – also darf die Öffentlichkeit auch erwarten, daß die Ergebnisse zugänglich sind.

Darum fragen wir nicht mehr, ob, sondern wann die Übergabe der fertigen Digitalisate an Archion endlich erfolgt. [...]
Alles schön und gut. Ich freue mich über jede Digitalisierung, die auf Landesebene oder Kirchenebene verfügbar gemacht wird. Keine Ahnung, wie das in Sachsen ist, aber in NRW werden Gemeinden zusammengefasst und Kirchen geschlossen.
Ich habe nicht den Eindruck, dass die ev. Kirchen im Überfluss Geld und Personal zur Verfügung haben. Jedes Projekt benötigt beides - Geld und Personal. Kirchensteuern dienen wahrscheinlich nicht primär dazu, das schöne Hobby der Familienforschung zu finanzieren - es könnte andere Aufgaben und Prioritäten geben.

Auch wenn ich mit dem Stand der Digitalisierung auf der Ebene von Bund und Ländern unzufrieden bin, glaube ich, dass die Budgets nur zu einem kleinen Teil dazu dienen können Forschungsinteressen auf Hobby-Ebene zu unterstützen. Archivierung ist wichtig! Das Verfügbarmachen der Archive für alle ist schön, aber m. E. zweitrangig.

[...] Darum fragen wir nicht mehr, ob, sondern wann die Übergabe der fertigen Digitalisate an Archion endlich erfolgt.
Freundlich bleiben, ja – aber bestimmt und mit Nachdruck. Nur so entsteht Bewegung.
Ja, kann man machen. Und man kann den Leuten damit kostbare Zeit rauben. Die erzeugte Bewegung kann aber auch die zum Papierkorb sein, womit dann irgendwann keine Antworten mehr zu erwarten sind.

NB: Ist die Veröffentlichung eines vollstängigen Briefs mit Unterschrift/Namen rechtlich eigentlich in Ordnung?

Glückauf
Wolfgang
 
NB: Ist die Veröffentlichung eines vollstängigen Briefs mit Unterschrift/Namen rechtlich eigentlich in Ordnung?

Da die Absender der hier veröffentlichten Briefe namentlich öffentlich in Erscheinung treten / für "Jedermann" leicht recherchierbar sind, der Absender nicht explizit um vertrauliche Behandlung bittet und zudem allgemein bekannte Positionen nochmals dargelegt werden, sollte das unproblematisch sein.

Ob es allerdings "guter Stil" ist, dritte Personen mit vollständigen Namen für die Welt öffentlich "ins Schaufenster zu stellen" und selber stets mit "User-Namen" in Erscheinung zu treten, das möchte ich ganz persönlich(!!) denn doch eher bezweifeln.

Nichts für ungut,
Vera Nagel
 
@Wolfgang_F

Danke für Deinen Beitrag – aber hier geht es ausdrücklich um die Situation in Sachsen, nicht um die Verhältnisse in NRW oder um allgemeine Betrachtungen kirchlicher Finanzen.

Wir beschäftigen uns hier mit einem klar umrissenen Sachverhalt:
Es liegen in Sachsen tausende fertige Kirchenbuch-Digitalisate vor, die lediglich nicht an Archion übergeben werden, obwohl die technische Arbeit längst abgeschlossen ist. Genau darauf richtet sich unsere Initiative.

Wenn Du die Zustände in NRW so hinnimmst, ist das natürlich Deine Entscheidung – aber dann wäre der entsprechende Thread der richtige Ort dafür.
Hier möchten wir bei der Sache bleiben und die Diskussion nicht verwässern.

Niemand verlangt Luxus oder Überfluß, sondern schlicht Verantwortungsbewußtsein und Effizienz im Umgang mit bereits geleisteter Arbeit.
 
@vnagel2004

Danke für den Hinweis, Frau Nagel. Die rechtliche Lage ist mir bekannt und wurde selbstverständlich geprüft, bevor das Schreiben hier eingestellt wurde.
Die Veröffentlichung diente einzig der Transparenz – damit alle, die in dieser Sache aktiv sind, denselben Informationsstand haben.

Daß die Namen von Amtsträgern öffentlich erscheinen, ist bei amtlichen Stellungnahmen üblich und entspricht demokratischem Standard.
Im Gegensatz dazu steht es jedem Nutzer eines Forums frei, unter seinem gewählten Namen aufzutreten – das ist kein Widerspruch, sondern ganz normale digitale Etikette.

Ich sehe darin keinen Stilbruch, sondern schlicht die notwendige Offenheit in einer Angelegenheit, die viele betrifft.

maxkli
 
Nur zur Einordnung, damit hier kein falscher Eindruck entsteht:

Wir bewegen uns als Nutzer des Archion-Forums auf der Plattform von Archion und sind somit Gäste dieses Angebots.
Hier geht es also nicht um allgemeine kirchliche Belange, kirchenpolitische Fragen oder finanzielle Grundsatzdiskussionen.

Unser Anliegen bezieht sich ausschließlich auf die Bereitstellung bereits vorhandener Daten, konkret der sächsischen Kirchenbuch-Digitalisate, die von den zuständigen Archiven – insbesondere in Dresden und Görlitz (Berlin) – an Archion zu liefern sind.

Diese Daten liegen vor, werden aber nicht übermittelt, und genau das ist der Punkt, den wir nicht länger hinnehmen.
Wir erwarten keine Wunder, sondern schlicht, daß die vorhandenen Digitalisate ihren vorgesehenen Weg nehmen:
von den Archiven zu Archion, damit sie endlich allen Forschern zugänglich werden.

Darum geht es – nicht mehr und nicht weniger.


maxkli
 
[...] aber hier geht es ausdrücklich um die Situation in Sachsen, nicht um die Verhältnisse in NRW oder um allgemeine Betrachtungen kirchlicher Finanzen. [...]
Wir können uns aber sicher sein, dass es ohne Betrachtung kirchlicher Finanzen keine sinnvolle Argumentation geben wird. Wir können so viele Wünsche und sogar Forderungen formulieren, aber wir wissen ja, dass Ressourcen immer begrenzt sind.

Die Landeskirche schreibt unter https://www.evlks.de/wir/kirche-und-geld
"Einnahmen werden umgehend wieder in die kirchliche Arbeit investiert und kommen der Gesellschaft insgesamt zu Gute. Einzelne Personen können nicht allein über die Mittel verfügen, da alle Ausgaben immer in einem Haushaltsplan ausgewiesen werden müssen. Die Haushaltspläne von Landeskirche und Kirchenbezirken werden in öffentlichen Sitzungen der jeweiligen Synoden verhandelt und verabschiedet."

Wir wissen grob, wie und wozu ein Budget verwaltet und verwendet wird. Ein Weg der Einflussnahme könnte also sein, euch in eine Position zu bringen, die es euch erlaubt mitzuverhandeln. Übernehmt Verantwortung in der Institution (Gemeinde, Kirchenbezirk, Landeskirche), entscheidet mit und redet nicht über vermeintliche Unzulänglichkeiten von "denen da oben".

[...] Diese Daten liegen vor, werden aber nicht übermittelt, und genau das ist der Punkt, den wir nicht länger hinnehmen.
Wir erwarten keine Wunder, sondern schlicht, daß die vorhandenen Digitalisate ihren vorgesehenen Weg nehmen:
von den Archiven zu Archion, damit sie endlich allen Forschern zugänglich werden. [...]
Verständlich, wenn ihr euch diese Daten wünscht. Wir würden diese Daten auch gerne sehen. Aber wir wissen natürlich, dass auch dafür Personal notwendig sein wird - womit wir wieder bei der Betrachtung kirchlicher Finanzen sind. Wollen wir begenzte Mittel so oder so einstzen? Wo kürzen wir, um notwendige Einsparungen vorzunehmen? Wo investieren wir bei neuen Prioritäten?

Wer und wieviele seid ihr eigentlich, die diese Forderungen stellen? Wieviel Prozent der Kirchenmitglieder sind wohl Familienforscher? Wieviel Menschen haben andere Forderungen an die Landeskirche? Mit wem konkurriert ihr? Wer hat die gerechtfertigteren Ansprüche? Habt ihr mal angefragt, ob ihr den Prozess der Onlinestellung irgendwie unterstützen könnt, z. B. über eine Stellenfinanzierung? Reden wir hier noch über regionale Forschung oder wurde eine regionsbezogene Meckerecke gestartet? Fragen über Fragen ...

Wir haben zu diesem Thema und der Art der Formulierungen unsere Gedanken eingebracht und unseres Erachtens nichts verwässert. Und möget ihr uns verzeihen, dass wir unseren Sprachstil angepasst haben.

Glückauf
Wolfgang
 
Wer und wieviele seid ihr eigentlich, die diese Forderungen stellen? Wieviel Prozent der Kirchenmitglieder sind wohl Familienforscher? Wieviel Menschen haben andere Forderungen an die Landeskirche? Mit wem konkurriert ihr? Wer hat die gerechtfertigteren Ansprüche? Habt ihr mal angefragt, ob ihr den Prozess der Onlinestellung irgendwie unterstützen könnt, z. B. über eine Stellenfinanzierung? Reden wir hier noch über regionale Forschung oder wurde eine regionsbezogene Meckerecke gestartet? Fragen über Fragen ...

Wir haben zu diesem Thema und der Art der Formulierungen unsere Gedanken eingebracht und unseres Erachtens nichts verwässert. Und möget ihr uns verzeihen, dass wir unseren Sprachstil angepasst haben.

Glückauf
Wolfgang

Da ich mich als Sachsen-Forscher von deinen Fragen, lieber Wolfgang, angesprochen fühle, möchte ich dir antworten. Ich stelle keineswegs Forderungen, sondern hoffe, dass die Kirche weiterhin und hoffentlich zügiger die Digitalisierung voranbringt. Ich selbst bin gewillt, die nötige Geduld und das Warten aufzubringen.

Bezogen auf die Frage zu der Anzahl von Kirchenmitgliedern, welche auch Familienforscher sind: dies lässt sich schwer sagen, zumal ich behaupten möchte, dass nicht alle Archion-Nutzer und Familienforscher überhaupt Kirchenmitglieder sind. Ich gebe selbst zu, dass ich kein Kirchenmitglied bin und aufgrund meiner Minorennität auch keine Kirchensteuer bezahle. Ich verstehe zu Recht, dass aufgrund der schwindenden Anzahl von Kirchenmitgliedern die Kirchensteuern für den Erhalt von Kirchen, die Bezahlung der Pfarrer und anderweitige karitative Projekte verwendet werden. Die Umsetzung zur Digitalisierung steht da wahrscheinlich nicht im Vordergrund.

Das Problem, welches wahrscheinlich hier in der Diskussion untergeht: die verfilmten/digitalisierten Kirchenbücher können nicht gleich an Archion geliefert werden. Wenn ich es recht verstanden habe, sind zwar die Kirchenbücher (laut E-Mail zirka 9000 Kirchenbücher) digitalisiert, können aber nicht so an Archion geliefert werden. Da die sächsische Landeskirche alle Amtshandlungen der Taufen, Trauungen und Bestattungen nach 1875 vor der Veröffentlich bei Archion sperrt, wird diese Nachbearbeitung erheblich an Zeit beanspruchen. Nur als Beispiel hier ein Register aus Somsdorf (https://www.archion.de/de/viewer/churchRegister/305701?cHash=41a259c1a4055b873db7771ce5050b27), in welchem teilweise einzelne Bereiche einer Seite unkenntlich gemacht wurden, da das Register auch Zeiträume nach 1875 abdeckt. Da viele Kirchenbücher bis ins 20. Jahrhundert reichen, müssen Nachbearbeitungen vorgenommen werden.

Nein, dies ist keine regionsbezogene Meckerecke. Wenn man aber den Vergleich zu den Landeskirchen Magdeburg und Eisenach sieht, "hinkt" das Landeskirchenarchiv Sachsen weit hinterher, was für viele Forscher frustrierend ist.

Mit freundlichen Grüßen

Moderatorenhinweis an @DerGörlitzer: der Tippfehler wurde auf Ihren Wunsch berichtigt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben