Was stimmt an den Eintragungen im Eheregister nicht? - Suche neuen Denkansatz

Hallo und guten Abend,

ich habe mich in meiner Erforschung der männlichen Vorfahren in der Vaterlinie meiner Mutter festgefahren und wäre für Ideen u. andere Denkansätze dankbar.
Dennoch soll niemand meine Arbeit machen müssen!!

Mein Ziel ist es, den Vater meines Ur-Ur-Urgroßvaters zu finden.
Dieser soll ein „Martin Ludwig Schulze, Bauer zu Marquardt“ gewesen und dort verstorben sein.
Vermutliche Lebenszeit: 1750 -1822

Als Arbeitsgrundlage dienen die Eheregister seiner vermutlichen Söhne:

Martin Ludwig Schulze (* ca. 1794-96) /Ehe 1823 in Kladow: https://www.archion.de/p/beb3f8225a/

Johann Gottfried Schulze (*1799) (mein 3xUrgroßvater) /Ehe 1823 in Groß Glienicke
(leider nur der Link zu familysearch und für jede Seite einzeln, da bei ARCHION nicht online)
Eheregister/linke S.: www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:3Q9M-CS86-C9M9-N?i=479&cc=3015626
Eheregister /rechte S.: www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:3Q9M-CS86-C1CN?i=344&cc=3015626

Variante 1:
Carl Friedrich Schulze (* um 1801) Aufgebot zu Kladow 1822: https://www.archion.de/p/beb3f8225a/
Vater: Martin Ludwig Schulze zu Marquardt; Braut: Anne Dorothee Belitz (* um 1803);
Prediger Stechow in Spandau; Tag der Copulation: 10 Februar

Variante 2:
Carl Schulze (* um 1799) (??) Ehe zu Spandau 10.02.1822: https://www.archion.de/p/bea41ead61/
Vater: Friedrich Schulze zu Marquardt (??); Braut: Anne Dorothee Beelitz (* um 1799);
Prediger Hornberg; Tag der Copulation: 10. Februar
(Carl Friedrich und Carl sind identisch, = 1 Person)

Bei ihm wird es besonders interessant:
Der Name des Vaters, die Altersangaben der Brautleute sowie der Name des Predigers werden in beiden Kirchenbüchern unterschiedlich angegeben!


Inzwischen habe ich im ELAB nun schon zum 3. Mal die Kirchenbuch-Eintragungen aus Marquardt vorwärts und rückwärts durchsucht!
Es gibt keinen „Martin Ludwig Schulze“, der im fraglichen Zeitraum zwischen 1801 und 1822 in Marquardt verstorben ist.

Es gibt eine Familie „Friedrich Schulze“, Kossäth zu Marquardt (Sohn eines Marquardter Bauern) u.a. mit den Söhnen Carl Friedrich (*1801) und Martin Ludwig (*1796) sowie weiteren 6 Kindern. Einen Johann Gottfried (*1799) konnte ich nicht finden oder habe nicht gut genug gelesen.
Es gibt nur eine Tochter „Johanna Gottfriede“ (*1798).

Im Totenregister zu Marquart gibt es verwirrende Angaben zu einem „Schultzen“ Martin Ludewig (Nachname), der dennoch irgendwo als „Martin Ludwig Schulze, Cossäth und Krüger“ aufgeführt wird und bereits 1795 im Alter von 58 J. und 10 Monaten starb. Also Jahre vor der Geburt von Johann Gottfried Schulze.
(Oder ich habe den Zusammenhang falsch gedeutet, so dass er „Schulze, Kossäth UND Krüger“ war...)

Ich habe die KB von Marquardt, Gr. Glienicke, Gathow, Kladow, Fahrland und Golm mehrfach durchsucht, Spandau und Satzkorn nur 1x.
Nichts, absolut nichts.

FRAGEN:
- Was stimmt an den Eintragungen in diesen Eheregistern nicht???
-
Warum steht in der Spalte zum Vater eine Orts-Angabe, die einer Überprüfung nicht standhält??
- Wo kann jemand ins Totenregister eingetragen sein, wenn nicht am Ort des Sterbens??
- Denke ich in eine falsche Richtung?? Wo kann ich noch suchen??
- Gab es von der kirchlichen Zugehörigkeit noch eine andere Möglichkeit, wo der Tod dieses Mannes vermerkt sein kann?
- Oder stimmt sein Name - Martin Ludwig - nicht?
(Es wäre schon logisch, wenn der 1. Sohn den Namen des Vaters erhalten hat.)
- Der Mann kann von sonst wo stammen. Aber warum steht im KB: "Bauer in Marquardt" bzw. "zu Marquardt verstorben"?

Wer hat vielleicht eine wegweisende Idee?
VG
 
>- Warum steht in der Spalte zum Vater eine Orts-Angabe, die einer Überprüfung nicht standhält??

Die Person kann dort nur (zeitweise) gelebt haben ohne das etwas geschehen ist was im Kirchenbuch eingetragen wird.

>- Wo kann jemand ins Totenregister eingetragen sein, wenn nicht am Ort des Sterbens??

im Kirchenbuch wird (im allgemeinen) nicht das Sterben, sondern die Bestattung, also die kirchliche Handlung, eingetragen. Wenn z. B. der Vater bei einem Besuch eines der Kinder dort starb und auch begraben wurde findet man ihn im KB seines eigenen Wohnortes nicht.

>- Der Mann kann von sonst wo stammen. Aber warum steht im KB: "Bauer in Marquardt" bzw. "zu Marquardt verstorben"?

Das war die Kenntnis des Anzeigenden. Die muß nicht immer richtig sein.

Idee: der Vater ist sehr früh verstorben (Mutter scheint ja 1822 noch zu leben) und die richtigen Angaben wurden einfach vergessen. Vermutlich konnten die Personen nicht lesen und schreiben, wußten ihr eigenes Alter nicht richtig...... ich weiß nicht, ob sie einen Taufschein vorlegen mußten bei der Heirat, gerade wenn sie nicht aus dem Ort kamen.
Manchmal hat man Glück das im KB irgend wann mal vermerkt wurde das Person xy richtig wz heißt.
Wurde denn der Tod der Mutter gefunden?

Gibt es noch Konfirmandeneinträge für die Zeit in Marquardt?
 
Hallo,
recht herzlichen Dank für die Fragen und Hinweise.

Ich hatte 2 Einträge/Konf. im KB aus Kladow gefunden:

zu Joh. Gottfried Schulze - Vater = Taglöhner, Kossäth, Wohnort = Marquardt, http://www.archion.de/p/e41ee1be2b/ (Eintrag 5)
und Carl Friedrich Schulze - Vater = Taglöhner, Wohnort = Marquardt, www.archion.de/p/0d26c3388b/ (Eintrag 6)
Bei beiden Einträgen gibt es keinen Namen des Vaters, nur - lutherische Konfession.
Also: nicht hilfreich. Weitere Einträge zu einem in Marquardt wohnenden Vater gab es nicht.


Es gibt noch das Totenregister des Sohnes Johann Gottfried, + 03.11.1864 Gr. Glienicke, Alter 65 J., 7 Monate, und ausführliche Angaben zu seinen lebenden Kinder. NICHTS über einen möglichen Geburtsort von ihm.
Der Altersangabe im Totenregister nach müsste er im März /April 1799 geboren sein, sofern die Angabe stimmt...

Vielleicht finde ich das Totenregister von Carl Friedrich in Spandau, wohin er gezogen war (4 Kinder in Spandau geb.).
Diesen Eintrag habe ich bisher noch nicht wirklich gesucht.

Beim Sohn Martin Ludwig Schulze (* um 1794-96) war nur die Ehe in Spandau und die Geburt seines Sohnes 1823 in Gr. Glienicke nachweisbar.
Wo er dann verblieben ist, ist fraglich.

Angaben zur Ehefrau des Martin Ludwig, Bauer zu Marquardt, habe ich überhaupt nicht. Ich weiß nicht wie sie hieß und woher sie war.
Von den 3 Kindern fand ich auch nur 2 durch puren Zufall in deren Eheregistern.

An einem anderen Ort als Marquardt habe ich auch noch nicht nach einem Totenregister vom gesuchten Vater geforscht, nur nach möglichen Geburten dieser 3 Kinder.
Nach einer Konfirmation in Marquardt habe ich auch nicht gesucht, da zumindest 2 Kinder im Kladower KB vermerkt sind.
Ich frage mich schon die ganze Zeit, welche Rolle der Ort Kladow spielt.
Johann Gottfried hat in Gr. Glienicke gewohnt. Alle Kinder von ihm wurden dort geboren, aber die Konfirmationen sind im KB von Kladow vermerkt.

Zumindest ergeben sich aus den Hinweisen 2 neue Ansatzpunkte für die Suche.
Mal schauen, was dabei herauskommt

Vielen Dank und viele Grüße!
 
Meine Gedanken dazu:
Ab 1806 war Krieg: Erst Napoleon gegen Preußen/Russland, dann Napoleons Feldzug nach Russland, schließlich die Befreiungskriege gegen Napoleon. Viele Männer sind gefallen und nicht zwangsläufig im Kirchenbuch der Heimat eingetragen. Vielleicht starb der Vater als Soldat (auch wenn im Traueintrag der Söhne steht, er sei in Marquardt gestorben). Gibt es eine Wiederverheiratung der Ehefrau bzw. Mutter in Marquardt?
Das Kind "Johanna Gottfriede“ (*1798) könnte doch identisch sein mit Gottfried (* err. 1799).
Leider bemerkt man immer wieder, dass Kirchenbücher fehlerhaft sind.
Was ist denn aus dem 1798 geborenen Kind "Johanna Gottfriede" geworden?
 
... ansonsten BLHA: Grundakten (nicht Grundbücher) von Marquardt durchblättern. Die setzen kurz nach 1800 ein. Daraus sollte hervor gehen, wann der Bauer oder Cossät Schulze starb (gegebenenfalls ob er gefallen ist) und wie es dann mit dem Hof weiterging.
 
... in der entsprechenden Grundakte hätte man dann auch die Zusammenstellung (Namen und Geburtsdaten) aller Kinder und könnte mit den Kirchenbüchern abgleichen.
 
Die Konfirmation zeigt das es einen Johann Gottfried gab. Lt. Sterbealter *04.1799, lt. Konf. um 1801. Also irgend wo so in dem Dreh.
Konfirmiert wurde zusammen mit Kladow. KB Einträge vor 1795 waren in Kladow und/oder Gatow. Also sollte man da auch mal schauen.
Bei den Konfirmationen für Marquardt steht im Archivberichtheft: ab 1844, nicht auffindbar. Jetzt wissen wir das sie auch in Kladow zu finden sind, zumindest um 1817. Kirchliche und geographische Zuordnungen sind unterschiedlich.
 
... ansonsten BLHA: Grundakten (nicht Grundbücher) von Marquardt durchblättern. Die setzen kurz nach 1800 ein. Daraus sollte hervor gehen, wann der Bauer oder Cossät Schulze starb (gegebenenfalls ob er gefallen ist) und wie es dann mit dem Hof weiterging.

Das ist eine gute Idee!! Vielen Dank!
Wenn es diese Grundakten aus Marquardt gibt, müsste darin ja irgendetwas zu finden sein, egal ob die Existenz eines "Martin Ludwig" bestätigt wird oder nicht.
Die entsprechende Webseite für die Grundakten im BLHA habe ich bereits gefunden. Nun muss ich nur noch verstehen, wie sie funktioniert.
Notfalls rufe ich dort an.

Auf der Gedächtnistafel für die Gefallenen aus Marquardt im Krieg 1813-1815 stehen u.a. nur ein August Schulze, ein Gottfried Schulze und ein Johann Schulze...

Ich kenne die Ehefrau von "Martin Ludwig Schulze" nicht!
Bisher habe ich weder eine passende Eheschließung, noch die Geburten der Kinder (mindestens von Johann Gottfried!) noch einen passenden Sterbeeintrag in den Kirchenbüchern von Marquardt, Kladow, Gatow ... gefunden.
Wenn ich die finden würde, wäre es gut. Aber in der Kombination mit "Martin Ludwig Schulze" als Vater -bisher ohne Ergebnis.

Die Namenskombination "Martin Schulze" gibt es öfter...
 
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