Laut Pfarrbuch:
Vitus Ziegelmüller (1671
-
1675)
Er ist 1612 um Öttingen geboren als Sohn des Tuchmachers Jörg Zügelmüller. Zunächst war er
als Schulmeister ab 1637 in Heidenheim und ab 1646 in Trommetsheim.
Am 7.1.1638
heiratete er in Heidenheim die Klostermüllerstochter Barbara Fetsch aus Heidenheim,
verwitwete Lechner (+19.12.1678). Am 16.9.1650 wurde er als Pfarrer in Kurzenaltheim
verpflichtet und selbigen Tags unterschrieb er auch die Formula Concordiae
auf Blatt 50.
1661 kam er nach Mitteldachstetten. Am 2.11.1671 legte er seinen Eid für die Pfarrerstelle in
Bürglein ab. (Ansb. Pfarrerbuch 3407)
Bezüglich Ziegelmüller „erging folgender Konsistorialerlass: ‚Nachdem bei Konsistorio
vorgekommen, als sollte
der Pfarrer Ziegelmüller auf offenem Platz mit dem Bauerngesinde
ohne Scheu herumgetanzt, zu Dietenhofen mit Schergen und dergleichen Burschen sich soll
toll und voll getrunken, auch übermäßige und ihm nicht gehörige Gebühren erfordert haben,
also haben V
erwalter und Richter zu Heilsbronn hierüber zu berichten. Onolzbach, 9. Aug.
1675.’ Verwalter Junius und Richter Appold vernahmen die Ortsleute, welche protokollarisch
erklärten: ‚Ja, der Pfarrer Ziegelmüller tanzte bei einer Hochzeit mit dem Bauerngesinde
. Er
betrinkt sich in Wirthshäusern, schimpft im Beichtstuhl grobe Flegel, die ihm nichts geben,
zecht mit liederlichem Gesindel. Da ist Fluchen und Gotteslästern, wenn ihm der Mund
aufgeht, und stetes Zanken mit den Gemeindegliedern, was er dann auf die K
anzel bringt.
Letzten Sonntag nannte er den Schumann auf offener Kanzel einen Dieb, weil er ihm von
einem Wieslein, auf dem 11 dl. Zehnt ruhen, den Zehnten nicht in natura gibt.“ (Muck, Bd. 2,
S. 174f.) (Vgl. LAELKB, Markgräfl. Kons. Ansbach, Nr. Spez. 148
, Rep. Nr.3, Bürglein
Pfarr 1602
-
1714) Wegen ärgerlichen Lebens wurde er am 21.10.1675 entlassen und lebte
dann als Köbler in Neuendettelsau