Verbrennung wegen Hexerei, ein paar Wörter fehlen

Hallo,

kann mir bitte jemand helfen, die Verbrennung wegen Hexerei zu vervollständigen bzw. korrigieren ? -> https://www.archion.de/p/03b215a41e/

NB den 5 octobr. ist Hanß Politz Sen. Frau Gertrude Schmidt
zu Beesen wegen Zauberey verbrannt worden, weil Sie nicht
ellritz (?) mit dem Teuffel ein Verbündtnüß gemacht, die Heil.
Dreifaltigkeit Verschworen und mit dem Satan unmenschl.
Unzucht getrieben, sondern _____ unterschiedl. ____ behapet (?)
auch Ihren eigenen Bruder in Bernburg, und des Hirten Tochter
zu Lebendorf todgezaubert hat, ohne die Sie sonst behapet (?)
so nicht gestorben ___
Den 19 octobr. ist Eer Hanß Politz Sen. Selbst weil Er auch
der H. Drefaltigkeit abgeschworen, mit dem Teufel ein
Verbündtnüß gemacht, und unmenschlich Unzucht getrieben
____ des Müllers zu Ilberstorff Kühe (?) Zauberei ist ge______
zu _______ nach Urtheil und Recht verbranndt worden. die
_______ stehen über des _______ beyeinander .
NB dießer beider Sohn Andreas Politz jun. der auch wegen Zau-
berrey in Ketten geseßen zu Beesen, ist dem 12 octobr. loßgebrochen und
entwichen.

Wäre mega, wenn jemand bei den Lücken helfen könnte.
 
Ein Anfang:

...allein mit dem Teuffel ein Verbündtnüß gemacht, die Heil.
Dreifaltigkeit Verschworen und mit dem Satan unmenschl.
Unzucht getrieben, sondern auch unterschiedl. Vieh behexet....

....sonst behexet...
 
...
auch des Müllers zu Ilberstorff Kühe zauberisch gemolcken,
zu Beesen nach Urtheil und Recht verbrandt worden, die
Brandsäulen stehen über den ???bergen beyeinander.
 
Auch hier nochmal ein großes Danke! Habe gerade mal geschaut, da ich ja auch Beesen nicht allzu weit weg ist ob es irgendeine Bezeichnung für "_______berge" hier gibt - habe aber noch nichts gefunden.
 
Mhm, es gibt Peißen und das heutige Beesenlaublingen, früher Alt- und Neu-Beesen, bzw. Rittergut Beesen. Lebendorf gehörte in der fraglichen Zeit zu Beesen, nicht zu Peißen. Zudem lag die Richtstätte der Herren von Krosigk zu Alsdorf wohl ebenfalls in Beesen.
Deshalb habe ich Zweifel, ob die Angabe Peißen richtig ist, oder ob es sicht nicht eher um einen Lese- oder Interpretationsfehler handelt.
 
Ausweislich einer alten Orts-Chronik von Unter-Peißen gab es in dem „ungefähr skizzierten“ Gebiet den sog. Dolzenberg / Tolzenberg.

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In den Beständen des LHA Sachsen-Anhalt gibt es u.a. ein Digitalisat eines „Katasters des Saalkreises“ aus dem Jahr 1693


….ggfls. finden sich darin geeignete Hinweise zur Auflösung des infragestehenden „Ortsbezeichnung.
 
(Nur am Rande falls von ergänzendem Interesse:

Ebenfalls im Bestand des LA Sachsen-Anhalt findet sich ein Hinweis auf einen „Andreas Politz, Senior(!!)“ von 1603, der Untertan in Unterpeißen gewesen ist.)

Selbstverständlich lässt dies für sich betrachtet keinen Rückschluss darüber zu, wo die hier infragestehenden Hinrichtungen stattgefunden haben.
 
Allgemein würde ich die Lesart wohl auch eher auf Beesen (jetzt Beesenlaublingen) legen...
Laut dem Buch "Die Sagen der Stadt Halle und des Saalkreises" lag die Richtstätte von Beesen östlich der Stadt
Ich gehe jetzt mal plump in den Vergleich und die Interpretation:

- Zitat aus dem Buch: "Östlich vom Dorfe Trebnitz, dicht an der Chaussee von Könnern nach Beesenlaublingen ist das Brandsäulenfeld...eine breite Erhebung noch vor dem Birkenberg" nun schaut mal hier Link Karte die Chaussee wird die heutige L85 sein

- Zitat aus dem KB: "Brandsäulen stehen über den ___bergen beyeinander"

Ich persönlich würde jetzt mal sagen, es sind vielleicht gar nicht die Brandsäulen im Sinne von Feuer oder Rauchwolken gemeint, sondern tatsächlich die Steinsäule, an die die Verurteilten gebunden wurden.



Tatsächlich gibt es auch, so wie beschrieben "der Yxel , eine Höhe , die sich im Osten nach Trebiz zu erstreckte . Zu ihren Füßen lag vordem der Hexenteich , der erst vor fünfzig Jahren zugeschüttet wurde...." auch heute noch den Ixelweg (in Beesenlaublingen eine Wohnstraße) der östlich weg nach Trebiz führt - die Ortsmarkierunmg hinter dem
Link Ixelweg dürfte wohl mal der Hexenteich gewesen sein - dort ist es höher gelegen und das "grüne" Tal" ist eine ziemlich Senke.

Leider gehen die Trebnitzer KB nicht so weit zurück, dass man da hätte nochmal schauen können

Auch wenn ich jetzt immer noch nicht weiß, wie der Berg damals hieß oder genannt wurde - ich denke mal, der Ort an sich dürfte der sein.


Ausweislich einer alten Orts-Chronik von Unter-Peißen gab es in dem „ungefähr skizzierten“ Gebiet den sog. Dolzenberg / Tolzenberg.
schauen Sie mal hier - Link Buch

Digitalisat eines „Katasters des Saalkreises“ aus dem Jahr 1693
Das habe ich eben mal grob überflogen - das scheint ein Einwohnerverzeichnis der Orte zu sein unterteilt nach den einzelnen Gruppen wie Kossathen, Häußler, Freie usw.... kann direkt bei der Vorfahrensuche mal noch nützlich sein. Danke!


Danke nochmal an alle, die sich hier so toll beteiligt haben!!!
 
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