Vielleicht:
"so aus der Pfaltz wegen der Religion öfters
den wanderstab mit/und (?) Hute (?) empfing (?) (*) das Zeitliche getauschet (**)
* In der Regel "nimmt" man ja Hut und Wanderstab, vielleicht ist das "empfing" (sofern richtig) eine subtile Umschreibung des Zwangs, aus Glaubensgründen flüchten/auswandern zu müssen
** Die Redewendung "das Zeitliche mit dem Ewigen verwechseln" findet man sehr häufig (
https://www.digitale-sammlungen.de/de/search?query=("das+zeitliche+mit+dem+ewigen")&startPage=2&pageSize=100)
Meine Hypothese wäre, dass Herr Pempel I sich das Wirtshaus "erheiratet" hat, und so zum neben- oder haupterwerblichen Wirt wurde. Er taucht 1671 als Zimmergeselle bei der Zunft auf. Im Verzeichnis der Zimmerleute in Cadolzburg wird er unter der Rubrik "Lehrjungen und Gesellen" aufgeführt (erfasst in den
Blättern für fränkische Familienkunde Bd. 46 (2023) durch Andreas Hammer, Seite 168):
Bembel, Johann, aus Coburg, G 20.8.1671
Fußnote: KB-Erg.: Er lebte als Zimmermann und Wirt in Fürth, Trauung am 22.4.1672 in Fürth.
(Online-Zugang für Mitglieder:
https://www.gf-franken.de/files/GFF/Mitgliederbereich/BFFK/BFFK_46_(2023)/BFFK_46e.pdf)
Frau Kraft war zum Zeitpunkt der Hochzeit bereits in ihren Vierzigern, ihr erster Mann, Georg Kraft, Wirt der
Drei Herzen (?), Herkunft Speikern/Schnaittach (?), war im Oktober 1671 verstorben (leider ebenfalls schlecht lesbar):
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Als Herkunftsort der Pempels lese ich Untersimach/Untersimau. Leider reichen die KBs nicht weit genug zurück, aber in Untersiemau gab es einen Wirt namens Nicolaus; allerdings habe ich beim schnellen Blättern kein Indiz gefunden, dass er (auch?) Leinweber gewesen wäre.
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Herr Pempel II ist wohl ein Bruder. Vielleicht ist Herr Pempel I früh verstorben, und es brauchte einen Nachfolger für das Gasthaus ("angehender Wirth").