Wer kann den Text, zu diesem traurigen Schicksal, ergänzen? Danke!
www.archion.de
Johanna Christina Maria Hessin, spuria
eine katholisch 3mal gefallene Weibsperson, alt 33 Jahre
9 Monat und 2 Tage, verstarb an den natürlichen Men
schenblattern in der Paulus Schneidmühle im Tettauer
Grund, als wohin sie nach ihren 3ten Fall von der
Herzogl. Amts Verwaltung in Sonneberg als eine
hier angeborne Person zum Quartier und Best
der Schneidmühl- Consorten verwiesen worden war;
____ den höchst elendiglichsten Umständen unter
freiem Himmel auf den Schneidmühlgraben, wohin sie
___ sich an diesen Graben zu waschen ganz ermattet
gegangen war und sich an demselben gelegt hatte
Freÿtags den 3tn Maÿ früh gegen 6 Uhr und lag
so leidend in diesem Zustande zum Schwachen
Abscheu und Entsetzen sehr vieler den Tettauer
Grund hirauf auf die Arbeit gehenden hiesigen
Personen in der größten Sonnenhitze bis gegen
Mittag,von 100 fn denn endlich von dem herbeÿ ge
holten Todtenanzieher dem Schuhmacher Mstr.
Joh. Georg Adam Schindhelm, mit Hülfe des
Schneidmüllers Johann Georg Adam Schendlein
genannt in die an dem Schneidmühlfürtchen stehen
de Schuppe gebracht wurde. Hier lag nun der
entseelte Leichnam unbedeckt und einem um andern
Ausgleich ohne der Gährung und Ausdünstung und
der dadurch desto größern und schnellern Verbrei
tung des tödtlich Blatterngiftes für den Schneidmüller
und dessen Familie, so wie die täglich vorbeigehenden
Gesinde zu achten und niemand, weder von der Ge
meinde noch von den Schneidmühl- Consorten wollte
sich etwas an die Beerdigung und Kosten derselben keh
ren, auch vom Herzogl. Verwaltungsamte zu Sonneberg
wohin Anzeige durch den hiesigen Schultheißen geschehen,
seine Audienz ergangen war, und nur Adam Schwe
gel, Schneidmühlenbesitzer der Matschen Schneidmühle
der aber nicht Consort der Paulus Schneidmühle ist,
gab aus freiem Willen und Barmherzigkeit einige
Bretter zum Sarge und noch über dieß 1 ___ Thaler
baar ___ her, daß aus dieser gefertigt werden konnte.
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Johanna Christina Maria Hessin, spuria
eine katholisch 3mal gefallene Weibsperson, alt 33 Jahre
9 Monat und 2 Tage, verstarb an den natürlichen Men
schenblattern in der Paulus Schneidmühle im Tettauer
Grund, als wohin sie nach ihren 3ten Fall von der
Herzogl. Amts Verwaltung in Sonneberg als eine
hier angeborne Person zum Quartier und Best
der Schneidmühl- Consorten verwiesen worden war;
____ den höchst elendiglichsten Umständen unter
freiem Himmel auf den Schneidmühlgraben, wohin sie
___ sich an diesen Graben zu waschen ganz ermattet
gegangen war und sich an demselben gelegt hatte
Freÿtags den 3tn Maÿ früh gegen 6 Uhr und lag
so leidend in diesem Zustande zum Schwachen
Abscheu und Entsetzen sehr vieler den Tettauer
Grund hirauf auf die Arbeit gehenden hiesigen
Personen in der größten Sonnenhitze bis gegen
Mittag,von 100 fn denn endlich von dem herbeÿ ge
holten Todtenanzieher dem Schuhmacher Mstr.
Joh. Georg Adam Schindhelm, mit Hülfe des
Schneidmüllers Johann Georg Adam Schendlein
genannt in die an dem Schneidmühlfürtchen stehen
de Schuppe gebracht wurde. Hier lag nun der
entseelte Leichnam unbedeckt und einem um andern
Ausgleich ohne der Gährung und Ausdünstung und
der dadurch desto größern und schnellern Verbrei
tung des tödtlich Blatterngiftes für den Schneidmüller
und dessen Familie, so wie die täglich vorbeigehenden
Gesinde zu achten und niemand, weder von der Ge
meinde noch von den Schneidmühl- Consorten wollte
sich etwas an die Beerdigung und Kosten derselben keh
ren, auch vom Herzogl. Verwaltungsamte zu Sonneberg
wohin Anzeige durch den hiesigen Schultheißen geschehen,
seine Audienz ergangen war, und nur Adam Schwe
gel, Schneidmühlenbesitzer der Matschen Schneidmühle
der aber nicht Consort der Paulus Schneidmühle ist,
gab aus freiem Willen und Barmherzigkeit einige
Bretter zum Sarge und noch über dieß 1 ___ Thaler
baar ___ her, daß aus dieser gefertigt werden konnte.