Levocais in Meckelburger Land

Hallo zusammen,

ich suche den Ort "Levocais, Meckelburger Land".

Vermutung liegt nahe, dass es sich um eine Ortschaft in Mecklenburg-Strelitz handelte.Bisher konnte ich auf historischen Karten den Ort nicht finden.

Namen/Zeitangaben hierzu:

Seger,Eliasbeth
* 1620 in Levocais
oo 07.05.1655 in Ehingen (am Ries)
+ 06.04.1701 in Ehingen (am Ries)

Vater:
Seger,Joachim
Bauer in Levocais

Kann mir jemand hier weiterhelfen?


Danke und freundliche Grüße,
Sven
 
Falls Sie hier im Forum keine Hilfe finden können,

schauen Sie sich doch einmal um, welches Territorium

das von Ihnen vermutete Mecklenburg um 1650 hatte.

Z. B.

https://www.google.de/search?q=mecklenburg+alte+karten&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjSoYWV7qDTAhXG7RQKHdJ-BgAQsAQITA&biw=1274&bih=860&dpr=1

Wenn das alles nichts hilft - bleiben noch die Landesbibliotheken Mecklenburg, Genealogiegesellschaften usw usw.

Und - kann man denn den Originaleintrag der Eheschließung
einmal sehen ?

Freundliche Grüße
 
Vielen Dank für Ihre die schnelle Hilfe.

Die Durchsicht in diversen historischen Karten von Mecklenburg in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig führte wie auch die Durchsicht in slawischen Ortsnamenbüchern leider zu keinem verwertbaren Ergebnis.

Eine spezielle genealogische Gesellschaft für den Mecklenburger Raum habe ich bisher noch nicht konsultiert.

Eine Namensähnlichkeit konnte ich u.a. für das heutige "Levoča" (früher u.a. Leutschau) in der Slowakei feststellen,dass zu dieser Zeit auf Territorium in Nordungarn befunden hatte.

Leider habe ich den originalen Kirchenbucheintrag noch nicht selbst eingesehen, da ich die bisherigen Daten aus dem erstellen Ortsfamilienbuch für Ehingen am Ries (http://wiki-de.genealogy.net/Ehingen_am_Ries,_OFB) bezogen habe.
In Archion müsste der orginiale Eintrag im bereits verkarteten Mischbuch 1648-1679 von Ehingen (Dekanat Wassertrüdingen > Evangelische
 


Vielen Dank für Ihre die schnelle Hilfe.

Die Durchsicht in diversen historischen Karten von Mecklenburg in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig führte wie auch die Durchsicht in slawischen Ortsnamenbüchern leider zu keinem verwertbaren Ergebnis.

Eine spezielle genealogische Gesellschaft für den Mecklenburger Raum habe ich bisher noch nicht konsultiert.

Eine Namensähnlichkeit konnte ich u.a. für das heutige "Levoča" (früher u.a. Leutschau) in der Slowakei feststellen,dass zu dieser Zeit auf Territorium in Nordungarn befunden hatte.

Leider habe ich den originalen Kirchenbucheintrag noch nicht selbst eingesehen, da ich die bisherigen Daten aus dem erstellen Ortsfamilienbuch für Ehingen am Ries (http://wiki-de.genealogy.net/Ehingen_am_Ries,_OFB) bezogen habe.
In Archion müsste der orginiale Eintrag im bereits verkarteten Mischbuch 1648-1679 von Ehingen (Dekanat Wassertrüdingen > Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern) zu finden sein.
 
Hallo,
leider könnte ich 1655 keine Trauung finden in Ehingen, Dekanat Wassertrüdingen.
Stimmt die Jahreszahl ?

Sven
 
Ehingen am Ries

gehört zum Dekanat Oettingen der Ev. Luth. Kirche von Bayern.

https://www.drev.de/index.php/de/dekanat-oettingen/ehingen

Bei Archion ist dieses Ehingen am Ries aber noch nicht unter dem

vorgenannten Dekanat zu finden.

https://www.archion.de/de/browse/#https://www.archion.de/de/browse/&path=48049-431603

Ich würde direkt an die Kirchengemeinde von Ehingen am Ries schreiben

und eine Kopie aus dem Originalbuch erbitten.

Manchmal "verlesen" sich ja auch oder vertippen sich die Ersteller

von OFB. Das ist nicht böse gemeint - wir sind ja alle nur Menschen.

Freundliche Grüße
 
Vielen Dank für die Recherche, heinzi76 + Linde.

Ich werde bei der hiesigen Kirchengemeinde bezüglich einer Kopie/Scan des Eheeintrages anfragen und bei negativer Rückmeldung wahrscheinlich abwarten bis das "richtige" Ehingen ebenfalls in Archion digitalisiert wurde.

@Linde:
Ja, in der Tat sind wir Forscher alles Menschen und auch die diversen Pfarrer sind dies gewesen mit ihren eigentümlichen Schreibweisen.
Beispielsweise hatte ich gerade einen Kirchenbucheintrag transkribiert, in dem Zwillinge geboren und getauft angegeben wurden, der Verfasser des dazugehörigen Ortssippenbuches allerdings nur einen Täufling genannt hatte.
 
Hallo Sven,

gibt es Gründe für die Annahme, daß der gesuchte Ort in Gebiet von Mecklenburg-Strelitz liegt?
1650 (also nach der zweiten mecklenburgischen Hauptlandesteilung von 1621) gab es zwei Territorien: Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow.
Das Gebiet beider Mecklenburgs reichte von östlich von Lübeck bis Ribnitz an der Ostsee und von der Elbe (bis auf die Höhe von Dömitz) bis hinter Neubrandenburg. Das ist ein ganz schön großes Stück Land zum Suchen eines kryptischen Ortsnamens. :(
(Das Territorium Mecklenburg-Strelitz entstand erst mit der dritten Hauptlandesteilung im 18. Jh.)

Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie ein Pfarrer im Ries Mitte des 17. Jh. einen möglicherweise noch halbwegs plattdeutsch ausgesprochenen Ortsnamen aufschreibt - herrje.

Auf den Seiten des Vereins für mecklenburgische Familien- und Personengeschichtsforschung gibt es auch eine Ortsdatenbank (http://www.mfpev.de/recherche-ortsdatenbank.html). Nach Eingeben von "Lev" kamen als Treffer u. a.
- Levenstorf, Kirchspiel Schwinkendorf (11 km sw von Malchin)
- Levezow, Kirchspiel Lübow (6 km sö v. Wismar)
- Levitzow, Kirchspiel Thürkow (18 km nw von Malchin)
heraus. Das führt glaub ich nicht wirklich weiter.

"cais" ist keine typisch slawische Endung bei Ortsnamen, das wäre eher "in" (wie Schwerin, Kröpelin, Malchin) oder "ow" (wie Güstrow, Bützow, Teterow) oder auch "itz" (Dömitz, Ribnitz).

Auch klang mir "Seger" nicht nach einem typisch mecklenburgischen Familiennamen - eine schnelle Durchsicht etlicher online verfügbarer mecklenburgischer Ortsfamilienbücher (http://ofb.genealogy.net/) hat mir das bestätigt, was ich nach gut 13 Jahren Leben in Mecklenburg "als Reingschmeckte" so im Gefühl hatte. :) Seger kamen nicht vor, wohl aber Sager.

Die Damen und Herren des Vereins für mecklenburgische Familien- und Personengeschichtsforschung wären sicher gute Ansprechpartner für Fragen zu Elisabeth und Joachim Seger und "Levocais".

Viel Glück!
Susanne

 
Hallo Susanne,

auch dir vielen Dank für deine Recherche :)

Ich habe zwischenzeitlich die Herausgeberin des Ortsfamilienbuches von Ehingen am Ries (http://wiki-de.genealogy.net/Ehingen_am_Ries,_OFB) und den Pfarrer der dortigen evangelisch-lutherischen Gemeinde (https://www.drev.de/index.php/de/dekanat-oettingen/ehingen) angeschrieben bezüglich schriftliche oder besser digitale Kopie des Originalkirchenbuch-Eintrages.

Ergänzend zu deinen Entdeckungen zum Ortsnamne konnte ich ebenfalls nur Ähnlichkeiten u.a. im Buch von Reinhold Trautmann "Die elb- und ostseeslavischen Ortsnamen" sowie den Büchern "Ortsnamen in Mecklenburg-Strelitz von 1170 bis 1572", "Slawische Sprachwissenschaft", "Die deutschen Ortsnamen Mecklenburgs seit dem Beginn der Kolonisation" herausfinden:
# Levonov
# Levosov
# Levosovo
# Lewenstorp
# Lewezou
# Flur: Lewitz (bei Neustadt)
# Lewitzowe
# Lewkov
# Lewosz
# Lewoszowo
# lewy
# Lezekowe
# Lexow
# Lewetzow
# Levkendorf
# Levezow

Erst mit dem originalen Kirchenbucheintrag "in den Händen" sollte ich mich - um Abweichungen bei der vorgenommenen Transkription zu vermeiden - an den Verein für mecklenburgische Familien- und Personengeschichtsforschung wenden.

Grüße,
Sven
 
Einer Antwort von der Herausgeberin des OFB Ehingen am Ries (Sabine Schneller) zufolge wurde das OFB 2006 auf Grundlage schlechter lesbarer Mikroverfilmungen durchgeführt.

Ihr liegen mittlerweile Digitalisate vor, sodaß Sie aus dem folgenden Eintrag statt "Levocais" ein "Cracow" lesen konnte. Ich finde selbst dass ich daraus eher ein "Cracau" entziffere (Scan des Original-Kirchenbucheintrages.

Mit nachfolgender Internet-Recherche kam ich auf 4 bisher noch nicht zum Ergebnis führende Treffer:

1.
# Crocau (Krockow, heute: Krokowa)
## Quelle 1: Beylage zwey Handschreiben eines Gottesgelehrten in Hinter-Pommern den Zustand der evang. ref. Kirche in Crocau, acht Meilen von Danzig betreffend aus: Das Neue Gelehrte Europa von Johann Christoph Strodtmann von 1773, http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd18/content/pageview/6136213 > S.798
## Quelle 2: https://de.wikipedia.org/wiki/Krockow_(Adelsgeschlecht)
### damals bereits in Pommern gelegen (und nicht in Mecklenburg-Schwerin bzw. Mecklenburg-Güstrow)

2.
# Crocau(Krockow), heute scheinbar "Krockau" (an der Grenze zu Polen,Nähe Stettin)
## Quelle: Amtsblatt Löcknitz-Penkum 02/2010, https://www.schibri.de/pdf/loe/loe_2010_Ausgabe_12.pdf > Seite 22 (Verfasser: Dietrich Mevius)
### damals bereits in Pommern gelegen (und nicht in Mecklenburg-Schwerin bzw. Mecklenburg-Güstrow)

3.
# Crocau, heute "Krokau" (20km nordöstlich von Kiel)
## Quelle: Kirchspiel Schönberg der Probstei Preetz (1817), http://wiki-de.genealogy.net/Skizzen_einer_Reise_nach_Holstein_besonders_der_Probstey_Preetz#Crocau
### damals bereits in der Grafschaft Holstein gelegen (und nicht in Mecklenburg-Schwerin bzw. Mecklenburg-Güstrow)

4.
# Krakow (bei Malchow/Waren/Teterow)
## wäre zwar im damaligen wie heutigen Mecklenburg, allerdings laut Kirchenbuch-Eintrag "o" und kein "a" an dritter Stelle des Ortsnamens


Fazit:
Neben diesem Eintrag erfolgte eine Anfrage
# beim Verein für mecklenburgische Familien- und Personengeschichte e.V.
# Mailingliste mecklenburg-l unter http://list.genealogy.net
# Forscherkontakt in Mecklenburg zum Familiennamen "Seger"


Grüße,
Sven
 
Korrektur:


Einer Antwort von der Herausgeberin des OFB Ehingen am Ries (Sabine Schneller) zufolge wurde das OFB 2006 auf Grundlage schlechter lesbarer Mikroverfilmungen durchgeführt.

Ihr liegen mittlerweile Digitalisate vor, sodaß Sie aus dem folgenden Eintrag statt "Levocais" ein "Crocaw" lesen konnte. Ich finde selbst dass ich daraus eher ein "Crocau" entziffere (Scan des Original-Kirchenbucheintrages.

Mit nachfolgender Internet-Recherche kam ich auf 4 bisher noch nicht zum Ergebnis führende Treffer:

1.
# Crocau (Krockow, heute: Krokowa)
## Quelle 1: Beylage zwey Handschreiben eines Gottesgelehrten in Hinter-Pommern den Zustand der evang. ref. Kirche in Crocau, acht Meilen von Danzig betreffend aus: Das Neue Gelehrte Europa von Johann Christoph Strodtmann von 1773, http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd18/content/pageview/6136213 > S.798
## Quelle 2: https://de.wikipedia.org/wiki/Krockow_(Adelsgeschlecht)
### damals bereits in Pommern gelegen (und nicht in Mecklenburg-Schwerin bzw. Mecklenburg-Güstrow)

2.
# Crocau(Krockow), heute scheinbar "Krockau" (an der Grenze zu Polen,Nähe Stettin)
## Quelle: Amtsblatt Löcknitz-Penkum 02/2010, https://www.schibri.de/pdf/loe/loe_2010_Ausgabe_12.pdf > Seite 22 (Verfasser: Dietrich Mevius)
### damals bereits in Pommern gelegen (und nicht in Mecklenburg-Schwerin bzw. Mecklenburg-Güstrow)

3.
# Crocau, heute "Krokau" (20km nordöstlich von Kiel)
## Quelle: Kirchspiel Schönberg der Probstei Preetz (1817), http://wiki-de.genealogy.net/Skizzen_einer_Reise_nach_Holstein_besonders_der_Probstey_Preetz#Crocau
### damals bereits in der Grafschaft Holstein gelegen (und nicht in Mecklenburg-Schwerin bzw. Mecklenburg-Güstrow)

4.
# Krakow (bei Malchow/Waren/Teterow)
## wäre zwar im damaligen wie heutigen Mecklenburg, allerdings laut Kirchenbuch-Eintrag "o" und kein "a" an dritter Stelle des Ortsnamens

Fazit:
Neben diesem Eintrag erfolgte eine Anfrage
# beim Verein für mecklenburgische Familien- und Personengeschichte e.V.
# Mailingliste mecklenburg-l unter http://list.genealogy.net
# Forscherkontakt in Mecklenburg zum Familiennamen "Seger"

Grüße,
Sven
 
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