Lesehilfe bei Eheeintrag

Liebe Ahnenforscher,

schon wieder einmal benötige ich Hilfe….
Es geht um einen Eheeintrag aus dem Jahr 1796 - Eintrag 14.

http://www.archion.de/p/57ba8cf6e1/

Gohra und Staupitz
14/ Juv: Johann Christoph Hahnemüller, _______________
Noacks Guthe zu Gohra, weil. Matthes Hahnemüllers ebendaselbst
nachgelassene ehel. einziger Sohn und Jgfr. Christiana Böttger(n),
Martin Böttgers, Hüfners und Einwohners zu Staupitz ehel. ______
Tochter. Procl. Dom. XXIII. p. Trinit.et ____ sqq. Copuliert zu Stau=
pitz den 24. November __________Gottfried Maij_______________zu Sor=
no und Staupitz.

1. Lücke: Vielleicht unmittelbar nach dem Namen …. Hüfner – aber danach???
2. Lücke: ehel. __ält (este)___??? Oder: ehel. __2te ___???
3. Lücke: Dieser Abkürzung bin ich schon mehrfach begegnet. Bislang konnte ich sie nie richtig lesen. Es müsste ja so etwas bedeuten wie „zweimal“ – also eine erste konkrete Proclamationsangabe und „zweimal folgend“ (____ sqq.), da ja in der Regel dreimal proklamiert worden ist. Aus dem Lateinischen und Französischen kenne ich „bis“ – aber es sieht eher aus wie „bin“ – oder?
4. Lücke: hier bin ich nach dem Copulationsdatum irgendwie völlig verloren.

Danke vorab für die Mühe,
Netti1


 
1. Hüfner u Einwohner
2. 2te (zweite)
3. ?.. (weiß nicht)("bin" lese ich da nicht)
4. ... von Herr Immannuel Gottfried May, Pfarrer zu S...

Gruß,
Michael
 
Lieber Michael,

herzlichen Dank für die Hilfe!

Um das Wort vor "___sqq." werde ich mich weiter bemühen. Vielleicht finde ich mal einen Eintrag, in dem es besser lesbar ist.:)

Einen schönen Abend,
Anette
 
Ich stimme Vera im Kern zu, allerdings ist hier aber der Ablativ zu verwenden: binis sequentibus (ablativus temporis).

"Binis" findet sich beispielsweise auf Bild 168 unten links, dann Abkürzungsvarianten "bin.", "bn." und "bnn.";
letzteres scheint eine Pluralandeutung durch Reduplikation analog zu sqq. zu sein, wobei sqq. standardmäßig so abgekürzt wird, während bnn. nach einer Neuschöpfung des Schreibers aussieht.
 
Ihnen beiden ganz lieben Dank für die Hilfe bei "meiner" Abkürzung von bnn.

Schande über mein Haupt, dass ich nicht auf das naheliegende "bina" gekommen bin - aber ich war fixiert auf mein "bis".

Ganz wunderbar war der Hinweis auf den Capelli. Ich habe heute morgen gleich hinein geschaut und bin begeistert: das nenne ich doch mal echte philologische Basisarbeit (die es heute - leider - kaum noch gibt).
Und wie heißt es doch so schön: Man muss nicht alles wissen, aber man muss wissen, wo man es findet.
Allerdings ist mir dabei auch klar geworden, dass das Lesen von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Schriften ein sehr weites Feld ist...- allein die Brachygraphie ist ein wissenschaftliches Gebiet für sich. Da werden die eigenen stümperhaften Versuche in den KBs zu lesen, doch recht deutlich. :'(
Doch so schnell gebe ich dann doch nicht auf! ;)

Ihnen noch einen schönen Tag,
Ihre Anette
 
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