Knifflig: Ich bin mit meinem Latein am Ende - wer kann die fehlenden Stellen entschlüsseln?

Wer kann die fehlenden (?) Stellen ergänzen und bitte einmal prüfen, ob der Rest so passt?
Herzlichen Dank vorab
Matthias

PS: Der eine fehlende Begriff könnte auch griechischer Abstammung sein.


den 22. Juni ist (?) im Herrn seeliglich entschlaaffen Maister Barth-
le Hartmann, excoriarius (=Abdecker). Soll nit ein (=kein) böser gottloser Mann gewesen sein,
wie solche Leit gemainiklich sind, sondern ein frommer Mann, der Gottes Wort
gern und oft gehört, und das heilige Nachtmahl vil gebraucht hat, welches er auch
in seiner tödtlichen Krankheit hat verpfahren? wöllen, hat es aber pp.(wohl: propter=wegen) Stomachi (=des Magens)
... et continuos vomitus (=dauerhaftem Erbrechen) nit nießen (=genießen) könden (=können). Ich hab aber zu i(h)m gesagt: ietz
heiße es mit i(h)m: crede, et manducasti (=glaube und du hast gekaut), hab i(h)m auch Christum (vermutlich ist hier der Leib Christi, also die Oblate gemeint) für die ...
gemaalet (=gemahlen), und hertzlich mit i(h)m gebettet (=gebetet).
 
Hab ich doch glatt vergessen, ein paar Stellen zu markieren.

den 22. Juni ist (?) im Herrn seeliglich entschlaaffen Maister Barth-
le Hartmann, excoriarius (=Abdecker). Soll nit ein (=kein) böser gottloser Mann gewesen sein,
wie solche Leit gemainiklich sind, sondern ein frommer Mann, der Gottes Wort
gern und oft gehört, und das heilige Nachtmahl vil gebraucht hat, welches er auch
in seiner tödtlichen Krankheit hat verpfahren? wöllen, hat es aber pp.(wohl: propter=wegen) Stomachi (=des Magens)
(?) et continuos vomitus (=dauerhaftem Erbrechen) nit nießen (=genießen) könden (=können). Ich hab aber zu i(h)m gesagt: ietz
heiße es mit i(h)m: crede, et manducasti (=glaube und du hast gekaut), hab i(h)m auch Christum (vermutlich ist hier der Leib Christi, also die Oblate gemeint) für die (?)
gemaalet (=gemahlen), und hertzlich mit i(h)m gebettet (=gebetet).
 
den 22. Juni ist zuversichtig(*) im Herrn seeliglich entschlaaffen Maister Barth-
le Hartmann, excoriarius. Soll nit ein böser gottloser Mann gewesen sein,
wie solche Leit gemainiklich sind, sondern ein frommer Mann, der Gottes Wort
gern und offt gehört, und das heilige Nachtmahl vil gebraucht hat, welches er auch
in seiner tödtlichen Kranckheit hat empfahen wöllen, hat es aber pp. Stomachi
(???) et continuos vomitus nit nießen könden. Ich hab aber zu i(h)m gesagt: ietz
haiße es mit i(h)m: crede, et manducasti, hab i(h)m auch Christum für die augen treulich (?)
gemaalet, und hertzlich mit i(h)m gebettet

"hat empfahen wöllen" = wollte empfangen, hier: das letzte Mal vor seinem Tod das Abendmahl empfangen

Ich kann das griechische Attribut (???) zum Magen auch nicht lesen (und erst recht nicht übersetzen).
Aber insgesamt deute ich es so: Aufgrund der fortgeschrittenen Erkrankung (u.a.) des Magens und dadurch ausgelöstem kontinuierlichen Erbrechens war es dem Barthle nicht mehr möglich, selber das Abendmahl in von Brot und Wein innerlich aufzunehmen.
Der Pfarrer hat ihm daraufhin gesagt, dass für ihn nun allein sein Glaube daran zähle, ihm die Heilserwartung an Christus deutlich gemacht, quasi für seine Augen bildhaft gemalt (eindrücklich mit Worten beschrieben), und mit ihm herzlich gebetet.


(*)zuversichtig = zuversichtlich (in sicherer Erwartung der Auferstehung), ist an folgender Stelle besser zu erkennen:
http://www.archion.de/p/bf4742a148/

Gruß,
Michael
 
den 22. Juni ist zuversichtig(*) im Herrn seeliglich entschlaaffen Maister Barth-
le Hartmann, excoriarius. Soll nit ein böser gottloser Mann gewesen sein,
wie solche Leit gemainiklich sind, sondern ein frommer Mann, der Gottes Wort
gern und offt gehört, und das heilige Nachtmahl vil gebraucht hat, welches er auch
in seiner tödtlichen Kranckheit hat empfahen wöllen, hat es aber pp. Stomachi
(???) et continuos vomitus nit nießen könden. Ich hab aber zu i(h)m gesagt: ietz
haiße es mit i(h)m: crede, et manducasti, hab i(h)m auch Christum für die augen treulich (?)
gemaalet, und hertzlich mit i(h)m gebettet

"hat empfahen wöllen" = wollte empfangen, hier: das letzte Mal vor seinem Tod das Abendmahl empfangen

Ich kann das griechische Attribut (???) zum Magen auch nicht lesen (und erst recht nicht übersetzen).
Aber insgesamt deute ich es so: Aufgrund der fortgeschrittenen Erkrankung (u.a.) des Magens und dadurch ausgelöstem kontinuierlichen Erbrechens war es dem Barthle nicht mehr möglich, selber das Abendmahl in von Brot und Wein innerlich aufzunehmen.
Der Pfarrer hat ihm daraufhin gesagt, dass für ihn nun allein sein Glaube daran zähle, ihm die Heilserwartung an Christus deutlich gemacht, quasi für seine Augen bildhaft gemalt (eindrücklich mit Worten beschrieben), und mit ihm herzlich gebetet.


(*)zuversichtig = zuversichtlich (in sicherer Erwartung der Auferstehung), ist an folgender Stelle besser zu erkennen:
http://www.archion.de/p/bf4742a148/

Gruß,
Michael

Hallo Michael, vielen Dank!

Ich kann das griechische Wort leider nur in Teilen lesen und bekomme keinen Sinn hinein.

Relativ sicher bin ich mir bei der Wortmitte ...εψι... also ...epsi...
Ich finde im Moment aber keinen passenden griechischen Begriff.

Kann irgendjemand im Forum das etwas besser lesen?

Danke
Matthias
 
Ich habe noch ein wenig herumgerätselt: αϑεψιαν

ich lese: Athepsian (Akkusativ); propter im Lateinischen geht mit Akkusativ. Stomachi wäre dann der Genitiv.

Bedeutung: wegen ... des Magens.
Leider habe ich bei Athepsia nur einen englischen Eintrag gefunden:

Cause of Death: Malnutrition and Athepsia

Vielleicht hilft das noch jemandem beim Rätseln weiter.

Herzliche Grüße
Matthias
 
Über Google auf einer englischsprachigen Webseite - Übersetzung Google:

Atrespsie [ah-threp´se-ah]
extreme Unterernährung und Verschwendung von Unterhautgewebe und Muskeln;
 
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