Heirat in Lerbeck

Danke.
Wenn Bro_ger eine der viel Schreibweisen für Breuer/Bräuer/Breyer/Broyer ist, bin ich richtig.
Ich schau jetzt mal, was ich in Wietersheim finden kann, sollten KB vorhanden sein.
Schade, dass zur Frau nichts weiter steht. Paulsen ist nämlich so gar nicht ein Name, der in die Ecke passt.


Und verkratzte Filme und schwarze Balken sind die Pest!
 
14. Maj. ⟨1726⟩
Arend Henr.⟨ich⟩
Bro_ger(?) aus
Wietersheim,
u. Anna Mar-
greta Paulsen

https://www.google.de/maps/dir/Wiet...7+Porta+Westfalica/@52.2936124,8.9273903,13z/



Vermutlich weil da ein stark verkratzter Rollfilm digitalisiert wurde !

Familienname des Ehemannes: Broiyer (eine der zahlreichen Varianten von: Broier / Breuer)


Ja, die KB für Wietersheim sind seid einiger Zeit hier online verfügbar und besagte Familie findet sich auch dort.

z.B. 1728 lfd. Nr. 26

Paulsen ist in der Tat in dieser Gegend kein gebräuchlicher / nur eingeschränkt vertretener Familienname. (ortsfremd zugezogen)
 
Nachtrag bzgl. o.a. Taufeintrag KB Frille in 1728: matertera = Latein = Schwester der Mutter / Tante


Vater der Kindsmutter ist übrigens: Albrecht Paulsen vom Wietersheimer Thurm, verstorben vor 1718

Die Ortsangabe "Wietersheimer Thurm" wird Ihnen als Forscherin in dieser Gegend sicherlich etwas sagen. Wenn nein, bitte einfach nachfragen.
 
Wow. Das ist ja schneller als ich die Seiten hier durchforsten kann.
Danke.

Auf den Wirt im Turm als möglichen Vater bin ich schon gestoßen. Nur ist diese Gegend rechts der Weser und nördlich des Jakobsberges Neuland für mich und der Turm deshalb auch. Welche Dörfer zu welcher Kirche gehörten verwirrt mich auch. Rein geografisch hätte ich da mehr zu St. Marien in Minden gepackt - auch wenn's die andere Weserseite ist.
Ich vermute beim Turm entweder eine alte Grenzbefestigung (gaaanz alt) oder einen Schloßturm. Wahrscheinlich letzteres. Und war da später nicht mal was mit Napoleon? Weiter bin ich noch nicht gekommen. Über ein paar Winke mit dem Zaunpfahl samt Stupser, um mit der Nase drauf zu treffen, wäre ich deshalb dankbar.
 
OK, sehr gerne, überhaupt kein Thema.
„Hints“ folgen in Kürze im Detail, dies ist mein langjähriges „Heimatforschungsgebiet“. :)

Bis gleich, Vera
 

Ich habe auf jeden Fall schon mal den Sterbeeintrag des Wirtes gefunden.
Ich hoffe, wenigstens er wusste, ob er nun Albert oder Albrecht und Paul oder Paulsen hieß. 1716 wird er bei der Heirat einer Tochter auch als Mindener Bürger bezeichnet. Vielleicht hat er auch vorher dort gelebt.
Bei dem hohen Alter brauch ich aber gar nicht weiter nach Heirat und Geburt suchen. Weder in Minden noch in Frille. Wobei er weder Mindener noch Wietersheimer sein dürfte. Ich würde da eher auf weiter östlich tippen. Sachsen oder so.

Und das ist der seiner Witwe. Auch aus den Bemerkungen werde ich nicht klug. Was steht da zum Wirt? Und was sind genau Namen und Herkunft der Eltern?
Wenn ich keine Idee habe, was da stehen könnte, komme ich mit solcher Schrift absolut nicht mehr klar. 😕

Deshalb bitte ich auch hier um Hilfe beim Namen der Mutter von Margaretha Hahne, verheiratete Schnelle, davor verheiratete Brojer:

Danke.
Hab ich schon mal gesagt, wie sehr ich all die Hilfe und Tipps hier schätze samt Möglichkeit der Online-Recherche? Ohne würd ich immer noch um 1800 festhängen...
 
Jetzt ist es doch schon recht spät geworden und ich habe die versprochene Erklärung zum Wietersheimer Thurm noch nicht geliefert, kommt noch versprochen - sorry.

Zunächst die gewünschten Transliterationen:


den 25 April ist Albrecht Paulsen im Wieterßheimischen Thurm zur Erden
christl. bestätiget. Aet: [Aetatis] 82 Ann: [Annorum]

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dn 16tn Mart. Anna Maria Dreyers erst Albert Paulsen Gastwirths im Wiet. Thrum 32- u. hernach
Henrich Bröiers, Schulmeisters in Wietersheim, 13- jährige Ehefrau von 68 Jahren. P. [Pater / Vater] Johann Dreyer
aus Wiedensaal M. [Mater / Mutter] Anna Bremsen/Bramsen/Bromsen aus Stade bürtig


[Wiedensaal = Wiedersahl / Kirchenkreis Stolzenau-Loccum / eigene KB ab 1639-1639-1630 / hier bei Archion online / Bestand des LKA Hannover]

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dn 17tn April Margaretha Hahnen, Clas Schnellen, des alten Krügers in Wietersheim Ehefrau von 71 Jahren
P. [Pater / Vater] Henrich Hahne, aus Meißen Ammts Hausberge. M. [Mater / Mutter] Lucia Wulfhops aus der Stadt Bremen
 
Welche Dörfer zu welcher Kirche gehörten verwirrt mich auch. Rein geografisch hätte ich da mehr zu St. Marien in Minden gepackt - auch wenn's die andere Weserseite ist.

Kirchspiel Frille:

-ab Beginn des 19. Jahrhunderts bis vor 1971 geteilt in Preußisch Frille (im heutigen Nordrhein-Westfalen gelegener Ortsteil) und Schaumburg-Lippisch/Bückeburgisch Frille (im heutigen Niedersachsen gelegener Ortsteil)

Zugehörige Gemeinden / Wohnplätze:
Bückeburgisch Frille, Hackshorst, Baum / Schloß Baum / Siedlung Baum, Cammer, Cammerbrink
Preußisch Frille, Päpinghausen, Wietersheim, Aminghausen (bis 1902), Leteln (bis 1902)
 
Ich vermute beim Turm entweder eine alte Grenzbefestigung (gaaanz alt) oder einen Schloßturm. Wahrscheinlich letzteres.

Mit dem "Wietersheimer Schloss" und damit den Bonapartes oder der ehemaligen Johanniter Compturei Wietersheim, direkt an der Weser gelegen, hat das nichts zu tun.


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Wietersheimer Turm / Thurm / Thorn

-Ortslage auf dem sog. Schoppenberg

-dort wurde u.a. ein Urnengrabfeld aus der Bronzezeit lokalisiert

-ehemaliger Standort eines mittelalterlichen Wehrturms / einer Warte --- daher das Überbleibsel "Turm/Thurm/Thorn"

-südlichster Teil von (Petershagen-)Wietersheim - Richtung (Minden-)Leteln

-z.B. Nutzung von Google Maps: Petershagen-Wietersheim
soweit vergrößern, bis die Straßennamen sichtbar werden
Bereich: Lange Str. - von Osten Einmündung "Im Schaffeld" - von Westen Einmündung "Ellerbruch" - heute sind dort ca. 8 Häuser eingezeichnet



-zusätzl. gibt es eine Sage über einen dort angeblich ehemals ansässigen "grimmigen Schmied"

-nur am Rande: manche dort ansässigen Familien tragen / trugen den vulgo / genannt / Bei-Namen: Thorn / Thornen (abgeleitet aus der Örtlichkeit)

-kurzer Nachtrag "Schoppenberg" oder wie man im dortigen niederdeutschen Dialekt sagt: upn Schoppenbaarge befand sich ein Gogericht, das später nach Frille verlegt wurde

 
In Wietersheim befindet sich übrigens auch das älteste, erhaltene Dorfschulgebäude Nordrhein-Westfalens - die sog. "Alte Schule Wietersheim", erbaut 1780 im Unterdorf, Wietersheim.

Schulwesen in Wietersheim ist wieder ein anderes spannendes Thema.
 
Meinen allergrößten Dank. 😀
Wiedensahl scheint eine spannende Geschichte zu haben. Ahnenforschung bildet eben. 😉

Aber nur gut, dass in Frille zeitweise bei den Todesfällen Eltern und zusätzliche Daten mit angegeben wurden. Denn an anderer Stelle fehlen sie: Von Anna Maria Dreyer sind weder die Heiraten noch die Geburt (jeweils aus den Angaben beim Eintrag zum Tod errechnet) zu finden. Nichts in Wiedensahl, nichts in Frille. Ich hab jetzt um die wahrscheinlichen Jahre herum und rauf und runter geguckt - nichts.
Und das ist mir ein Rätsel. Wenigstens die zweite Heirat sollte in Frille verzeichnet sein. So große Tomaten auf den Augen kann ich doch gar nicht haben, die nicht zu finden. Wirtin und Schulmeister - das muss doch das Friller Ereignis des Jahres gewesen sein. Mit viel Freibier.

Immerhin habe ich herausgefunden, dass Wulfhoop wohl ein Wohnplatz war und bei der Mutter aus Stade würde ich beim Familiennamen das -en am Ende streichen und dann auf Brams tippen. Das ist ein Familienname aus der Gegend - später auch Brahms geschrieben wie beim Johannes.

Schade, weder aus Stade noch aus Bremen sind hier Bücher online. Und wenn, werden sie kaum soweit zurückreichen. Bin ich wohl wieder mal am Ende einer Linie angelangt. Das Schicksal der Ahnenforscher. 🥴
 
Nachtrag:
Es geht doch noch ein Stück weiter.
Bei GEDBAS hat jemand das Paar Johann Dreyer und Anna Margaretha Bremer aus Stade. Beide sterben in Petzen. Johann Dreyer ist Krüger.
In Petzen heiraten 1683 auch Albert Paul aus Wietersheim und Anna Maria Margaretha Dreyer.
Bei GEDBAS ist für Anna Maria Margaretha allerdings ein anderer Mann und eine Heirat in Vehlen angegeben. Das dürfte dann aber falsch sein.
Bei Albert Paul tippe ich darauf, dass er vielleicht schon Krüger war, möglicherweise verwitwet und dann mit einer Krügerstochter (aus Petzen?) erneut verheiratet.

Den Angaben bei GEDBAS nach war die Braut 14. Dem Sterbeeintrag des Bräutigams nach war dieser 50.
Puh.
 

Noch ein Nachtrag. Ein Schäfer Paul aus ? Und als Pate ein Schafmeister (Paul) von wo genau? Wer kann's lesen und geografisch zuordnen?

Wenn die zum Krüger gehören, ist er doch irgendwie ein "hiesiger".
 
weitere genannte Orte:

Päpinghausen >> ebenfalls Kirchspiel Frille

Bükkeburg >> Bückeburg, wohl selbsterklärend ;)
 
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