Grafenstein/Hessen

Hallo zusammen,

kann jemand bei der Ortssuche nach "Grafenstein/Hessen" (bzw. Entzifferung Traueintrag 16.11.1669 in Unteröwisheim) weiterhelfen?

Ischi, Joachim
aus Grafenstein/Hessen
oo mit Maria
beide calvinistischer Konfession
Kind:
??? Ischi
* 10.05.1645 Unteröwisheim
+ März 1693 Unteröwisheim
oo 16.11.1669 Unteröwisheim mit Anna Catharina (* Pfingsten 1646 U'heim, + 11.03.1709 U'heim)
beide evangelisch (=lutherischer) Konfession
Kind:
Ischi, Hans Martin (* 09.11.1684 U'heim)


Vermutung:
# Greifenstein (Burg Greifenstein) am östlichen Rand des Westerwaldes?
# Der Familienname und die Konfession deutet auf eine schweizerische/französisch-schweizerische Einwanderung hin


Vielen Dank und freundliche Grüße,
Sven
 
Das soll wohl der Link zur Geburt 1684 sein =

http://www.archion.de/p/df946fb3eb/
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Den Traueintrag 1669 entziffere ich so =

Johannes Ischi,
Joachim Ischi, Calv. Burgers alhier
ehlicher Sohn; u.
Anna Catharina,
Balthes Artzten Seelige Wittib.
16. 9br. 1669
-------------------

Wo befindet sich der Eintrag mit dem
Ort "Gräfenstein" ?
Bitte Link schicken
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Bei einer Suchmaschine eingeben:

schweizer einwanderer unteröwisheim

(folgt Hinweis auf Publikation)

Vermutlich sind viele Schweizer auch zusammen
ausgewandert - so können Sie evtl. anhand der
Herkunftsorte anderer evtl. ( ! ) auch auf die Herkunft
von der Familie Ischi kommen .


mfG


 
Hallo,
habe hier in Franken in einen Exulantenbuch gefunden.

Anna Uschi aus Rummersburg (Rumisberg) in der Schweiz
französisch-reformierter Religion, lies die Kinder aber lutherisch taufen.

Eventuell kommt man da weiter, Kirchenbücher von der Region Burg Grafenstein dürften für diese Zeit keine mehr vorhanden sein.

Sven
 
Hallo zusammen,

mit vielen Dank für die eifrige Mithilfe als familienforschliches Ostergeschenk :)

@Kirchenbücher (Burg) Greifenstein:
Bei Genwiki wurde hierfür u.a. aus den Quellen der scheinbar ab 1625 begonnenen Kirchenbüchern der heutigen Kirchengemeinde Greifenstein-Edingen ein Online-OFB erstellt (http://www.online-ofb.de/greifenstein/?lang=de).
Leider ohne den gleichen oder schriftbildähnlichen Familiennamen.
Ich könnte mir allerdings vorstellen,dass die von den Autoren unleserlichen Einträge von einer größeren Forschergemeinde entschlüsselt werden könnten, sobald die Bücher des Ortes - wahrscheinlich unter Hessen-Nassau - in Archion bereitgestellt werden.
Auffallend sind (neben beispielsweise einige niederländische und gar spanische Namen wie DE SODO bedingt zB aus Einquartierungen durch Soldaten) viele französischsprachige Familiennamen auch aus dem 17.Jahrhundert oder Anfang 18.Jahrhundert (BARBEST,BEGOU,CLIVET,DUTAL,HALBEY,MARCHAND,MONGUINOT,PUNIER,PUPIERT/PUPIRET,REMON,RENAULD,ROMAIN,VALLON,WELSCHER) sowie Hinweise auch auf mögliche schweizerische Abstammungen (MÜSE,SCHWEITZER).
Eine innteressante Tatsache ist,dass Greifenstein ein Durchzugsort des "Hugenotten-/Waldenserpfades" von der Schweiz bis nach Hessen war (http://www.hugenotten-waldenserpfad.eu/images/stories/content/Karte_Deutschland_2015.jpg).
Vielleicht ist mein Proband hierdurch nach Greifenstein und womöglich durch Kontakte über diese "Linie" in das nordbadische Unteröwisheim eingewandert.

Der Name "Ischi" selbst scheint aus dem rätoromanischen Wort für "Ahorn" abgeleitet worden zu sein.
Dazu würde passen,dass viele schweizerische Einwanderer in die Kurzpfalz/Nordbaden auch dem Kanton Graubünden stammten und in diesem Gebiet eine "Hochburg" des rätoromanischen Sprachgebietes darstellten.
 
Hallo zusammen!

Da Greifenstein im 17. Jh. nicht zu Hessen gehörte, sondern zur Grafschaft Solms-Braunfels, scheidet es aus.
Im Taufeintrag von 1645 lautet der Ortsname m.E. "Grevenstein".
Meine Vermutung ist Grebenstein im Landkreis Kassel und im Kirchenkreis Hofgeismar, dessen Kirchenbücher hier bei Archion bereits online sind.

VG Andreas
 
Hallo Andreas,

vielen Dank für deine Thesen bezüglich Grevenstein/Grebenstein.

In der Tat hätte der damalige Pfarrer in Unteröwisheim eher solmsbraunscher Herrschaft als Hessen zum Zuwanderungsort vermerken sollen wenn er das bisher anvisierte Grafenstein/Greifenstein gemeint hätte.
Immerhin besaß Grevenstein/Grebenstein (Namenswechsel auch in offiziellen Urkunden bekannt, https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2066) damals bereits seit längerer Zeit ebenfalls eine Burg zusammen mit einer dazugehörigen Stadt (https://de.wikipedia.org/wiki/Grebenstein).
Grebenstein ist bereits seit circa 1525 evangelisch-lutherisch, allerdings mehrfach von Seuchen und Kriegen (u.a. 1637 völlige Zerstörung im dreißigjährigen Krieg, http://grebenstein-topcitiies.de/30th_year_war.htm) heimgesucht worden.
Die Stadt wird mit weiteren Orten und gar neu erschaffenen Siedlungen zwar bereits mit der ersten Waldenser/Hugenotten-Einwanderungswelle 1685 genannt (http://www.hugenotten-waldenserpfad.eu/images/stories/content/Das_historische_Kulturerbe_der_Hugenotten_und_Waldenser_im_Refuge_Nordhessen.pdf), allerdings fand dies für meine Probanden bereits circa 2 Generationen später statt.

Ich werde hier versuchen mit Auswertung der in Archion vorliegendem ältesten erhaltenen Kirchenbuch von Grebenstein ab 1637 bis zum Taufeintrag in Unteröwisheim 1645 mit etwas Glück den vermeintlich schweizerischen Familiennamen "Ischi" aufspüren zu können.
Parallel wäre auch ein Gang zur Stadt/Stadtarchiv von Grebenstein bezüglich die damaligen Katastrophen überdauernden Bürger-/Einwohnerlisten 1600-1645 hierzu aufschlußreich.

Freundliche Grüße,
Sven
 
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