Gleicher Vorname bei drei Söhnen ohne Eintrag im Sterberegister

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Matze74

Liebes Forum,

ich wäre dankbar für Eure Hilfe bzw. einen Denkanstoß:
In meiner Ahnenreihe der Familie Michelzöbelein zu Hiltpoltstein (Anfang 18. Jahrhundert) wurde den Söhnen in drei Fällen der gleiche Vorname (Conrad) verliehen (die ersten beiden Male sogar bei hintereinander geborenen), bei den Töchtern zweimal (Helena).
Am naheliegendsten wäre für mich gewesen, dass die zuvörderst geborenen Kinder verstarben und der Vorname gleich wieder vergeben wurde.
Dem ist aber nicht so, da ich zumindest in den Sterbematrikeln keine(n) entsprechenden Eintrag/Einträge finden konnte.
Bei keinem übrigens.
Kennt dieses Problem noch jemand? War das eventuell normal, oder meine Vorfahren lediglich einfallslos?
Hat man am Anfang des 18. Jahrhunderts nicht alle Toten in die Kirchenbücher eingetragen?
Da ich im Internet lediglich dürftige Hinweise gefunden habe, wollte ich das Forum diesbezüglich "belästigen".
Vielen Dank im Voraus für die Unterstützung!
 
Ich habe schon öfter keinen Sterbeeintrag gefunden von Kindern gefunden gelegentlich auch von Erwachsenen. Bei den vorhandenen Einträgen nur der Vermerk, weiland, gewesenen, Witwe oder Witwer. Das die Sterbeeinträge vergessen wurden kann bei einer Vakanz vorgekommen sein.
Ich vermute daher das der Sterbefall nicht im Ort erfolgte und deshalb nicht eingetragen wurde. Durch Zufall habe ich bei der Durchsuche eines Nachbarort Kirchenbuches lesen könne, das N.N. aus N.N. verstorben und begraben wurde. So wie es heute üblich eine Leiche zu seinem Heimatort zu überführen, gab es früher nur bei adligen oder berühmten Personen. Was die gleichen Vornamen anbelangt, habe ich bei meiner Familie eine spätere Änderung des Vornamens, wohl um sich vom gleichnamigen Bruder zu unterscheiden.
 
Matze74 schrieb:
Kennt dieses Problem noch jemand?
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Kein "Problem", sondern in dieser Gegend Normalität. Es wurde relativ streng und konsequent, und auch noch weit bis ins 20. Jahrhundert hinein, nach den Taufpaten benannt (das war in der Regel nur eine Person). Zuweilen wurde noch ein Zweitname (manchmal auch Drittname) zur Unterscheidung vergeben, das war aber schon fast die Ausnahme. Im Alltag war das sicher kein Thema, da wurde die "Johanns" aus derselben Familie als Hänsel, Hanni, Hans etc. und die "Katharinas" als Kathi, Käthel, Rina etc. angesprochen.

Auf dem Papier, und damit für den Forscher, ist es natürlich nicht so lustig, wenn alle Familienmitglieder gleichen Geschlechts - oft über Generationen hinweg - denselben Vornamen tragen. Insbesondere, da sich die Herausforderung dadurch noch potenziert, dass in den Dörfern oft mehrere Familien mit identischen Nachnamen ansässig waren (im Extremfall im selben Zeitraum aus unterschiedlichen Orten "eingewandert" und familiär überhaupt nicht verbunden, was falsche Schlüsse regelrecht provoziert).

Mit dieser Praxis geht natürlich eine gehörige Unsicherheit einher, ob man die richtige Person im Blick hat. Einzige Abhilfe bildet das "Abscannen" der Bücher nach allen Familienmitgliedern, verbunden mit dem Versuch einer korrekten Zuordnung. Wenn dann noch Mobilität, wie bereits erwähnt, ins Spiel kommt, kann es allerdings auch hochkompliziert werden. Und ab und an gibt es einfach kein gesichertes, abschließendes Ergebnis.

Matze74 schrieb:
Hat man am Anfang des 18. Jahrhunderts nicht alle Toten in die Kirchenbücher eingetragen?
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In der Regel schon, meist fehlen die auswärts verstorbenen Personen (Unfall, Verbrechen, auf Reisen, bei Angehörigen), manchmal auch Selbstmörder. Oder, was aber eher das 17 Jh. betrifft, es entstanden krisenbedingt (Pest, Kriegsgeschehen) Lücken.

Eine Besonderheit der genannten Gegend ist ihre konfessionelle Kleinteiligkeit, verbunden mit ebensolchen Herrschaftsverhältnissen. Da wurde dann auch schon mal darum gerungen, welche Kirchengemeinde eine Leiche bestatten darf (absurder Fall aus dem Jahr 1726: https://www.archion.de/de/forum/threads/kindstaufen-nicht-verzeichnet-warum.19051/post-89270). Insofern empfiehlt es sich, im Zweifelsfall auch die Bücher der benachbarten Kirchengemeinden, zuweilen über Konfessionsgrenzen hinweg, abzusuchen.
 
Hallo, bei solchen "Fällen" wäre ein Link zu den "Personen" hilfreich.

Somit könnte der "Helfende" mal selber schauen, und nach einer Lösung suchen.
Denn nicht nur das Sterberegister ist eine Hilfe, sondern auch das Suchen im Hochzeitsregister, Taufregister und so weiter.


Gruß und schöne Pfingsten Rainer
 
HAllo, danke für das Register, raten ist heute nicht meins, da allein auf den zwei Seiten 4 Familiennamen mit mind. zwei C. zu lesen sind.

Gruß Rainer
 
Das ist ein Register sortiert nach VORNAMEN

….ein Conrad Michelzöbelein wird 1700 getauft,
….der andere Conrad Michelzöbelein 1702…
 
Danke für die Antwort und den Nachnamen.

Eigentlich wollte ich noch etwas dazu schreiben, spar ich mir.


Gruß Rainer
 
Hallo, es ist nichts im Leben ohne Bedeutung, ich habe die Hochzeit der Eltern und die Taufen bereits gefunden.

Ich habe nur auf Ihren Link geantwortet, : Link zum Register in dem zwei Conrad auftauchen.!

(was will Sie mir damit sagen?)

Sollte ich etwas neues beitragen wollen oder wenn Glück auch können, melde ich mich.

Sonst ein schönes Pfingstwochenende, Rainer
 
Hallo, ging doch schneller als ich dachte.

Meine Frage jetzt an Matze 74: Die Hochzeiten der beiden Conrads gefunden? Gruß bis zur Antwort Rainer
 
Nachtrag: Jetzt habe ich mich unklar ausgedrückt: es sind zwei, beide sind nicht gestorben und beide haben geheiratet. Gruß Rainer

Stand der Dinge zur Zeit.
 
Hallo, 1. Hochzeit: Hans Michael, 2. Hochzeit: Anna, 3. Hochzeit: Conrad Michael, 4. Hochzeit: Conrad Michael, 5. Hochzeit: Conrad Michael.

Bei den Frauen, könnte ich eine übersehen haben, weil nach den Männern genauer geschaut habe.

Ende Rainer
 
Wie schon erwähnt ist das mit den gleichen Vornamen hin und wieder anzufinden. Bei mir heißen beide Brüder in den Traueinträgen Johann Georg, einer heisst bei der Taufe aber Johann Georg Christian. Bei den Kindtaufen heisst der eine weiterhin Johann Georg und der andere nennt sich Johann Gottlieb, so auch in seinem Sterbeeintrag. Das es sich um jemand anders handelt ist auf Grund der eindeutigen Daten im Kirchenbuch ausgeschlossen. Link dazu kann ich einstellen. Warum solche Namensänderung erfolgte steht leider nicht dabei.
Das gibt es auch bei Nachnamen wie hier, aus Ahrens wird Arndt https://www.archion.de/p/215e921829/
 
Schleuse schrieb:
Hallo, ging doch schneller als ich dachte.

Meine Frage jetzt an Matze 74: Die Hochzeiten der beiden Conrads gefunden? Gruß bis zur Antwort Rainer
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Vielen lieben Dank für die Mühe!
Eine ist mir tatsächlich durchgerutscht, da die Heiraten relativ spät waren, sodass ich den Fehler gemacht habe, nach der Heirat Anfang der 1730er Jahre (da waren zwei der Conrads schon über 30 Jahre) die Einträge nur noch überflogen habe, sodass mir ein Eintrag anscheinend durchgerutscht ist. Ich hätte nicht gedacht, dass die so spät geheiratet haben.
 
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