Erbitte Lesehilfe - Wer kann ergänzen und korrigieren? - Ein tragisches Unglück!

Wer kann ergänzen und korrigieren?

http://www.archion.de/p/a6811f6c36/

Der Text beginnt links unten und geht fast über die ganze rechte Seite.

Folgendes lesen wir:

den 18. Septbr verstarb Hr. Jo. Georg Wünschenmeyer Bürgermeister von Feuchtwang, der sich hat (?) Jahr im hiesig hochfürstl. Forst aufhalten müssen, als er Abends in (?) (?) von der Jagd vom (...feld) heimgefahren und die Kutsche umgeworfen ward, da Er dann auf den Kuppf herausgestürzt, die (?) in der Kutsche auf ihn gefallen, und gleich darauf (?) Geist aufgegeben: (?) haben ihn sehr bedauert, (?) wurde sein Leichnam hier wie ander Bürgermeister in den Landstädten mit einer solemnen Leich (?) (?) einer Predigt in der (städt.?) Kirche christlich begraben; (?) seine Persohn (?) ein vor Bonus et probus (? hinter probus hochgestellt) an dem man sich aber auf (?) Weiß sehr versündiget.
 
Zum letzten Satz: ...für seine Persohn war ein Vir bonus et probus (also ein guter und rechtschaffener Mann) An dem man Sich aber auf manigerley Weiß Weise) sehr Versündiget."

Wie man das wohl interpretieren soll ? Üble Nachrede ? Erfundene Gerüchte über diesen Herrn ?
 
ich lese:
"der sich hat 14 Jahr am hiesig hochfürstl. Hoff aufhalten müssen, als er abends in Serenissimi Suite von der Jagd von Lellefeld heimgefahren"

Serenissimi = des Durchlauchtigsten, die Durchlauchtigsten
Suite = Begleitung
Lellefeld = Lellenfeld

"da er dann auf dn Kupff herausgestürzet, die Übrig in der Kutsche auf ihn gefallen und gleich darauf sein Geist aufgegeben. Serenissimi haben ihn sehr bedauert ..."
 
Zum letzten Satz: ...für seine Persohn war ein Vir bonus et probus (also ein guter und rechtschaffener Mann) An dem man Sich aber auf manigerley Weiß Weise) sehr Versündiget."

Wie man das wohl interpretieren soll ? Üble Nachrede ? Erfundene Gerüchte über diesen Herrn ?

Siehe dazu hier auf Seite 68:

https://books.google.de/books?id=jKAwAAAAYAAJ&hl=de&pg=PA68#v=onepage&q=wünschenmeyer&f=false

"Im Gefolge des Fürsten befanden sich [...] der ehemalicge Feuchtwanger Bürgermeister und lustige Rath Wünschenmeyer, der durch die Künste der Höflinge zum Narren gemacht, überall in einer ungeheuren Allonge-Perücke, und mit einem Kammerherrenschlüssel und erdichteten Orden behängt, daherstolzierte"

 
Ich ergänze noch: Leich Conduct.
Außerdem schwanke ich zwischen 14 und 24 Jahren.

Ich denke es ist eine 2 übermalt mit einer 1.

1724 war der noch unmündige Markgraf erst 12 Jahre alt und lebte mit seiner Mutter, der Regentin, in Ansbach. Erst 1729 nach dem Tod der Mutter übernahm er die Regierung. Also ist 14 Jahre wahrscheinlicher ...
 
Johann Georg Wünschenmeyer war übrigens fast 75 Jahre alt, als er starb (geboren am 28.09.1673). Von Beruf war er Lebküchner, wie sein Großvater und sein Onkel. Er wird 1710 bei seiner zweiten Hochzeit als Steuermeister bezeichnet, später dann auch als Mitglied des inneren Rats. Bürgermeister wird er nur im Jahr 1742, bei der Hochzeit seiner Tochter Margareta Elisabeta, genannt.

Wer tiefer in die Familiengeschichte einsteigen will: es gibt einen sehr guten Online-Index der KB von Feuchtwangen. Siehe hier:

http://www.geschichte-feuchtwangen.de/Archiv/Kirchenbuch/Feuchtwangen/Feuchtw.htm

Die Original-Kirchenbücher und Register sind natürlich hier bei Archion verfügbar:

https://www.archion.de/de/browse/?no_cache=1&path=48049-428999-429341

 
Vielen Dank an alle Helfer! Leider noch nicht ganz gelöst! Ich habe die Fehlstellen fett markiert!

den 18. Septbr verstarb Hr. Jo. Georg Wünschenmeyer Bürgermeister von Feuchtwang, der sich hat 14 Jahr im hiesig hochfürstl. Hoff aufhalten müssen, als er Abends in Serenissimi (=die Durchlauchtigsten) Suite (=Begleitung) von der Jagd von Lellefeld (=Lellenfeld) heimgefahren und die Kutsche umgeworfen ward, da Er dann auf den Kuppf herausgestürzet, die Übrig in der Kutsche auf ihn gefallen, und gleich darauf sein Geist aufgegeben: Serenissimi haben ihn sehr bedauert, (?) wurde sein Leichnam hier wie ander Bürgermeister in den Landstädten mit einer solemnen Leich Conduct (?) einer Predigt in der städt. Kirche christlich begraben; für seine Persohn war ein vir bonus et probus (? hinter probus hochgestellt) an dem man sich aber auf manigerley Weiß sehr versündiget.
 
Da steht tatsächlich "Wünschelmeyer". Der richtige Name ist aber "Wünschenmeyer". Kleiner Fehler des Pfarrers ...
 
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