1750: Sohn eines 63j. Vaters?


Dass manche Männer in fortgeschrittenem Alter Vater werden, ist bekannt.
Dennoch wundert man sich über manche Dinge:


Heinrich Jürgen Wöbbeking ist 1750 hier geboren,
http://www.archion.de/p/66570f1ebe/

seine Eltern haben 1738 geheiratet
http://www.archion.de/p/bfd6793297/
Mutter: Maria Elisabeth ?Brandten?

der Vater Jobst Heinrich Wöbbeking ist dann 1757 mit 70J. verstorben
http://www.archion.de/p/7747f7326e/

Gemäß Namensregisters gibt es in der Zeit keinen anderen Jobst Heinrich der als Vater infrage kommt.
http://www.archion.de/p/7747f7326e

Was meint ihr, kann man davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um den Vater handelt?

Denke es gibt doch Zweifel...

 
Frage: Wer ist als Vater des 1750 geborenen Sohnes bei der Eheschließung dieses Sohnes angegeben?

Ja, der Familienname der Kindsmutter lautet Brandt.

Ich würde nicht davon ausgehen, daß die von Ihnen zitierte Heirat 1738 die erste Ehe des Jobst Heinrich Wöbbeking gewesen ist.


Wenn Ihre detaillierten Recherchen zu dieser Familie keine weiteren Zweifel an einer Vaterschaft des Jobst Heinrich zu diesem Sohn ergeben haben, dann wäre sie durchaus nicht ungewöhnlich.

BG, Vera

(PS nur am Rande: "Wöbbeking" in Schaumburg-Lippe gehören auch zu meinen Vorfahren.)
 
http://www.archion.de/p/424eef76f8/

Hallo, bei der zweideutigen Auskunft wollte ich es wissen,

Gruß und ein gesundes neues Jahr
Rainer
 
Schöner Fund - danke an Sie, Rainer.... oder wie gesagt: Da gibt es bestimmt noch mehr zu erkunden. ;)

BG, Vera

 
Ich hatte bei dem Alter nicht gedacht, dass es die erste Ehe ist.
Dachte vielmehr an eine Art Versorgungs-ehe für den älteren Herrn.

In anderen Regionen hatte ich das Thema „Erbnahmen-sitte“ in solchen Fällen,
Scheint mir hier allerdings nicht der Fall zu sein...

Der Jobst Hinrich Wöbbeking taucht hier 1714 bereits als Vater auf...
http://www.archion.de/p/3e39d20dbe/
Ist also vermutlich dieselbe Person.

Seine Herkunft liegt scheinbar außerhalb der Kirchengemeinde, zumindest habe ich noch nichts gefunden.

Da er als Faber (Schmid) im Bergbau–Kontext genannt wird und um diese Zeit der Bergbau am Osterwald gefördert wurde könnte es sich um eine zugewanderte „Fachkraft“ handeln.
Wikipedia nennt eine organisierte Zuwanderung von Bergmännern aus Clausthal.
 
Ist wohl doch etwas komplizierter.

1738 heiratet Jobst Heinrich Wöbbeking, Faber auf dem Osterwalde, die Maria Elisabeth Brandt.
1757 im Oktober stirbt Jobst Heinrich Wöbbekind im Alter von 70 Jahren und 2 Monaten
1757 im Dezember stirbt Jobst Heinrich Wobbekinds Frau (nicht Witwe) Maria Elisabeth Brandt im Alter von 40 Jahren.
1760 im Juli heiratet der Witwer Jobst Hennie Wöbbekind die Witwe Marie Elisabeth Detmers, beide von Osterwalde.
1771 im März stirbt Jobst Hennig Wöbbekind, Bergschmied auf Osterw., im ALter von 60 Jahren und 2 Wochen
1772 im September stirbt die Witwe Anne Sophie Wöbbekind aus Hemmendorf im Alter von 79 Jahren und 3 Monaten.
1785 im Februar stirbt die alte Witwe Wöbbekind im Alter von 70 Jahren.

Wenn man das alles zusammnsetzt ergibt sich ein eindeutiges Bild, das Sie durch weitere Forschungen untermauern können.
 
Mein Vorschlag:

1) Jobst Heinrich Wöbbeking, *1687, +1757, Hemmendorf
drei Heiraten 1712, 1718 und 1721
zuletzt mit Ilsa (Anna) Sophia Meyers, *1693, +1772, oo1721

2) Jobst Heinrich (Hennie/Hennig) Wöbbeking, *1711, +1771, Schmied in Osterwalde
zwei Heiraten mit:
Marie Elisabeth Brandt, *1717, +1757, oo1738
Marie Elisabeth Detmers, *1715, +1785 oo1760

Das wäre natürlich noch abzusichern (fehlende Geburten, Heiraten, Kinder, Taufpaten, evtl. Konfirmationen).

Ich denke die Namen Wöbbeking und Wöbbekind wurden hier synonym verwendet, ältere Form Wöbbeking, neuere Wöbbekind.

Ob die beiden verwandt sind, wäre auch noch abzuklären. Theoretisch könnte der jüngere Jobst Heinrich ein Sohn des Älteren sein. Dann wäre er etweder unehelich oder vor 1712 gab es eine weitere Ehe des Älteren. Die Geburt 1711 habe ich leider nicht in Hemmendorf gefunden.

Oder die beiden haben nichts miteinander zu tun und die Namensgleichheit/-ähnlichkeit ist rein zufällig.

Sie sehen, es gibt noch genügend zu forschen :)
 

So, komme der Lösung langsam näher...
die Wöbbekings kommen aus dem südlich gelegenen Salzhemmendorf, für das auch ein Namensregister vorliegt...

http://www.archion.de/p/d3c1fa592d/

Die o.g. scheinen Cousins zu sein.
Des Rätsels Lösung findet sich vielleicht hier...

verstehe / entziffere es bloß nicht...

ganz oben...
29 7bris morgens gegen 5 Uhr ist Hanß Wöbbekinds ? Sohn...
geboren ? ? ... getauft und
Hennig Wöbbekind des ?? Bruder als ? ge-
nannt worden Joh. Henrich

http://www.archion.de/p/d3c1fa592d/
 
Der zweite Link ist der Gleiche wie der Erste ...

Der erste Link würde zu dem Schmied aus Osterwalde passen. Der wurde ja teilweise auch Hennie oder Hennig genannt.
 
Ok, habe die Stelle gefunden.

Jobst Heinrich (Hennig) der Jüngere (*1710): Vater Johann Heinrich, Großvater Hans
Jobst Heinrich der Ältere (*1688): Vater Hennig

Hennig und Hans sind Brüder, also ist der ältere Jobst Heinrich ein Onkel zweiten Grades des Jüngeren.
 

ganz oben...
29 7bris morgens gegen 5 Uhr ist Hanß Wöbbekinds ? Sohn...
geboren ? ? ... getauft und
Hennig Wöbbekind des ?? Bruder als ? ge-
nannt worden Joh. Henrich
 
Den 29 7bris morgends gegen 5 Uhr ist Hanß Wöbbekind ein Söhn(lein)
gebohren worden, welches den 4ten 8bris getaufft und
Hennig Wöbbekind des Vatern Bruder als Gevattern ge-
nennet worden Joh. Henrich.
 
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