Ort und Nachname

Wer könnte mir bitte helfen bei zwei Wörtern?
http://www.archion.de/p/812c2bf5d9/
a) Wie heißt Barbara mit Nachnamen? Schrum?
b) Wo kommt sie her? Was steht da geschrieben?
- In der Nähe von Müncherlbach gibt es ein Defersdorf, und das spricht man bei uns durchaus auch mal wie "Dewersdorf" oder "Debersdorf" aus. Aber der Anfangsbuchstabe sieht doch nicht wie ein D (vgl. Dieterich), sondern ein S aus.
- Es gibt ein Deberndorf.
- Für Seubersdorf fehlt das u.

Dank im Voraus!
 
Danke, Michael!
Den Namen hätte ich so nie lesen können...

Der Ort bietet nun - wieder einmal - neue Rätsel.
Ein Sebersdorf finde ich nicht; es gibt zwar eines in Österreich, aber das wäre ja dabeigestanden. In manchen Schriften ist G und S finde ich sehr ähnlich. Kann das KB eine Abschrift und da vielleicht ein Druckbuchstabe verwechselt worden sein? Es gibt ein Gebersdorf - wenn auch ein Stückele weg.
Vielleicht gibt es ja zufällig jemanden aus der Gegend, der den vllt. sehr dialektgeprägten Ortsnamen kennt.
 
Der paläographische Bestands zeigt (leider) eindeutig "Sebersdorf", vielleicht ein Ort in der Nachbarschaft, der heute so nicht mehr bekannt ist.

FG
 
Hallo Helga,

ich habe mal bei Ancestry nachgeschaut, da hat im 17. Jahrhundert ein Hans Scheuerlein in Defersdorf gelebt.

Manchmal haben die Pastoren die Ortsnamen rein phonetisch aufgeschrieben, da konnte es durchaus vorkommen, dass aus Defersdorf ein Sebersdorf wird ;-).

Viele Grüße
Frieda
 
Der paläographische Bestands zeigt (leider) eindeutig "Sebersdorf"

Das wird (leider) ;) auch durch die Verwendung lateinischer Fachtermini nicht wahrer. :)

Ein Blick nach oben und ein weiterer nach rechts bringen da schon mehr Klarheit.

10/1668 (13.10.) - direkt oben drüber: die beiden Varianten Dötlein direkt nebeneinander

und eine noch deutlichere D-Parallele:
2/1670 (8.2.) Dorothea

deutlicher Unterschied zum S:
die statt der "Schlaufe" gerade nach oben verlaufende Linie, der "Rücken" des D.

Dieses D von Debersdorf ist sicher kein besonders schönes Exemplar seiner Art und ohne passende Vergleiche durchaus mit einem S verwechselbar. Dennoch ein D. ;)

Es mag sich also vmtl um das schon genannte Defersdorf in regionaler Mundart handeln
oder zB um Debersdorf in Oberfranken (70 km nö Rohr): https://www.meyersgaz.org/place/10324064

Ich halte das nachbarschaftliche Defersdorf für wesentlich wahrscheinlicher.
Sollte ja leicht überprüfbar sein, da offenbar zu Rohr gehörig.

Weitere Parallele und Bestätigung: T 30/1668 (Bild 53)
https://www.archion.de/de/viewer/?t...eId=13561268&zoom=12&degree=0&coords=852,3419
"..., Gevatter war Leon-
hard Fuchs Ziegler und noch
lediger Gesell, bey sein(em) Vatter
zu Debersdorf sich aufhaltent.

1. das D hier ganz deutlich
2. der Ziegler L. Fuchs wird kaum 70 km angereist sein, um Taufzeuge zu sein ;)

LG, V
 
Dankeschön an Frieda und besonders an Vanessa für eure Zeit und Mühe!
Dein herausgesuchtes D in Dorothea ist eindeutig und sieht wie ein S aus.
Wieder was gelernt: Nicht auf die nebenstehenden Vergleichsbuchstaben verlassen und deswegen gedanklich völlig anders aussehende Varianten ausschließen.

Da Defersdorf zur Pfarrei Roßtal gehörte und gehört, heißt es wieder einmal mehr, auf die KB von dort zu warten...
 
Heute ja ~ im 17. Jh. auch schon?

(Interessant finde ich die Verschiebung von "Ross_tal" zu "Ross_stall" und wieder zurück zum heutigen "Roß_tal".)

In Bezug auf Deinen KB Eintrag wesentlich interessanter, was auf Wikipedia zu Defersdorf steht:

"Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatten die Scheurl von Defersdorf inne."

Baudenkmäler
Ortsstraße 5, 7: ehemaliger Herrensitz der Scheurl von Defersdorf, heute Gaststätte
https://www.rosstal.de/Gasthaus-Scheurlschloss.o765.html

Aber vmtl weißt Du das ja, weil Du zur autochthonen Bevölkerung gehörst. ;)

Ein schönes Wochenende!
 
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