Bitte um Lesehilfe Taufeintrag

Hallo,
ich bitte um eure Hilfe bei dem ersten Eintrag auf dieser Seite:
http://www.archion.de/p/249eeeccc9/

Folgendes kann ich lesen oder denke es zumindest:
d.1.Juni Montags Festum Trinitatis früh um 3 Uhr ward zu Pappritz gebohren Hans Pietschens, von ... ... Söhnlein, seiner auf dem Pillinger (?) ... geschwängerten (?) Maria ........... Müllerstochter und den 2. Juni in der h. Taufe genannt Johann Christian.
Vielen Dank vorab!
Sigrun
 
Guten Morgen,

ich ergänze mal so gut ich kann ;-)

10) d. 1. Juni Montags post Festum Trinitatis früh um 3 Uhr ward zu Papperitz geboren Hansen Pietschen von hinter Geßen gebürtig in unehren gezeugten Söhnlein von seiner auf dem Pillinger Hofe geschwängerten Catharina Huhlen (des Papperitzingerschen Müllers Tochter)und den 2. Juni in der heiligen Taufe genannt Johann Christian.
Die Paten waren diese: ...?.... Schleven? Juvenis, Michael Schleven? Bauers in Papperitz Sohn, Jungfer Maria geborene Ryßels George Häuslers daselbst jüngste Tochter und Martin Dübel Bauer in eben dem Dorffe.

LG Daniela
 
Papperiz

10 d 1. Junÿ Montags post Festum Trinitatis, frühe umb
3 Uhr ward zu Papperiz gebohren Hannßen Pietschens, von Hinter
geßen bürtigen in unehren gezeugtes Söhnlein, von
seiner auf dem Pillinger Hofe geschwängerten Marien Huhlen
(des Papperizer ?weyl.? Müllers Tochter) und d. 2. Juny [astromonisches Zeichen für Dienstag] in der H.
Tauffe genannt Johann Christian. Die Pathen waren diese:
Michael ?Schlotter/Schletter?, Juvenis, Michael ?Schlotters/Schletters? bauers in Papperiz Sohn,
Jungfer Maria, George Rÿßels, Häußlers daselbst, jüngste Tochter, und
Martin Dübel bauer in eben dem Dorffe


Papperiz = heute: Pappritz

BG, Vera
 
Hallo!

Ich denke, der Müller war "Papperizersterl(ich)", auch wenn`s fürchterlich klingt. Aber lieber so als verstorben (weyl.).
Nur der Vollständigkeit halber (es ändert nichts an der Bedeutung): ich halte ihren Namen für "Huhlin" wegen des winzigen Punktes darüber und Hinter-Geßen für exakt. Das "G" ist doch ziemlich groß.

Gruß,
Rainer
 
Hallo!

Ich denke, der Müller war "Papperizersterl(ich)", auch wenn`s fürchterlich klingt. Aber lieber so als verstorben (weyl.).
....

Der Müller zu Papperiz, Ambrosius Huhle, verstarb den 22.01.1715 - siehe hier:
http://www.archion.de/p/86ede4043e/

Nachfolger auf der dortigen Mühle wurde sein Sohn, Johann/Hans Huhle.

Die hier infragestehende Maria Huhle, die 1722 ein uneheliches Kind zur Welt bringt, war eine Tochter des o.a. Ambrosius.

Vor diesem Hintergrund macht "weyl." = verstorben m.E. sehr wohl Sinn. ;)

BG, Vera
 
Hallo nochmal!
Ich denke, wir sind uns einig, dass es nicht darauf ankommt, was sinnvoll ist, sondern was genau dort steht.
"Weyl." ist dann sicher richtig, es fehlen aber die Buchstaben dafür.
Der erste Buchstabe ist mit Sicherheit kein "w", das man auf keinen Fall so weit unten ansetzt wie ein "s", und dann ist auch kein "i" oder "y" zu erkennen.
Ich denke, es ist wichtig, wie es Vera ansonsten auch vorbildlich beherzigt, dass wir nicht etwas einfügen, was dort stehen müsste, auch wenn dafür die Buchstaben fehlen oder falsch geschriebene Ortsnamen beim Lesen stillschweigend korrigieren (hier nicht der Fall, ist mir aber schon oft begegnet, auch bei angeblichen Experten).
Es geht je hier vorrangig um Lesehilfe, auch wenn die Frage nach dem Sinn natürlich immer wieder aufkommen muss.
Hier wäre dann wohl der Taufeintrag dieser Maria Huhle, damit ich außer Worten auch etwas Sinnvolles beitragen kann:

http://www.archion.de/p/448a1a1d32/

Gruß,
Rainer
 
...
"Weyl." ist dann sicher richtig, es fehlen aber die Buchstaben dafür.
Der erste Buchstabe ist mit Sicherheit kein "w", das man auf keinen Fall so weit unten ansetzt wie ein "s", und dann ist auch kein "i" oder "y" zu erkennen....
Rainer

Ein Gruß in die Leserunde!
Hallo Rainer!

in diesem spezifischen Fall gehe ich mit Ihren ansonsten geschätzten Ausführungen nicht überein, tut sehr mir leid.
Für mich steht dort unvermindert ein „etwas mißglücktes“ weyl

Ist aber weiter auch nicht tragisch; Hauptsache ich mache meinem langjährigen Paläografie-Prof. „keine Schande“. :)

BG, Vera
 
Ihr seid super!! Vielen Dank!

Wie würdet ihr den Inhalt des Taufeintrages einschätzen?
"in unehren gezeugten Söhnlein von seiner auf dem Pillinger Hofe geschwängerten Catharina Huhlen" - heißt das ganz einfach, und wie so häufig vorkommend, vorehelich vom angegebenen Vater gezeugt? Dafür scheint mir die Formulierung "auf dem Pillinger Hofe geschwängert" aber seltsam...
Liebe Grüße
Sigrun
 
Wie würdet ihr den Inhalt des Taufeintrages einschätzen?
"in unehren gezeugten Söhnlein von seiner auf dem Pillinger Hofe geschwängerten Catharina Huhlen" - heißt das ganz einfach, und wie so häufig vorkommend, vorehelich vom angegebenen Vater gezeugt? Dafür scheint mir die Formulierung "auf dem Pillinger Hofe geschwängert" aber seltsam...

Hallo Sigrun,

..."in unehren gezeugten Söhnlein von seiner auf dem Pillinger Hofe geschwängerten Catharina Huhlen"...

vorab, sorry :cool: :'( : dieses Zitat von Dir ist leider an 2 Stellen fehlerhaft:
1. heißt es nicht "gezeugten" und
2. heißt die Kindsmutter nicht "Catharina"


Du fragst nach "der Einschätzung" dieses Taufeintrages.

In vielen Fällen ist das weniger eine Frage der "Einschätzung" / "Interpretation", als vielmehr ein Erfordernis weiterer decidierter Recherchern des/der jeweiligen Ahnenforschers/Ahnenforscherin.

So ist es hier Deine Aufgabe zu klären, welche Bewandnis es mit dem Pillinger Hof hat.
Hat z.B. entweder der Kindsvater oder die Kindsmutter auf diesem Hof gedient, oder gar beide, so daß dies z.B. der Grund gewesen ist, warum sich beide hier zusammengefunden haben.
Wo befand sich der Pillinger Hof überhaupt? - ggfls. eine weitere Recherche Aufgabe für Dich.

Zum anderen war es eine von der Kirchenobrigkeit vorgegebene Aufgabe für den jeweiligen Pfarrer so viel wie möglich über die Umstände des unehelichen -und als unbedingte Schande insbesondere für die Kindsmutter eingestuften- Beischlafes herauszufinden und dies explizit festzuhalten.

So etwas zu klären, ist eine spannende Aufgabe, zu der ich Dir viel Freude wünsche. Irgendwelche "Interpretation" lass bitte weg, da das KB in aller Regel noch mehr an Informationen bereithält, die den Hintergrund beleuchten helfen.

BG, Vera
 
Hallo Vera,
keine Sorge ich recherchiere immer alle Hinweise selbst noch einmal nach. Ich dachte nur, vielleicht hatte jemand so eine ähnliche Formulierung schon einmal... Hätte ja sein können.
Trotzdem nochmal vielen Dank für die Lesehilfe!
VG Sigrun
 
Nur ein Vorschlag zur Güte: Ich würde an der fraglichen Stelle
"des Papperizer seel[igen] Müllers Tochter" lesen.
Gruß
Hanna
 
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