KB von Gompertshausen (Thüringen) vor 1769?

Guten Tag.

Nur als ergänzender Hinweis (hilft Ihnen jetzt leider noch nicht abschließend weiter) lt. Karl Güldenapfel "Die evangelischen Kirchenbücher Thüringens", 1934, gilt für Gompertshausen

Tf, Tr, Bg ab 1769

Das ist deckungsgleich mit dem Verzeichnis verfilmter KB auf den Seiten des Eisenacher Archivs.

Im Zweifel würde ich einfach im Eisenacher Archiv kurz telefonisch nachfragen.


BG, Vera
 
Hallo,

Die Kirchenbücher von Gompertshausen vor 1769 gelten als verloren.

1768 erließ der Herzog von Hildburghausen eine Verordnung, dass ab 1769 neue Kirchenbücher in tabellarischer Form uzu führen sind. Die meisten Pfarreien hielten sich daran, aber nicht alle.
Aber in vielen Pfarreien sind seit diesem Zeitpunkt die Kirchenbücher verschollen. Ich rätsel schon viele jahre wo diese hingekommen sind, ob diese die Superindentur eingezogen hat, ob Pfarrer Genßler sich diese geholt hatte, um seine geneaalogischen Forschungen zu komplettieren, ob das Consistorium diese eingezogen hatte, keine Ahnung.

Es ist jedenfalls auffällig dass die Kirchenbücher vor 1769 von Gompertshausen, Bürden, Gleicherwiese, Heubach und Hirschendorf fehlen

LG
Oberfranke
 
In diesem Zusammenhang ist vielleicht diese Notiz von 1910 interessant. Offenbar waren zu dieser Zeit Kirchenbücher ab 1639 zumindest noch bekannt. Bei Güldenapfel 1934 fehlen sie schon bis 1768. Sie könnten also irgendwann im Zeitraum 1910 bis 1934 weggekommen sein.


Das hatte ich auch gelesen, nur macht es für mich -zumindest teilweise- nicht so recht Sinn, wenn der Verfasser u.a. schreibt:

"Die Kirchenbücher sind 1639 - 1852 für alle Orte zusammengeführt, dann für Gompertshausen getrennt." :unsure: :oops:
 
In diesem Zusammenhang ist vielleicht diese Notiz von 1910 interessant. Offenbar waren zu dieser Zeit Kirchenbücher ab 1639 zumindest noch bekannt. Bei Güldenapfel 1934 fehlen sie schon bis 1768. Sie könnten also irgendwann im Zeitraum 1910 bis 1934 weggekommen sein.
Auf die Jahre zwischen den Weltkriegen stoße ich recht häufig, wenn es um verlorene Kirchenbücher geht. Zu dieser Zeit haben sich viele Heimatforscher damit beschäftigt Ahnentafelon auzustellen und Sippen zu erforschen und nicht erst ab 1933. Meist waren das Dorfschulmeister, die sich die Kirchenücher ausliehen und irgendwann die Rückgabe vergassen oder darüber wegstarben. So noch geschehen 1991, wo die Erben das Kirchenbuch v on Rieth an einen Trödler verkauften. Es ist später auf dem Flohmarkt in Schweinfurt aufgetaucht. Glücklicherweise kaufte es jemand, der wußte was er da vor sich hatte und gab es der Kirchgemeinde zurück. Auch das Kirchenbuch von Heßberg 1606-1724 ist seit dem Tode des Heimatforschers im Jahr 2005, der es zu Hause bei sich aufbewahrte, verschollen..
Diese Theorie passt - um auf die ursprünglich verlorenen Kirchenbücher zurückzukommen - zu den Gerüchten dass sich das Kirchenbuch von Heubach z. B. im Besitz einer Privatperson im oberen Thüringer Wald befinden soll.
 
Oh, das ist zwar aufschlussreich aber ziemlich ärgerlich. 300 Jahre trotz aller möglichen Nöte aufbewahrt und dann passt einer nicht auf und schon ist es weg.
Fraglich, ob man überhaupt an solchen Unterlagen Privateigentum haben kann. Und ob manche so ein Buch rumliegen haben und sich kaum bewusst sind, dass es Jahrhunderte Lokalgeschichte enthält.
Danke für die Anworten und viele Grüße
Olaf
 
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