Zivilstandsregister: Halle/Westfalen

Hallo Allerseits!

Ich bin auf der Suche nach den Zivilstandsregistern von Halle!
Leider fehlt in der Auflistung der Jahrgang mit den Geburten von 1812 (obwohl ansonsten sehr umfangreiche Bestände existieren)!
Hat jemand Informationen zu dem Verbleib diesesJahrgangs?

LG

Hans-Hermann
 
Hallo,

gemäß https://www.familysearch.org/search/catalog/138951?availability=Family History Library dürfte der Jahrgang existieren, allerdings kann man ihn nicht über FamilySearch einsehen.

Die Originale dürften unter den Bestand des Landesarchivs NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, P 1 B / Kirchenbuchduplikate und Zivilstandsregister fallen. Einige der Duplikate sind in der Edition Detmold des Patrimonium Transcriptum-Verlags ediert worden; Halle/Westf. gehört aber (noch?) nicht dazu. Vielleicht lohnt es sich daher am ehesten, beim Landesarchiv in Detmold anzufragen. Die dort lagernden Register haben oftmals nicht die gleiche Laufzeit wie die Register im Landeskirchenarchiv in Bethel (die hier online verfügbar sind).

MfG
 
Vielen Dank für die rasche Antwort!
Beim Landesarchiv in Detmold existiert tatsächlich das entsprechende Zivilstandsregister, leider befindet sich nach dortiger Auskunft kein Eintrag zu der gesuchten Geburt! Die Zivilstandsregister wurden in der Regel doppelt geführt und sind nicht immer absolut identisch!Es gibt auch Fälle in denen ein Jahr in 2 Ausführungen existiert! Vielleicht gab es im Umfeld der Mairie Halle aber eine andere Stelle wo die Beurkundung vorgenommen wurde (WUNSCHDENKEN)!

„Mats2012“
 
Das ist natürlich schade... Einfach mal aus Neugierde gefragt: Wessen Geburtseintrag wird denn gesucht und woher stammt die Angabe 1812?
 
Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig als diese Neugier zu befriedigen ;!


M Pierre Joseph Lebas
(Petrus Josephus Lebas)


Geboren am 14. Februar 1812 (Freitag) - Halle, NRW, Deutschland
Getauft am 18. Februar 1812 (Dienstag) - St. Johannes Ev., rk, Stockkämpen, NRW, Deutschland

https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_30720/KB003-03-T/?pg=19
 
Im Zivilregister sollten eigentlich alle verzeichnet werden, unabhängig von ihrer Religion. Ein Vergleich mit den Kirchenbüchern zeigt aber, dass so manche Eintragung unterbleiben ist. Der Gang "zum Amt" vor dem Gang zur Kirche mußte erst Gewohnheit werden. Um so mehr, als es sich hier um einen Katholiken in einer evangelichen Umgebung handelt und die Zivilregister meist durch die evangelischen Pastoren erfolgte.
Es ist schon ein Glück dass er wenistens in Stockkämpen verzeichnet ist. Damals ein katholischer Außenposten mit nur wenigen Gemeindemitgliedern vorwiegend auf den umliegenden katholisch gebliebenen Gütern.
 
Am späten Abend noch ein kurzer Hinweis:
Bei den aufgeführten Personen handelt es sich um eine französische Familie: Der Ehemann/Vater ist ein napoleonischer Douanier, die Ehefrau/Mutter stammt aus einer nordfranzösischen (Picardie) Familie und der Pate ist der Bruder der Mutter und ebenfalls ein Douanier (Zöllner)! Nicht nur die Franzosen waren aufs Strengste dazu aufgefordert ihre familiären Angelegenheiten: Geburten, Aufgebote, Trauungen und Todesfälle unter Zeugen beim zuständigen Maire (Bürgermeister) bzw. Beamten des Zivilstandes beurkunden zu lassen!!
Das fiel nicht in die Zuständigkeit des Pfarrers! Nach dem Abzug der Franzosen infolge der Niederlage bei verschiedenen Schlachten, beginnend mit dem gescheiterten Russlandfeldzug, Völkerschlacht bei Leipzig etc., wurden in der Regel diese Zivilstandsregister den örtlichen Pfarrern/Pastören übergeben!
 
Bitte lassen Sie sich nicht täuschen, wenn in den Urkunden "Civil-Beamter" o.ä. steht. Das ist ein vorgebener Text und war hier die Funktion des Schreibers, am Ende des Textes hat er unterschrieben und fast immer steht hinter seinem Namen "Prediger" oder "Pastor".
Ich habe die mir vorliegenden 12 Ravensbergischenen Zivilregister-Zweitschriften durchgesehen. Sie sind alle von den örtlichen Pastoren gefertigt worden. Halle gehört leider nicht zu meinem Bestand und ich bin zur Zeit nicht bei Archion gemeldet, kann also nicht in die Erstschrift schauen. Würde mich aber wundern wenn gerade dort jemand anderes die Zivilregister geführt hätte.
Die Zivilregister sind nach dem Ende der französischen Herrschaft in den Pfarrhäusern geblieben, obwohl sie eigentlich staatliche Register waren. Es mussten Zweitschriften gefertigt werden die bei den Gerichten aufbewahrt wurden und von dort in die Archive (hier Detmold)gelangt sind.

Mit freundlichen Grüßen
Bernd
 
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