Herkunft von Otto Hartung (um 1910 gelebt in Bochum), verheiratet mit Wilhelmine Jerzembeck

Hallo,
ich suche bereits seit Jahren immer wieder -vergeblich- zur Herkunft meines Urgroßvaters Otto Hartung- vielleicht hat hier jemand nützliche Tipps für mich?

Mir liegt die Geburtsurkunde seines Sohnes Kurt Hartung vor- geb. 1910 in Bochum.
Eltern: Otto Hartung (ev.), Modellschreiner, wohnte in der Vereinsstr. 23 in Bochum, Ehefrau Wilhelmine Jerzembeck (kath.).

Laut Bochumer Adressbüchern war er dort auch von 1908 bis 1912 gemeldet. Vorher und nachher gibt es keinen passenden Eintrag in den Adressbüchern.

Meine Anfrage beim Bochumer Standesamt ergab die Auskunft, es gebe in keinem Bochumer Standesamt einen Heiratseintrag für Otto Hartung und Wilhelmine Jerzembeck für den entsprechenden Zeitraum. Auch in den Kirchenbüchern finde ich nichts passendes, auch keinen Geburtseintrag für Otto.

1915 lebte er evtl in Essen Borbeck (Adressbuch, "Schreiner"), 1917 evtl auch ("Arbeiter"), in der gleichen Straße (Parkstr. hieß ab 1915 Rabenhorst).

Alle weiteren (intensiven!) Suchen in Adressbüchern und Kirchenbüchern der Umgebung haben mich bisher nicht weitergebracht... wenn jemand zufällig etwas weiß oder eine kreative neue Idee für mich hat, wäre ich sehr dankbar!
 
Guten Abend.

Hatten Sie bereits Kontakt zum Einwohnermeldeamt (das ist eine andere Behörde als das Standesamt!) der Stadt Bochum?

Wenn nein, so würde ich mich dorthin wenden und fragen, ob es für den o.a. Zeitraum (ca. 1908 bis ca. 1912) noch ein Einwohnermelderegister gibt.

Sollte dem so sein, ist darin verzeichnet seit wann und bis wann die gesuchte Familie in Bochum gemeldet war, von wo sie dort zugezogen ist und wohin sie sich anschließend abgemeldet hat, wenn sie verzogen ist.

BG,
Vera
 
Moin,
bei katholischer Mutter ist es wahrscheinlich, dass der Nachwuchs katholisch getauft wurde. Das war die Verpflichtung. die zu erfüllen war/ist, damit eine Katholikin einen Protestanten heiraten darf, wenn man Wert auf den Segen der kath. Kirche legte/legt. In meiner erweiterten Familie wurde der protestantische Ehemann sogar noch katholisch beerdigt.

Für Borbeck St Dionysius gibt es Taufen bis 1905, Heiraten bis 1914 und Sterbefälle bis 1913 unter https://netx.bistum-essen.de/portals/kirchenbuecher/#category/1907
Standesamtl. Sterberegister für Borbeck sind bis Sommer 1938 hier zu finden: https://www.archive.nrw.de/landesar...n/familienforschung/familienforschung-digital

Man kann auf gut Glück die einzelnen Einträge durchgehen - ich hatte das schonmal getan und kann sagen, dass leider kein Sterberegister aus Borbeck einen alphabetisch Index enthält. 1915, 1916 und 1917 würden aber erstmal einen gewissen Aufschluss darüber bringen, ob Otto Hartung in diesen Jahren dort verstorben ist.

Ist alles auf Glück angewiesen, was ich hier beschreibe ...

Glückauf
Wolfgang
 
Liegt Ihnen die Heiratsurkunde Ihres Großvaters (= Sohn von Otto Hartung) vor?

Darin müßten ja die Eltern des Bräutigams (also Ihres Großvaters) genannt sein, und ob diese zum Zeitpunkt dieser Hochzeit noch leben und ggfls. auch wo sie zu diesem Zeitpunkt wohnen (sofern noch nicht verstorben).
 
Hatten Sie bereits Kontakt zum Einwohnermeldeamt (das ist eine andere Behörde als das Standesamt!) der Stadt Bochum?

Wenn nein, so würde ich mich dorthin wenden und fragen, ob es für den o.a. Zeitraum (ca. 1908 bis ca. 1912) noch ein Einwohnermelderegister gibt.
hatte ich tatsächlich noch nicht, sehr gute Idee, danke!!! Habe die Anfrage gerade gestellt und hoffe, dass es mich weiterbringt
 
Ein weiterer Tipp: Zeitungsrecherche - mal mehr, mal weniger erfolgreich/aufschlussreich.
Hier eine Hand voll Ergebnisse, die ich vorhin gefunden habe.
für Otto Hartung und Bochum findet sich
zudem 1911 Beisitzer/Vorstandsmitglied bei der Gemeinnützigen Baugenossenschaft https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/23607230?query="Otto Hartung" und https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/23608417?query="Otto Hartung"

Glückauf
Wolfgang
 
Ein weiterer Tipp: Zeitungsrecherche - mal mehr, mal weniger erfolgreich/aufschlussreich.
Hier eine Hand voll Ergebnisse, die ich vorhin gefunden habe.
super, das sind ja zumindest ein paar weitere Puzzleteile- ich war wegen der Adressbucheinträge davon ausgegangen, dass die Familie erst 1907/08 nach Bochum gezogen ist.
Vielen lieben Dank für deine Mühen, Wolfgang! (y)
 
hier ein kurzes Update zu meiner Suche:
meine Anfrage bzgl. des Melderegisters Bochum hatte leider keinen Erfolg- man konnte Otto Hartung lt. standardisierter Auskunft "nicht eindeutig identifizieren"- allerdings hatte ich zwischenzeitlich schon gesehen, dass die Meldedaten von Bochum vor dem 2. Weltkrieg nicht mehr vorhanden sind- kein Wunder also :(

In der Familie heißt es, Wilhelmine Jerzembeck sei relativ jung verstorben (vermutlich als der Sohn Kurt im jugendlichen oder jungen Erwachsenenalter war, also Mitte der 1920er oder später) und Otto Hartung habe irgendwann erneut geheiratet, danach angeblich im "Raum Kassel" gelebt... Der Kontakt zu den Kindern aus erster Ehe war dann wohl auch nicht mehr vorhanden. Eine Suche in Kassel (Stadt) hat nichts ergeben, dort gab es in den 1920/30er Jahren zwar lt. Adressbuch einen Otto Hartung, Schreiner- der entpuppte sich dann jedoch als *1903 :sneaky:

Weiterbringen würde mich definitiv ein Heiratseintrag von Otto H. und Wilhelmine Jerzembeck- laut Findbuch Heiratsregister gibt es jedoch für Bochum nichts (deckt für Bochum Mitte 1874-1934 ab).
Oder ein Sterbeeintrag für Wilhelmine- nur habe ich keinen Schimmer, wo die Familie nach 1917 (da waren sie ja vermutlich in Essen-Borbeck) gelebt haben könnte. (Standesamt. Sterberegister Essen-Borbeck habe ich 1915 bis 1917 komplett durchgesehen)

Erschwert wird das alles möglicherweise dadurch: Otto Hartung war Modellschreiner, also höchstwahrscheinlich in der Stahlindustrie, in Bochum beim Bochumer Verein tätig.
1915 lebt er dann in Essen-Borbeck (AB: Schreiner- vielleicht beim Gussstahlwerk Krupp- Rüstungsindustrie?) Da war ja schon der 1. WK im Gange... 1917 lebt er auch noch da, als "Fabrikarbeiter"- vielleicht weil man für Modellschreiner keinen Bedarf mehr hatte, sondern vielmehr für Arbeiter, die Munition u.ä. herstellten?

Rein spekulativ könnte es auch so sein, dass Otto auch nach dem 1. Weltkrieg als Modellschreiner nicht mehr gefragt war, da ja Teile der Stahlindustrie demontiert wurden, zwecks Reparationszahlungen. Das könnte erklären, dass man ihn unter dem gelernten Beruf in Adressbüchern nicht mehr findet... oder?

Etwas rätselhaft ist auch folgendes: In der Geburtsanzeige für den Sohn Albert (Zeitung, danke nochmal, Wolfgang!) 1905 ist als Adresse von Otto Hartung die Vereinsstr. 25 in Bochum angegeben- im Adressbuch ist er erst 1908 aufgeführt (Vereinsstr. 23). 1907 ist unter der Vereinsstr. 25 "Ehefrau Hartung" aufgeführt- aber nur im Straßen- und Häuserverzeichnis unter dieser Adresse, im Einwohnerverzeichnis nicht- und Otto wie gesagt erst im Jahr darauf...

Falls jemandem noch was einfällt, ich hier irgendwo Denkfehler mache oder sonst irgendwas ... gerne schreiben :)
 
Zurück
Oben