Spärliche Angaben im Kirchenbuch, wechselnde Vornamen, wandernde Handwerker...
Bis zu einer Heirat 1774 in Minden (heute NRW) mit einer Schusterstochter aus Hausberge als Braut war ich schon lange zurückgekommen. Da konnte ich als junges Mädchen in der fraglichen Kirchengemeinde noch selber in den Büchern blättern.
Nur - keine Heirat der Eltern in Hausberge (heute Porta Westfalica), bei einem vermutlichen Elternpaar eine Tochter mit nicht ganz passendem Vornamen und auch der Name des Vaters stimmte nur halb. Und kein weiteres Auftauchen der Großeltern oder Geschwister der Mutter als Paten.
Im Laufe der Jahre und zuletzt durch Archion sämtliche Mindener Kirchenbücher rauf- und runter durchsucht - mehrmals. Desgleichen in Hausberge. Viele interessante, schöne oder traurige Geschichten gefunden und ein Todesdatum des Kindes mit nicht ganz passendem Vornamen, das ich als Schustersfrau in Betracht gezogen hatte.
Außerdem wurde ihr Vorname bei allen Kindern stur mit (Anna) Margaretha Elisabeth angegeben.
Falsche Spur. Mist.
Also alles noch mal auf Anfang. Und noch einmal sämtliche Bücher durchsucht.
Ohne Erfolg.
Seufzend das Ganze ad acta gelegt.
Jetzt noch einmal bei einer anderen Linie in einer anderen Stadt (Rinteln/heute Niedersachsen) geschaut (ohne Erfolg, da ich wohl die Bücher der ref. Kirche benötige) - und über den gesuchten Familiennamen gestolpert. Den gibt (gab) es dort massenhaft. Mich erinnert, dass die dritte Frau des möglichen Vorfahren aus Rinteln kam.
Also noch einmal alle bekannten Schusterdaten nachgeschaut. Im ungefähren Geburtsjahr im Rintelner Kirchenbuch gesucht, nichts gefunden.
Die Suche erweitert und weiter zurück gesucht.
Und fündig geworden.
Meine in Minden verheiratete Hausberger Schustertochter wurde in Rinteln geboren. Allerdings zwei Jahre vor der in Minden verzeichneten Heirat. Und damit war sie zwei Jahre älter als bei der Hochzeit angegeben.
Der Vater heißt hier Friedrich Philip, aber das Friedrich zieht sich durch alle Angaben in Minden und Hausberge durch, wobei er meist Friedrich Ernst heißt. Der Vorname der Mutter passt allerdings ... so in etwa.
Und eine weitere kuriose Geschichte:
Der Schuster war 1750 zur Hochzeit (wohl seiner Schwester, einer Schustertochter, mit einem Mindener Schustersohn und jetzt Rintelner Schusterknecht) nach Rinteln gekommen. Am Tag darauf wurden sowohl diese Schwester als auch seine Frau Mütter von Töchtern.
Beide Kinder wurden am 5. April 1750 in Rinteln getauft.
Patin der Schusternichte wurde eine "Jgfr. ____ Brauers, von Minden bürtig, die sich hier aufhält". Wohl die Mindener Schustergattin.
Als Mutter der Schustertochter wurde allerdings angegeben "Frau Wilhelmine Breuers", der Vorname ist (irgendwann, aber noch mit Tinte, vielleicht sogar direkt darauf) wieder durchgestrichen und zu "Anna Catharina" geändert worden. Anna Catharina ist der Name der Braut von 1752.
Das Kind wurde aber nicht als unehelich aufgeführt.
Jetzt frage ich mich:
Hat das Schusterpaar einfach verheimlicht, noch nicht verheiratet zu sein?
Oder gibt es eine weitere Ehe des Schusters? Und er war in seinem kurzen Leben viermal verheiratet?
Wobei - so ernst mit der Ehe haben es ja auch die Schusterschwester und ihr Schustergatte nicht genommen. Da hat es ja gerade noch mit dem Verheiratetsein geklappt, bevor das Kind kam.
Hier die Geburtseinträge Nr. 17 und Nr. 18/1750 in Rinteln:
http://www.archion.de/p/318084e864/
Ein Ergebnis jahrelangen sturen Suchens und der Möglichkeit, dies jetzt online und nach Feierabend tun zu können.
Und das schöne an den Rintelner Büchern (ev.): Es gibt Namensregister.
Bis zu einer Heirat 1774 in Minden (heute NRW) mit einer Schusterstochter aus Hausberge als Braut war ich schon lange zurückgekommen. Da konnte ich als junges Mädchen in der fraglichen Kirchengemeinde noch selber in den Büchern blättern.
Nur - keine Heirat der Eltern in Hausberge (heute Porta Westfalica), bei einem vermutlichen Elternpaar eine Tochter mit nicht ganz passendem Vornamen und auch der Name des Vaters stimmte nur halb. Und kein weiteres Auftauchen der Großeltern oder Geschwister der Mutter als Paten.
Im Laufe der Jahre und zuletzt durch Archion sämtliche Mindener Kirchenbücher rauf- und runter durchsucht - mehrmals. Desgleichen in Hausberge. Viele interessante, schöne oder traurige Geschichten gefunden und ein Todesdatum des Kindes mit nicht ganz passendem Vornamen, das ich als Schustersfrau in Betracht gezogen hatte.
Außerdem wurde ihr Vorname bei allen Kindern stur mit (Anna) Margaretha Elisabeth angegeben.
Falsche Spur. Mist.
Also alles noch mal auf Anfang. Und noch einmal sämtliche Bücher durchsucht.
Ohne Erfolg.
Seufzend das Ganze ad acta gelegt.
Jetzt noch einmal bei einer anderen Linie in einer anderen Stadt (Rinteln/heute Niedersachsen) geschaut (ohne Erfolg, da ich wohl die Bücher der ref. Kirche benötige) - und über den gesuchten Familiennamen gestolpert. Den gibt (gab) es dort massenhaft. Mich erinnert, dass die dritte Frau des möglichen Vorfahren aus Rinteln kam.
Also noch einmal alle bekannten Schusterdaten nachgeschaut. Im ungefähren Geburtsjahr im Rintelner Kirchenbuch gesucht, nichts gefunden.
Die Suche erweitert und weiter zurück gesucht.
Und fündig geworden.
Meine in Minden verheiratete Hausberger Schustertochter wurde in Rinteln geboren. Allerdings zwei Jahre vor der in Minden verzeichneten Heirat. Und damit war sie zwei Jahre älter als bei der Hochzeit angegeben.
Der Vater heißt hier Friedrich Philip, aber das Friedrich zieht sich durch alle Angaben in Minden und Hausberge durch, wobei er meist Friedrich Ernst heißt. Der Vorname der Mutter passt allerdings ... so in etwa.
Und eine weitere kuriose Geschichte:
Der Schuster war 1750 zur Hochzeit (wohl seiner Schwester, einer Schustertochter, mit einem Mindener Schustersohn und jetzt Rintelner Schusterknecht) nach Rinteln gekommen. Am Tag darauf wurden sowohl diese Schwester als auch seine Frau Mütter von Töchtern.
Beide Kinder wurden am 5. April 1750 in Rinteln getauft.
Patin der Schusternichte wurde eine "Jgfr. ____ Brauers, von Minden bürtig, die sich hier aufhält". Wohl die Mindener Schustergattin.
Als Mutter der Schustertochter wurde allerdings angegeben "Frau Wilhelmine Breuers", der Vorname ist (irgendwann, aber noch mit Tinte, vielleicht sogar direkt darauf) wieder durchgestrichen und zu "Anna Catharina" geändert worden. Anna Catharina ist der Name der Braut von 1752.
Das Kind wurde aber nicht als unehelich aufgeführt.
Jetzt frage ich mich:
Hat das Schusterpaar einfach verheimlicht, noch nicht verheiratet zu sein?
Oder gibt es eine weitere Ehe des Schusters? Und er war in seinem kurzen Leben viermal verheiratet?
Wobei - so ernst mit der Ehe haben es ja auch die Schusterschwester und ihr Schustergatte nicht genommen. Da hat es ja gerade noch mit dem Verheiratetsein geklappt, bevor das Kind kam.
Hier die Geburtseinträge Nr. 17 und Nr. 18/1750 in Rinteln:
http://www.archion.de/p/318084e864/
Ein Ergebnis jahrelangen sturen Suchens und der Möglichkeit, dies jetzt online und nach Feierabend tun zu können.
Und das schöne an den Rintelner Büchern (ev.): Es gibt Namensregister.