Dörtmann in der Churmarck Brandenburg

Hallo zusammen,

ich habe einen Vorfahren, Johannes Fabritius, der als Pfarrer in Pfaffenhofen in Württemberg während des 30-Jährigen Kriegs auftaucht und am 18.08.1650 in Pfaffenhofen verstirbt.
Er war Pfarrer und kam wohl mit dem schwedischen Heer nach Süddeutschland. Seine Herkunft wird als Dörtmann in der Churmarck Brandenburg angegeben.
Ich finde keinen Ort der (heute) so heißt.
Kann jemand von euch mit dem Namen des Ortes oder mit dem Pfarrer Johannes Fabritius anfangen ?
Seine Frau hieß Catharina N. und beide hatten einen Sohn namens Heinrich.

Bin dankbar für jeden Hinweis !!

Grüße
Hans-Georg
 
Hallo Hagemi,

möglicherweise ist der Pfarrer Fabritius auch schon vor seiner Übersiedlung in den Süden Pfarrer gewesen, etwa im Brandenburgischen. Es gibt gedruckte Pfarrerverzeichnisse, in denen er stehen könnte, vielleicht mit einer verständlicheren Angabe seines Geburtsortes (er wird nicht an seinem Geburtsort Pfarrer geworden sein, das ist unüblich). Diese gedruckten Pfarrerverzeichnisse kann man bei genealogischen Vereinen oder in Landesbibliotheken einsehen.

Außerdem könnte man mal feststellen, wo er denn studiert hat. Fast alle damals schon vorhandenen Universitäten haben ihre Immatrikulationsverzeichnisse ebenfalls veröffentlicht. Es sind deutlich weniger Universitäten als heute mit wesentlich weniger Studenten. Meistens haben diese ihren Geburtsort in Latein angegeben und der ist mit abgedruckt.

Er könnte auch mit seinem ursprünglichen deutschen Familiennamen eingetragen sein, danach sollte man also auch schauen.

Viel Erfolg. Gruß, Tonx
 
Hallo,
im Pfarrbuch der Markt Brandenburg ist dieser nicht zu finden auch nicht im Pfarrbuch vom Würtenberg.

Im Kirchenbuch von Pfaffenhofen ist jener nicht angegeben, der letzte Pfarrer stirbt durch Kaiserliche Truppen.

Im Jahr 1650 finden man jenen auch nicht im Sterberegister.

Woher sind diese Angaben her ?

Sven
 
Ich muss meine Angaben korrigieren ! Entschuldigung bitte !

Im Totenregister von Pfaffenhofen wird unter dem 16.12.1650 genannt:

Catharina, Herrn Johann Fabritii see. Wittib ( vulgo die Leuttnantin geannt) 60 Jahr alt.

im Heiratsregister von Pfaffenhofen werden 3 Heiratseinträge seiner Kinder genannt:
1650
den 18.Aug. 10.post. Trin., Wendel Lackhaußer, Jacob Lackhaußers von Holtz, bey Bardowitz in Böhmen, ehelicher Sohn und Gertraut, H. Johann Fabritii see. Feldpredigers, unter dem Goltzischen Regiment, hinterlassene eheliche Tochter. Opfer 22 kr.

1649
den 15.05. haben sich allhier einsegnen lassen, Adam Götz, Jacob Götzen see. gewesenen Hafners und Bürgemeisters zu Cleebronn hinterlassener, ehelicher Sohn und Anna Margaretha, Herrn Joannis Fabritii see: der Kön:May: auß Schweden, unter dem hochlöblichen Glotzischen Regiment wolbestellter Pfarrers, hinterbliebene eheliche Tochter.

und am 16.07.1643 der Heiratseintrag seines Sohnes:
Dmca. 7 post trin. 16. Julii haben sich allhie einsegnen lassen Heinrich Fabritius, Herrn Joannis Fabritii see: gewesenen Pfarrers zu Dörmann, im Land von der Marckh Chur Brandenburgischen Herrschafft, nachgeblibner ehelicher Sohn und Cathrina, Hilarii Mohren see: viljährigen gewesenen Heyligenpflegers allhie, nachgelassene Eheliche Tochter.

Der Pfarrer/ Feldprediger Johannes Fabritius ist wohl selbst nie in Pfaffenhofen/ Württemberg angekommen. Nur seine Witwe und die drei o. g. Kinder, die sich in Pfaffenhofen verheiratet haben.
Evtl. ist er selbst im Kriegsgeschehen umgekommen.

Sämtliche Daten habe ich der übersetzten Abschrift der Kirchenbücher von Pfaffenhofen von Herrn Otfried Kies entnommen.

Gruß
Hans-Georg
 
Hallo Hagemi,

man sieht, dass es in der Familienforschung mitunter auf hohe Präzision ankommt. Aber egal, den Tipp mit den Universitätsmatrikeln würde ich aufrecht halten. Man sollte zusätzlich den Sohn Heinrich F. mit abchecken, vielleicht ist aus ihm nach Studium auch ein Pfarrer geworden.

Johann war offensichtlich nicht Pfarrer in Pfaffenhofen.

Die merkwürdig klingende Formulierung seines früheren Wirkens mit "von der Mark Chur Brandenburgischen Herrschaft" deutet imho nicht auf das Kurfürstentum Brandenburg oder die Altmark oder Neumark, sondern auf die Grafschaft Mark um Hamm, Soest, Bochum, Gelsenkirchen und Lüdenscheid. Diese Grafschaft mit der Hauptstadt Hamm wurde im 30jährigen Krieg beansprucht vom Kurfürstentum Brandenburg, das sich letztlich sogar durchsetzte, so dass die Grafschaft Mark später zu Preußen kam.

Feldprediger findet man eher selten in Pfarrerverzeichnissen, schon gar nicht im 30jährigen Krieg. Bessere Chancen gibt es vielleicht, den in den Kirchenbucheinträgen genannten Regimentern nachzugehen. Dafür gibt es eigentlich auch eine Menge Literatur und Spezialisten in den genealogischen Vereinen, die da Tipps für weitere Forschung geben können.

Viel Erfolg, Tonx
 
Hallo Tonx,

vielen Dank für deine Hinweise. Denkst du es könnte sich bei dem Ort dann auch evtl. um Dortmund handeln ?

Gruß
Hans-Georg
 
Hallo Hagemi,

der Klang des Wortes könnte einen das denken lassen, ja.

Dortmund war aber im Mittelalter und auch noch nach dem 30jährigen Krieg Freie Reichsstadt und hat sich mit den Grafen von der Mark sogar bekriegt. Teil der Grafschaft Mark ist Dortmund meines Wissens nie gewesen, auch wenn es von dieser so etwa rundum umgeben war. Könnte natürlich sein, dass das dem Kirchenbuchführer im fernen Pfaffenhofen herzlich egal war, aber woher hatte der dann die unrichtige Information?

Ich würde den Gedanken nicht gänzlich verwerfen und weitere Informationen dazu sammeln. Dieses "Dörtmann" müsste ja der Geburtsort des Sohnes Heinrich Fabritius sein, vielleicht wird das bei diesem früher oder später noch irgendwo erwähnt und anders beschrieben.

Die Familie hat auch so schon einen spannenden Lebenslauf, da gibt's doch noch einiges auszugraben. Oder falls Dortmund nicht allzuweit entfernt liegt, könnte man sich die Reinoldikirche doch mal life anschauen. Sollte der Vorfahr wirklich aus Dortmund kommen, wäre das vermutlich sein Arbeitsplatz gewesen, es ist und war die bedeutendste Kirche der Freien Reichsstadt.

Viel Spaß, Tonx
 
Hallo Tonx,

ich hab mich jetzt mal an den Historischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark mit meinem Anliegen gewendet. Vielleicht können die mir weiter helfen.

Halt dich gerne auf dem Laufenden !

Danke für deine wertvollen Hinweise.

Gruß
Hans-Georg
 
Hallo,
es ist auch zu beachten der Familienname.
Johannes Fabritius kann auch Johannes Schmied sein.

Leider den Ort könnte ich nicht finden, ob diese auf so richtig wiedergegeben wurde ?

Viel Glück

Sven
 
Zurück
Oben