Welcher Ort könnte das sein? (Wenn denn da einer steht.)

Hallo ihr Superhelden,

https://www.archion.de/p/d73faf03e1/

Hier in der Trauung von Johann Kälblinger und Dorothea Ditsch?
bin ich auf der Suche nach dem Herkunftsorts des Bräutigams.
Bisher konnte ich das entziffern.

...... ...... ..... ..... Meister Georg Kälblinger, ....
... .Fischer? und Inwohners zu ..........
..... Hanß Ditschers? hießiger Pfarr- .........., ........
und Bauersmanns zu Pretzdorf ehel. jüngste Tochter......
Procla.......... .....copuliert.......22.. April

Danke euch.
 
mehr geraten als gelesen:
Beyde ledigen Standes, jener Meister Georg Kälblingers, Bur-
gers, Fischers und Inwohners zur unter? acht? vom Land ob der Entz ehe[licher],
diese Hanß Ditschens hießigen Pfarr-unterthans ___ ___
und Bauersmanns zu Pretzdorf ehel. jüngste Tochter wurden? nach 3? mah[liger]
proclamation hieselbst offentlich copuliret d.[ie] ♂︎(Dienstag) den 27 ten April.
 
Die GFF-Veröffentlichung „Friedrich Krauß: Exulanten im Evang.-Luth. Dekanat Feuchtwangen. Eine familiengeschichtliche Untersuchung. Nürnberg 1999 (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 6)“ nennt unter den Nummern 718 bis 721 mehrere Kölblinger, die Unterach in Oberösterreich zugeordnet werden. Unterach dürfte also schon stimmen. Diesen Georg konnte ich allerdings nicht in der Veröffentlichung finden, leider.
 
@jkorn @user722 @kari
Jetzt bin ich mal wieder Baff.
Vielen lieben Dank euch. :)
Das hätte ich ja nie gefunden.

Laut der Beerdigung von Hanß Kölblinger ist er 72 Jahre alt geworden und 1691 geboren.
1691 habe ich aber leider keinen finden können.
Ich werde mich da mal tiefer reingraben.
Ich bin schon verblüfft, wie verschlägt es einen Anfang des 18. Jahrhunderts von Österreich nach Franken?
Und was bedeutet im Land ob der Entz?
 
@vnagel2004
So weit war ich natürlich schon. 😊
Nur ist ein Fluss namens Enz in Baden-Württemberg und nicht in Österreich. Bin da nicht wirklich weiter gekommen damit wie das gemeint sein könnte.
Hätte ja sein können, dass jemand hier etwas dazu sagen kann.
 
@vnagel2004
So weit war ich natürlich schon. 😊
Nur ist ein Fluss namens Enz in Baden-Württemberg und nicht in Österreich. Bin da nicht wirklich weiter gekommen damit wie das gemeint sein könnte.
Hätte ja sein können, dass jemand hier etwas dazu sagen kann.
Salzburger Protestanten wäre auch ein Stichwort dazu. Dazu mal anschauen, wie groß das Bistum Salzburg zur genannten Zeit war... Sehr spannend! Ich habe auch Vorfahren aus dieser Personengruppe und fand dazu sehr viele Informationen

Hier gibt es auch ein paar erste Informationen: https://www.wkgo.de/themen/salzburger-exulanten

Grüße
Eva
 
Das Thema Exulanten ist ein „weites Feld“ und man sollte immer aufpassen, über welchen zeitlichen Kontext, welche Herkunftsgebiete und welche Zielgebiete man spricht und was der jeweilige Anlass für die Emigration war. Gemeinhin bekannt ist die Geschichte der „Salzburger Exulanten“ aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die sich hauptsächlich in Ostpreußen ansiedelten. Die „Salzburger“ stellten aber nur eine Gruppe von Exulanten. Die Emigration nach Franken fand mehrheitlich schon im 17. Jahrhundert statt, z.B. aus Oberösterreich, Niederösterreich, aber auch aus Böhmen. Ursächlich war die konfessionelle Unduldsamkeit der Habsburger gegenüber Protestanten. Es gab aber beispielsweise auch Exulanten aus der Oberpfalz (s. die zahlreichen erzwungenen Konfessionswechsel in der Oberpfalz), die nach Franken kamen. Es gibt sehr viel Literatur dazu und gerade die Gesellschaft für Familienforschung in Franken (GFF; https://www.gf-franken.de/de/startseite.html) treibt die Erforschung und personenmäßige Erfassung der Exulantenströme seit Jahrzehnten fleißig voran und es gibt zahlreiche Veröffentlichungen dazu. Für den Einstieg eignen sich sicher zunächst einschlägige Artikel im Internet, z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Exulanten, https://de.wikipedia.org/wiki/Salzburger_Exulanten.
 
es ist Oberösterreich, im Ländle ob der Enz, ist nicht Salzburg.
Für beide Regionen gab es natürlich Exulanten, wobei die Ländler so ab 1646 bis 1680 mehr diese Zeit war.

Ich schaue mal ob er in der Exulantenkartei was dazu finde.

Sven
 
hier ein Bruder des Johann,
gleicher Vater und Ort und Beruf stimmen.
Ja, passt zum Elternpaar unten.
Laut der Beerdigung von Hanß Kölblinger ist er 72 Jahre alt geworden und 1691 geboren
vermutlich war dem Pfarrer das genaue Datum nicht bekannt,
Meister Georg Kälblingers, Bur-
gers
nicht Burgers, sondern Mez-gers, das Mez ist mit etwas Helligkeit besser zu erkennen.

Eltern:
oo Georg Kölblinger + Regina Eder
29. Oktober 1673 links unten

Kinder:
Jonas Kölblinger
12. November 1676
rechts Nr. 33 - Vater Fleischhauer

Paulus Kölblinger
1. April 1679
rechts Nr. 20 Vater Fleischhauer

Anna Maria Kölblinger
24. September 1681

Tobias Kölblinger
30. April 1684
oben links Vater Lanionis Fleischer

Johannes Kölblinger
27. Dezember 1685
evtl. dieser - oben links
Vater Fleisch-hieber?

Matthias Kölblinger
25. August 1688
oben rechts

Maria Barbara Kölblinger
27. Februar 1691
zweiter Eintrag rechts Vater Lanionis
 
es ist Oberösterreich, im Ländle ob der Enz, ist nicht Salzburg.
Für beide Regionen gab es natürlich Exulanten, wobei die Ländler so ab 1646 bis 1680 mehr diese Zeit war.

Ich schaue mal ob er in der Exulantenkartei was dazu finde.

Sven
Um das Jahr 1500 umfasste die Kirchenprovinz Salzburg außer dem Land Salzburg auch Teile des heutigen Tirol mit dem Zillertal, den bayerischen Chiemgau, das heutige Osttirol, Kärnten und die Steiermark bis an die Drau und das Pittener Gebiet in Niederösterreich bis Wiener Neustadt und war damit bedeutend größer als das heutige Land Salzburg.
Die Bezeichnung "Salzburger Exulanten" beruht mit Sicherheit darauf, dass das Erzbistum eine so große Ausdehnung hatte. Das hat doch mit den heutigen Ländern nichts mehr zu tun.
Im Vergleich zu den vielen Menschen die in Franken und Preußen aufgenommen wurden, steht Württemberg zwar etwas hinten an, aber allein 1685 kamen 1200 Exulanten nach Württemberg. Oder nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Wain bei Ulm von 90 protestantischen Kärntner Familien wiederbesiedelt und in Schützingen waren es "Salzburger Protestanten aus Oberösterreich" so in der einschlägigen württembergischen Literatur zu den Exulanten.
 
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