Reading help, please

[March 26, 1753. #22]
H[err] Adam Klixs Erb Mühlen Meister in der
hiesigen Stadt Mühle ist mit eine paren-
tation des Nachmittages vor Puls und gantzem
Geleute begraben worden

I will try to translate and explain:

Adam Klix master miller
at the local town mill was buried with
a sermon in the afternoon "vor Puls"[?]
along with all the church bells ringing

"Erbmühlenmeister": he owned this mill by inheritance.
"vor Puls": before his burial he pulse was examined to be sure that he really was dead.
 
…des Nachmittags auf 2ter Puls und….

…buried in the afternoon [initially] with the bells being pulled twice [each time a sequence of single pulls with a little time gap in between] and [finally] with all church bells ringing.

…so to say: "pulsing bells“
(A clerical rite for the somehow "honorable" people in town.)

(So nothing to be scared about. 😉 Nobody examined his corpse to check whether really being dead or not. 😊)

———————-

„…. Der jeweilige Anlass des Glockengeläuts wurde durch den Zeitpunkt, die Schlagfolge und die Intensität beim Läuten erkennbar. Bei dem Läuten der Glocken ist in Ober- und Niedersachsen ein Puls (z.B. zu 3 Schlägen) das Läuten der Glocken von einer Pause (Intervall von z.B. 20 Sekunden) bis zur andern. Einen Puls läuten, zwei Pulse u. s. f. Der erste Puls, der zweite, der dritte. So z.B. heute noch beim sonntäglichen einläuten des Gottesdienstes…..“
Quelle/source:


___________________

@msiegle

Eine Erbmühle ist m.E. eine "erblich verliehene Mühle" - sprich: das Eigentum der Mühle verbleibt immer bei der jeweiligen "Herrschaft" (im vorliegenden Fall: bei der Stadt) und "erblich" oder "vererblich" ist lediglich das Recht die Mühle zu betreiben. Siehe z.B. hier:


Klix erbte also nicht die Mühle selber, sondern besass lediglich das vererbliche Recht diese als Müller zu betreiben.

(Klix did not inherit the mill as such - it was always / remained a city property -, but only had the heritable right to run / operate this mill.)
 
…des Nachmittags auf 2ter Puls und….

…buried in the afternoon [initially] with the bells being pulled twice [each time a sequence of single pulls with a little time gap in between] and [finally] with all church bells ringing.

…so to say: "pulsing bells“
(A clerical rite for the somehow "honorable" people in town.)

(So nothing to be scared about. 😉 Nobody examined his corpse to check whether really being dead or not. 😊)

———————-

„…. Der jeweilige Anlass des Glockengeläuts wurde durch den Zeitpunkt, die Schlagfolge und die Intensität beim Läuten erkennbar. Bei dem Läuten der Glocken ist in Ober- und Niedersachsen ein Puls (z.B. zu 3 Schlägen) das Läuten der Glocken von einer Pause (Intervall von z.B. 20 Sekunden) bis zur andern. Einen Puls läuten, zwei Pulse u. s. f. Der erste Puls, der zweite, der dritte. So z.B. heute noch beim sonntäglichen einläuten des Gottesdienstes…..“
Quelle/source:


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@msiegle

Eine Erbmühle ist m.E. eine "erblich verliehene Mühle" - sprich: das Eigentum der Mühle verbleibt immer bei der jeweiligen "Herrschaft" (im vorliegenden Fall: bei der Stadt) und "erblich" oder "vererblich" ist lediglich das Recht die Mühle zu betreiben. Siehe z.B. hier:


Klix erbte also nicht die Mühle selber, sondern besass lediglich das vererbliche Recht diese als Müller zu betreiben.

(Klix did not inherit the mill as such - it was always / remained a city property -, but only had the heritable right to run / operate this mill.)
Hallo Vera,
Super, danke!!!! Wieder was gelernt..
Gruß, Michael
 
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