Ort „Thuten“ gesucht (KB Hettstedt, KK Eisleben)

Hallo an alle,

in einem Traueintrag von 1778 im KB von Hettstedt im Kirchenkreis Eisleben wird der verstorbene Brautvater Friedrich Leitholdt als gewesener Organist in „Thuten“ bezeichnet: https://www.archion.de/p/3204af3768/

Weiß jemand, welcher Ort mit dieser Bezeichnung gemeint sein könnte?

(Einen Lesefehler würde ich ausschließen: Alle Buchstaben können mit anderen Beispielen direkt im Umfeld abgeglichen werden: Das T findet sich in „Tobias“ zwei Zeilen darunter wieder; das h direkt im nachfolgenden „nachgelaßene“; das u mit dem recht großen Bogen darüber findet sich mehrfach in der Abkürzung für „und“; das t mit dem kleinen Bogen im oberen Bereich findet sich identisch im Wort „proclamiret“; für e und n finden sich zahlreiche Beispiele dort im Umfeld.)

Danke schon mal im Voraus für alle Infos oder Ideen!

Marcel
 
zu dieser Familie gibt es schon einen Stammbaum
Vielleicht hilft es ja, die Autorin der Einträge zu befragen ?
 
zu dieser Familie gibt es schon einen Stammbaum
Vielleicht hilft es ja, die Autorin der Einträge zu befragen ?
Danke für den Link, aber dort finde ich keine neuen Informationen. Die Autorin schreibt als Herkunftsort der Braut „Thuten“ ebenfalls in Anführungszeichen und kennt diesen Ort offenbar auch nicht.
 
es gibt auf der westlichen Vorharzseite beim Ort Moringen eine Thuten Mühle
Ja, die habe ich auch gesehen; aber a) wird die erst im späten 19. Jh. nach ihrem Besitzer „Heinrich Thute“ benannt und b) braucht eine Mühle ja eigentlich keinen Organisten. 😉
 
Ich würde weiter nach dem Organisten suchen, der war ja sicher in verschiedenen Kirchen angestellt, oftmals in Kombination als Kantor, also Lehrer. Über diesen Weg könnten sich vielleicht neue Hinweise ergeben.
 
Hallo, auch bei den sieben Taufen bis 1795(wenn ich alle gefunden habe) kein Hinweis, Gruß und schönen Sonntag, Rainer
 
Versuchen Sie es in Thonhausen, Altenburger Land.



Dort gibt es eine wohl durchaus erwähnenswerte Orgel, gebaut in der zweiten Hälfte der 1740ziger Jahre von einem namhaften Orgelbaumeister -Tobias Heinrich Gottfried Trost-, und auch der FN Leithold ist dort mindestens seit dem frühen 18. Jahrhundert vertreten.


Die AMF (Arbeitsgemeinschaft Mitteldeutscher Familienforscher) hat einen Arbeitskreis "Altenburger Land" vielleicht kann man Ihnen dort gezielt weiterhelfen.



Eine Rückmeldung zum Ergebnis in Thonhausen wäre schön.
Vielen Dank
 
Danke für die zahlreichen Antworten! (Danke auch für die Suche nach weiteren hilfreichen Einträgen, @Schleuse; die hatte ich leider auch schon vergeblich auf Hinweise abgeklopft.)

Es bleibt also erst einmal ein gewisses Rätsel, welcher Ort mit „Thuten“ tatsächlich gemeint war. Ich werde mal versuchen, den Spuren nachzugehen, und melde mich wieder, falls ich erfolgreich war.

In der Zwischenzeit bin ich aber natürlich weiterhin für jede weitere Idee dankbar. 😊

Beste Grüße in die Runde!
Marcel
 
In der Zwischenzeit bin ich aber natürlich weiterhin für jede weitere Idee dankbar. 😊

In der Jenaer Gegend gibt es eine alte Kirche im Ort Dothen, auch mit "nennenswerter" Orgel, allerdings späteren Baujahrs. Entfernung von Hettstedt jedoch rund 90 km.


Offenbar hatte die Kirche schon vorher (seit 1754) eine Orgel; ein "Johann Gottfried Leidholt" wird in Dothen als Organist/Kantor (ohne Zeitangabe) hier erwähnt:
http://www.archive-in-thueringen.de/en/findbuch/view/bestand/27954/systematik/115372 (Archive signature: 71 Inventory signature: 31-003)

Selbiger (in der Schreibweise "Leydhold") findet sich auch in der "Geschichte der Dorfschule Dothen", in einem Schreiben aus dem Jahre 1756 wieder. In diesem wird beim Konsistorium über die völlige Unmusikalität des Lehrers Kühnlein geklagt sowie von der Anschaffung einer Orgel und Anstellung eines Organisten berichtet, welcher jedoch aufgrund magerer Einnahmen kaum ein Auskommen hätte; er soll aus Rauda stammen. Ab 1768 wird dann Kühnleins Sohn als Organist (und Lehrer) genannt:

Möglicherweise ist also der Vorname des Brautvaters im Traueintrag nicht ganz korrekt.
 
Ich kann mir gut vorstellen, das bei den verschiedenen Thüringer Mundarten, die ja heute noch vor Ort gesprochen werden, sich der Ortsname Dothen für andere Landsleute wie Thuten angehört hat.
 
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