Mielersen oder Milerten oder Mielert

Ich habe als Ehefrau von Georg Andreas Busse Johanna Maria Mielersen stehen.
Jetzt habe ich den Heiratseintrag gefunden und lese nun, dass seine Frau Marian Elisabeth hieß. Der Nachname stimmt immerhin, aber ist es wirklich Mielersen? Ich lese nun, dass sie Mielerten hieß und ihr Vater Christoph Mielerts.
Ich bin nun völlig verwirrt und würde mich über eine "Übersetzung" des Eintrages sehr freuen.
Vielen Dank für die Hilfe


Viele Grüße

Nino
 
Der Name in diesem Eintrag lautet Mielert.
Die anderen Formen sind Dativ bzw. Genitiv dieses Namens

eod; H. George And. Busse, Bürger, Gewürtz
und Tuchhändler alhier, Mstr: David Bußen
Einwohners und Schneiders in Kl. Germers[leben]
Eheleibl. Sohn, cum Virgine Mariæn Elisabeth
Mielerten, H. Christoph Mielerts, Bürgers
und Rottmeisters hieselbst, Eheleibl. Jüngste Tochter
 
Vielen Dank
Das heißt also, dass ich immer nach der Grundform des Namens sehen muss um den richtigen Namen zu sehen. Ich hätte jetzt Mielerten genommen. Also heißt der Vater vom Ehemann auch Busse und nicht Bußen.
Ich forsche nun schon seit 30 Jahren und durch den Austausch mit den vielen Experten hier, habe ich schon viel gelernt!

Mariæn?? Den Buchstaben æ habe ich noch nie gesehen. Habe das mal nachgesehen (man lernt nie aus) und würde nun Mariän daraus machen? Ich denke ich werde es so verwenden, wie es geschrieben ist: Mariæn Elisabeth

Nun werde ich bei einem anderen Namen unsicher. Ist es nun Beckmann oder Beckmanns?
Hier könnte man meinen, dass in diesem Dokument der Genetiv geschrieben ist: https://www.archion.de/p/34ace94540/
und in diesem auch https://www.archion.de/p/1360838927/
Aber hier kommt nun meine Unsicherheit: https://www.archion.de/p/9afd1e8db1/
 
Anders als heutzutage wurden die Namen in früheren Jahrhunderten dekliniert und mit den entsprechenden Endungen dokumentiert.
Also ja, des Bussen Vater heißt ebenfalls Busse :)

Ebenso verhält es sich mit den Vornamen, die Braut heißt im Nominativ Maria Elisabeth, der lateinische Dativ von Maria ist Mariæ.

Beckmann:
im ersten Link habe ich beide Seiten durchgesehen und keinen Beckmann gefunden.
im zweiten Link ist die Rede von wessen Sohn? Margaretha Elisabeth Beckmanns Sohn.
im dritten Link gebe ich zu, es ist nicht einfach zu erkennen, aber meiner Beobachtung nach enden in Norddeutschland weibliche Nachnamen häufig auf -s, wahrscheinlich (persönliche Interpretation meinerseits) ebenfalls ein verkürzter Genitiv, in diesem Beispiel aus: (des) Beckmanns (Tochter).
Auch hier würde ich den Nominativ "Beckmann" nehmen.

Wie schon mehrfach hier im Forum erwähnt, gibt es festgelegte Schreibweisen von Nachnamen in Deutschland erst mit der Einführung der Standesämter um das Jahr 1875.
 
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