Bin gerade in Kaditz/Dresden auf diesen Sterbeeintrag gestoßen... ist natürlich sofort ins Auge gesprungen da der Text 5x länger ist als üblich...
Hat mich dann doch nach den ersten Zeilen bissl gefesselt und war eine schöne Leseübung...
"Martin Adam, ein lediger Geselle von 21 Jahren, und Sohn Martin
Adams, Nachbars und Einwohners in Mickten, ist den 1. Nov als am
heiligen Sonntage Nachm[ittag] zu Übigau beym Sauffen gewesen, und
gegen Abend [hierher]? nach Kaditz, zu fernen Schwelgen gekommen,
und hat hierselbst bis um Mitternacht getantzt; als dem ist
er noch ferner hier zum Weier [oder Weine?] gegangen, und gegen 3. Uhr,
nach Mitternacht, hat er sich auf den Weg nach Mickten gemacht,
und ist von der Zeit an vermisset worden, bis an dem folgenden
Mittwoche früh, ein Schul-Knabe von Mickten, auf seinem Schul-
Wege, seinen Huth auf dem Felde, unweit der so genannten Burg
liegen gesehen, und solches den Eltern des Vermißten
angezeiget; darauf man denselben in der Burg gesucht, und
tief unter dem Wasser gefunden; da er denn Donnerstags
darauf, als den 5. Nov auf hohe Verordnung, in aller
Stille, auf den Kirchhoff, doch an einem abgesonderten
Ort begraben worden. Es ist Verdacht dass er nicht
selbst in das Wasser gefallen, weil sein Huth in einer
guten Distanz von der Burg gelegen, und wo der Huth
gelegen ein Papier mit 7 [...]? Geld, und seinem Feuer-
Stahl gefunden worden. Der dassige Platz also solle
nicht anderst ausgesehen haben, als wenn sich da ein
Paar herum getummelt, der herausgezogene Körper aber
nicht aufgelauffen gewesen, wie bey denen zu geschehen
pfleget, welche im Wasser umkommen. Der Tag des Herrn
wirds klar machen."
Sachsen: Landeskirchliches Archiv der Evang.-Luth. Landeskirche > Dresden > Kaditz > Tauf-, Trau- und Bestattungsbuch 1701-1757 - Seite 493 - Nr. 62
Hat mich dann doch nach den ersten Zeilen bissl gefesselt und war eine schöne Leseübung...
"Martin Adam, ein lediger Geselle von 21 Jahren, und Sohn Martin
Adams, Nachbars und Einwohners in Mickten, ist den 1. Nov als am
heiligen Sonntage Nachm[ittag] zu Übigau beym Sauffen gewesen, und
gegen Abend [hierher]? nach Kaditz, zu fernen Schwelgen gekommen,
und hat hierselbst bis um Mitternacht getantzt; als dem ist
er noch ferner hier zum Weier [oder Weine?] gegangen, und gegen 3. Uhr,
nach Mitternacht, hat er sich auf den Weg nach Mickten gemacht,
und ist von der Zeit an vermisset worden, bis an dem folgenden
Mittwoche früh, ein Schul-Knabe von Mickten, auf seinem Schul-
Wege, seinen Huth auf dem Felde, unweit der so genannten Burg
liegen gesehen, und solches den Eltern des Vermißten
angezeiget; darauf man denselben in der Burg gesucht, und
tief unter dem Wasser gefunden; da er denn Donnerstags
darauf, als den 5. Nov auf hohe Verordnung, in aller
Stille, auf den Kirchhoff, doch an einem abgesonderten
Ort begraben worden. Es ist Verdacht dass er nicht
selbst in das Wasser gefallen, weil sein Huth in einer
guten Distanz von der Burg gelegen, und wo der Huth
gelegen ein Papier mit 7 [...]? Geld, und seinem Feuer-
Stahl gefunden worden. Der dassige Platz also solle
nicht anderst ausgesehen haben, als wenn sich da ein
Paar herum getummelt, der herausgezogene Körper aber
nicht aufgelauffen gewesen, wie bey denen zu geschehen
pfleget, welche im Wasser umkommen. Der Tag des Herrn
wirds klar machen."
Sachsen: Landeskirchliches Archiv der Evang.-Luth. Landeskirche > Dresden > Kaditz > Tauf-, Trau- und Bestattungsbuch 1701-1757 - Seite 493 - Nr. 62