Geburtseintrag vom 1.10.1868 gesucht

Hallo liebe Forumer,

mir ist bewusst, dass dies eine schwierige Frage für unser Forum ist, ich möchte es dennoch gerne versuchen.
Ich suche den Geburtseintrag von Henriette Charlotte Ottensmeyer, geboren am 1. Oktober 1868. Der Geburtsort ist leider nicht bekannt. Die gesamte Familie lebte vorher und nachher in Gohfeld, da ist sie aber nicht im KB zu finden. Gefühlt habe ich die gesamte Umgebung abgesucht, aber nichts gefunden. Vielleicht habe ich auch das Naheliegende übersehen, bin jedenfalls ratlos. Vielleicht will es der Zufall, dass jemand über dieses Datum stolpert und die Person gefunden hat. Die gesuchte Person ist unehelich geboren und im Hinblick auf die Familiengeschichte wäre ist sehr spannend zu wissen, wo dies geschehen ist.

Vielen Dank und herzliche Grüße

Ingo Busse
 
...Ich suche den Geburtseintrag von Henriette Charlotte Ottensmeyer, geboren am 1. Oktober 1868. Der Geburtsort ist leider nicht bekannt. Die gesamte Familie lebte vorher und nachher in Gohfeld, da ist sie aber nicht im KB zu finden. ...Die gesuchte Person ist unehelich geboren und im Hinblick auf die Familiengeschichte wäre ist sehr spannend zu wissen, wo dies geschehen ist.

Hallo Ingo,

ein paar Nachfragen:

a) aus welcher Quelle ist die uneheliche Geburt bekannt, wenn es bislang keinen Taufeintrag gibt?

b) woher stammt das vermeintliche Geburtsdatum - Quelle?

c) wie ist der Name der Kindsmutter?

d) ist die Gesuchte evtl. später vom leiblichen Vater anerkannt worden? Wenn ja, wie ist dessen Name und aus welcher Quelle stammen diese Angaben?

Viele Grüsse
Vera
 
Hallo Vera,

erstmal vielen Dank für deine Antwort. Ich bin auf die Familie aufgrund eines Dokuments zur Auswanderung in die USA gestoßen, dort ist auch das Geburtsdatum angegeben. Ich konnte die Familie in den USA wiederfinden und auch dort wurde dieses Geburtsdatum verwendet, es steht auch auf dem Grabstein von Henriette. Die Mutter heißt Anna Marie Caroline Louise Ottensmeyer, später Begemann (Heirat 1877). Über eine Anerkennung der Vaterschaft ist nichts bekannt.
Die Mutter war bei der Geburt 15, ich halte es für möglich, dass man die Geburt nicht an die große Glocke hängen wollte und sie daher zu Verwandten verbracht hat. Aber wenn ja, wohin?
Es gibt übrigens ein weiteres uneheliches Kind, 6 Jahre später, welches ganz normal im Kirchenbuch auftaucht.

Herzliche Grüße

Ingo
 
Ich habe eine Vorfahrin, die in Bünde mal als Ottomeier und mal als Meyerotto geschrieben wurde. Sie kam wohl aus Spenge, was die Namensvarianten ein wenig erklärt.

Gruß
Libero
 
Hallo Ingo,

...Ich bin auf die Familie aufgrund eines Dokuments zur Auswanderung in die USA gestoßen, dort ist auch das Geburtsdatum angegeben. Ich konnte die Familie in den USA wiederfinden und auch dort wurde dieses Geburtsdatum verwendet, es steht auch auf dem Grabstein von Henriette.

Wann ist die Auswanderung erfolgt und um was für ein Dokument handelt es sich - offizieller oder privater Natur?
Wenn "offiziell": von wem ausgestellt?

...Die Mutter heißt Anna Marie Caroline Louise Ottensmeyer, später Begemann (Heirat 1877)....Die Mutter war bei der Geburt 15, ich halte es für möglich, dass man die Geburt nicht an die große Glocke hängen wollte und sie daher zu Verwandten verbracht hat. Aber wenn ja, wohin?

lfd. Nr. 104 ist also die Mutter

http://www.archion.de/p/ce70640bcd/

von Bischofshagen Nr. 26 (augenscheinlich der langjährige Hof der Familie Ottensmeyer)


Am 01.10.1868 wird auf Bischofshagen Nr. 26 in der Tat ein Kind geboren (Eintrag # 106):

Christian Hein. Friedrich KOCH (Vater: Koch / Mutter: König)
unter den Paten ein Heinrich Ottensmeyer

http://www.archion.de/p/9d1c8c1893/

1867 eine Geburt "Ottensmeyer" auf #26
1870 eine Geburt "Ottensmeyer" auf #26

Nächste Frage:
Taucht denn Deine Henriette überhaupt irgendwo im Gohfelder KB auf, z.B. irgendwo als Patin? Wenn ja, wann und wo?

Ich habe es übrigens durchaus schon öfter erlebt, daß vermeintliche Geburtsdaten von Auswanderern nicht stimmen müssen - nicht auf den Auswanderungsdokumenten (sofern nicht von offizieller Seite erstellt) und auch nicht, wenn diese später in den USA angegeben wurden.

Besten Gruss
Vera
 
Hallo Vera,

die Fakten stehen in der Tat auf tönernen Füßen. Aufmerksam bin ich auf diesen Familienzweig durch eine Auswandererliste aus dem Kreis Herford geworden. Das ist kein Originaldokument. Ich kann nur sagen, dass die Geburtsdaten auch später weiterhin so verwendet wurden, was aber nichts heißen muss. Die Auswanderung erfolgte 1881.
Die anderen von dir aufgeführten Geburten haben nachvollziehbar nichts mit Henriette zu tun. Es handelt sich um Heuerlinge, bzw. um eine späte Schwester der Mutter. Die Mutter war das erste Kind.
Als nächstes möchte ich die Konfirmationen ca. 14 Jahre später prüfen, vielleicht finde ich da etwas. Auch eine alte Liste der Schülerinnen soll es noch geben, da kann ich vielleicht nach Ostern mal reinschauen.
Interessant wären die Geburten aus Valdorf von 1868. Wie es der dumme Zufall will, fehlen ausgerechnet die paar relevanten Seiten im Digitalisat von Valdorf. Habe ich bei ARCHION auch schon gemeldet.
Vielleicht schlummert der Eintrag auch irgendwo im Ruhrgebiet, wo es einen entfernten Verwandten gegben haben soll.


Danke für deine Unterstützung und herzliche Grüße

Ingo
 
Hallo luiseott,

es gibt leider tatsächlich einen nachweislichen "Geburtstourismus", meist nur wenige Dörfer weiter, manchmal zu Verwandten weit weg, manchmal auch in katholische Gegenden, da dann der Druck durch den evangelischen Geistlichen wegfiel. Da hilft nur eins: in immer weiteren Umkreis suchen.
Bei unehelichen Geburten wurden auch die Behörden aktiv. Die Vaterschaft mußte anerkannt und der Unterhalt geregelt werden. Aber auch da müsste man natürlich wissen, wo sich die bedauernswerte Mutter und ihr Kind nach der Geburt aufgehalten haben. Wenn es Bischofshagen sein sollte hilft vielleicht folgender Link weiter
http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=409&tektId=609&expandId=606
wobei man zunächst mal herausgekommen müßte, zu welchen Amtsgerichtsbezirk Bischofshagen gehört (Bad Oeynhausen?).

Als erfahrenen Familienforscher klingeln bei mir wegen der zeitgleichen, aber nicht zutreffenden Geburt auf dem Ottensmeier-Hof die Alarmglocken. Das ist etwas zu viel Zufall...
Ich will dich nicht entmutigen, aber Du solltest damit rechnen, dass das Geburtsdatum nicht stimmt. Ein mögliches Szenario: Man brauchte in Amerika für amtliche Papiere ein Gebutsdatum, kannte aber keins und hat sich eines ausgedacht, sinnigerweise fiel der Frau eines von einem Menschen aus ihrem Umkreis ein. Das Szenario funktioniert nur, wenn sie in Bischofshagen gewohnt hat. Da solltest Du ansetzten. Gibt es noch Schul- oder Konfirmandenlisten?
Ich habe mir den Fall gemerkt und werde in einigen Kirchspielen nachschauen, ob sich was findet und mich gegebenenfalls melden. In Rehme habe ich schon in den Zweitschriften nachgeschaut. Ohne Ergebnis.
Viel Arbeit, aber solche Problemfälle hat irgendwann jeder (bei mir schon ein unehelicher Großvater mit einen unbekannten Vater und einer "verschwundenen" Mutter). Dank ARCHION wird die Suche glücklierweise einfacher.

Mit freundlichen Grüßen
Bernd
 
Hallo Ingo,

hilft Dir zwar konkrekt nicht weiter, aber diese Seiten hier kennst Du mit Sicherheit:

http://www.heinrich-ottensmeier.de/heimatkundler/heimat18.htm

Die Hauptseite ist:

http://www.heinrich-ottensmeier.de

Der Vater des Lehrers und Heimatkundlers Heinrich Ottensmeier war ein Bruder Deiner gesuchten Henriette.

Bischofshagen gehört übrigens zum Amtsgerichtsbezirk Vlotho.

Ja, schau Dir die Konfirmationen an und sieh Dir in diesem Zusammenhang auch an, ob die Mutter Deiner Henriette zum Zeitpunkt der Kindsgeburt überhaupt schon konfirmiert war.

Im Übrigen stimme ich mit Bernd was die Richtigkeit des Geburtsdatums angeht überein, 2 vermeintliche Geburten an exakt demselben Tag auf exakt demselben Hof, wäre schon ein ziemlich großer Zufall.

Besten Gruss
Vera
 
Hallo zusammen,

erstmal danke fürs Mitdenken und für die vielen guten Tipps.
Ein kurzes Update: Die Suche in den Schulregistern war nicht erfolgreich. Entweder ging Henriette nicht zur Schule oder zu einer gerade neu eröffneten Schule, zu der es keine Namen mehr gibt.

Die Mutter taucht einmal als Patin auf
http://www.archion.de/p/4c318d6323/
Ich lese bei den beiden ersten Paten "Carol", vermutlich für Caroline. Ist das richtig?

Die Suche nach den fehlenden Seiten im Valdorfer Digitalisat steht noch aus.

Herzliche Grüße

Ingo
 
Hallo Ingo, ich habe deine Suche nach Henriette verfolgt. Ich glaube nicht, dass Du bei den Konfirmationen fündig würdest, da Henriette im Oktober geboren ist und 13-14 Jahre später konformiert worden wäre, als das Ehepaar schon in Amerika war. Sie sind ja 1881 ausgewandert. Hast du es schon einmal mit Passagierlisten versucht? Dort musste Geburtsort usw. angegeben werden. Viele Grüße von Angelika
 
Hallo zusammen,

hier kommt des Rätsels Lösung, alles anders als Gedacht!
Die gesuchte Person ist tatsächlich am 1.10.1868 geboren, und tatsächlich sind es die fehlenden Valdorfer Seiten, die weitergeholfen haben.
ABER die Mutter ist eine andere als gedacht. Das Kind wurde ehelich geboren und Louise Ottensmeyer wurde später zur Stiefmutter des Kindes. Keine Mutterschaft mit 15. Kein Verstecken der Schwangerschaft, auch keine Verschickung zu Verwandten.

Mein Fehler war vor allem, dass ich die Informationen zur Auswanderung 1881 zu unkritisch als richtig angenommen habe. Dort stand der Name Henriette Charlotte Ottensmeyer, der so wohl nie existiert hat. Dass das Kind "unehelich" war, kann man zumindest so interpretieren, dass es nicht in der Ehe des Paares geboren wurde, das 1881 auswanderte.
Trotzdem eine spannende Geschichte, vielen Dank fürs mitdenken.
Herzliche Grüße
Ingo
 
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