Hallo phil59,
Bei Kirchenbüchern, Standesamtsregistern, historischen Dokumenten und Büchern handelt es sich um Kulturgut, das Polen kostenlos zur Verfügung stellt. Genau wie viele andere Länder in Europa auch. Deutschland ist da eher die unrühmliche Ausnahme.
Tja, bis vor einigen Jahren musste man für Urkunden aus polnischen Archiven pro Urkunde an die 20 US-Dollar (sic) zahlen und freute sich, sie überhaupt zu bekommen.
Die jetzigen Fördermittel werden insbesondere im Hinblick darauf gezahlt, dass Polen hier Kulturgut zur Verfügung stellt, welches innerhalb der EU mehr grenzüberschreitend als national genutzt wird, und dass zu einem sehr großen Anteil in einer Fremdsprache geschrieben ist. Aus recht naheliegenden Gründen werden hier die polnischen Bemühungen ausgerechnet vom Nettozahler Deutschland gerne und ohne großen Widerstand unterstützt (und finanziert). Es gibt gelegentlich selbst in der Politik Unterstützung für uns. Natürlich wird so auch die Kenntnis der deutschen Sprache in Polen verbreitet usw. usw., was natürlich politisch wünschenswert ist und auf anderen Wegen viel mehr Geld verschlingen würde.
Auch aus meiner Sicht ist es für die Familienforschung geradezu wichtiger, Archivunterlagen aus polnischen Archiven online zu stellen als deutsche, an die man leichter herankommt. Aus den USA ist dieser Aspekt natürlich zu vernachlässigen.
Die Motivation aus polnischer Sicht besteht natürlich in einer wunderbaren und auf diese Weise EU-finanzierten Tourismusförderung, denn so mancher Familienforscher kommt dann mitsamt Familie ins Land seiner Vorfahren und gibt das Geld doch aus. Und auch das finde ich legitim.
Da all das für Deutschland nicht gilt und man beispielsweise in Italien oder Großbritannien auch zahlen muss, sehe ich da keine unrühmliche Ausnahme. Auch Ancestry ist nicht kostenlos.
Dann sollte man die Dienstleistung, die einem nicht gefällt, auch nicht in Anspruch nehmen. - Leichter gesagt, als getan. Ich lebe in den USA und bin auf das Angebot von Archion angewiesen.
Dann sollte man das Angebot des Monopolisten akzeptieren. Wir brauchen für unsere Navis auch Satellitenunterstützung aus den USA. Hoffentlich bringt das Mr. Trump nicht auf neue Ideen für die Finanzierung seiner Mauer.
Was hat die Farbtiefe eines Scans mit der Geschwindigkeit zu tun, mit der die Daten auf den Server geladen werden? Der einzige Nachteil von hochqualitativen Scans ist, daß die Ansprüche an die IT Infrastruktur höher werden.
Es geht um Geld und Arbeitszeit. Offensichtlich sind die bei Matricula getroffenen Maßnahmen sehr kosten- und zeitintensiv, denn mit diesem Argument begründet Matricula die um rund eine Dimension langsamere Onlinestellung.
...werde aber auf einige Kirchenbücher noch Jahrzehnte warten müssen. - Soviel Zeit habe ich nicht..
. Eben, genau mein Reden. Man muss Prioritäten setzen. Und darum würde ich mich hier ausnahmsweise mal für Quantität vor Qualität entscheiden.
Wir leben in einem freien Land -
Cool, ich auch...
Ja, ich weiß. Deshalb habe ich es ja so zitiert. Kommt ursprünglich aus irgendeinem Western, ich glaube mit James Stewart. Da wird das ein halbes Dutzend mal verwendet.
Gruß, Tonx