Bitte um Lesehilfe bei Taufeintrag und Beerdigung

http://www.archion.de/p/da6c2b4643/
"Ursula Agness Rohrin, ???, gibt zum Vatter an ??? nahmens Hans Michael ??? "

Bei der Beerdigung von Ursula Agness im Jahr 1724 wird der Ehebruch? nochmals erwaehnt:
http://www.archion.de/p/36dd27246d/

"...kam ins Grab Ursula Agnes Rohrin, war 58 Jahr und gegen 8 Monath alt, verheirat(?) mit Cornelius Friedrich Rohren, einem ? aus Backnang ?? eine Tochter welche aber legitimiert worden 1695 durch ehl. Copulation der Eltern ?? noch im Leben(?) ist unbekannt, nachdem der Rohr ???, .. die Ursula Agness allhier in ihres Vatters ? Pfarrers Lindes Haus aufgehalten ??? eine Tochter p. adulterium mit ??? namens Maria Agness so noch im Leben ???..."

Und dann irgendwas mit miserabel?

Ich waere sehr dankbar wenn mir jemand hilft die Luecken zu fuellen, und meine Fehler zu berichtigen!
 
Zur ersten Frage, mit vielen Lücken und Unsicherheiten:

Ursula Agneß Rohrin,
(Latein) ....???
???, gibt zum
Vatter an einen fremden ...gi-
schen Reuter, nahmens Hanß
Michael Ahelmann(?), derzeit Feld
scherer unter dem Regiment von(?)
??? von Uingen, Göppinger
Ampts, gebürtig

evtl Uhingen, Dekanat Göppingen
 
Der angegebene Vater könnte auch heißen:
Dobelmann.

In Uhingen gibt es mehrere Familien Dobellmann im passenden Zeitraum,
Hier zum Beispiel die Taufe eines Hannß Michel Dobellmann in 1677

http://www.archion.de/p/0705e99e58/
 
...kam ins Grab Ursula Agnes Rohrin, war 58. Jahr und gegen 8. Monath alt, erzeugte
mit Cornelio Friedrich Rohren, einem ? zu Backnang p(er) scortationem eine
Tochter welche aber legitimiert worden An(no) 1695 durch ehl. Copulation der Eltern ob sie aber
noch im Leben ist unbekannt, nachdem der Rohr seine Frau maliriose deperiert(???), u(nd) die Ursula
Agnes allhier in ihres H(errn) Vatters Pfarrers allhier, M: Linde, Haus aufgehalten, hat sie noch
eine Tochter p. adulterium mit einem Soldaten Tobelmann gezeugt, namens Maria
Agnes, so noch im Leben und ihrer Mutter, welche sehr elend und miserabel worden,
durch einen scorbutischen Affect, also daß manche Leute eine Abschied(?) von ihren
bekommen, biß in den tod löblich abgewartet.

Da haben wir den Tobelmann/ Dobelmann bestätigt.
 
Sorry, war ein falscher Link nach Uhingen,
Hier der eigentlich beabsichtigte:
http://www.archion.de/p/aae23bf5df/
 
Wunderbar, jetzt wird die Sache schon eher klar. Heisst das vielleicht "malizioes desertiert", also boeswilliges Verlassen? Hm. Wenn ja, dann werf ich den C. F. Rohr gern aus dem Stammbaum.:D

Die arme Ursula Agness. Ihre Tochter Maria Agnes hat 1726 nach Wangen geheiratet, und mehrere Kinder bekommen, unter anderem meine 4fache Urgrossmutter.

Also Hans Michael Dobelmann, Feldscherer (Wundarzt und Barbier beim Militaer).

Ganz vielen Dank!
 
Vielleicht schaut hier ja noch einer unserer Lese-Experten und Lateiner rein und kann mich korrigieren und ergänzen:

Zurersten Frage versuche ich wie folgt zu ergänzen:

Ursula Agneß Rohrin,
... vir conjux ante ...
malitiose deservit(?), gibt zum
Vatter an einen fremden ...gi-
schen Reuter, nahmens Hanß
Michael Dobelmann, derzeit Feld-
scherer unter dem Regiment von(?)
??? von Uingen, Göppinger
Ampts, gebürtig

Dem Sinn nach könnte der lateinische Halbsatz wohl bedeuten, dass Ursula Agnes von ihrem Ehemann (Rohr) wohl bösartig verlassen worden war schon vor (ante) der Schwängerung durch Hans Michael Dobelmann. Aber das ist nur eine Vermutung von mir, da meine Transkription unvollständig und wahrscheinlich nicht ganz korrekt ist und ich kein Lateiner bin.

Bitte aufpassen bei der Suche nach dem richtigen Hans Michael Dobelmann: wie schon geschrieben gab es viele Dobelmanns in Uhingen.
Viel Glück und Erfolg bei der weiteren Suche.

Viele Grüße,
Michael
 
.... und noch eine kleine Korrektur zum Todeseintrag (im letzten Satz):
Abscheu (nicht: Abschied).
Dieser Satz soll wohl aussagen: es ist der Tochter hoch anzurechnen, dass sie ihrer Mutter bis zum Tod beigestanden hatte, während sich viele Leute aus Abscheu vor der Krankheit abgewendet hatten
 
Vielen Dank fuer die Auskunft! Ich habe mein Latein leider fast ganz vergessen...

Einen Dobelmann, Beruf Barbier, habe ich bereits ausfindig gemacht, mal sehen was sich noch so ergibt.
 
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