Bitte Sterbe-/Begräbnisdatum kontrollieren

Moin zusammmen.
Ich lese, dass Elisabetha Bies "vigesima octava martii" [1838], also am 28.03. starb und "undecima martii", also am 11.03. begraben wurde. Da passt was nicht!
Selbst wenn versehentlich März statt April notiert worden wäre, wäre das reichlich spät (allerdings scheint der Winter 1837/1838 bis in den Frühling sehr kalt und lang gewesen zu sein, wenn ich diesbezügliche Internet-Suchergebnisse überfliege, z. B. im Sauerland https://www.bleiwaesche.de/index.php/chronik/chronik-von-1830-bis-1839).

Verwirrter Pfarrer oder verwirrter Wolfgang oder beides?

Ihre Taufe: https://www.archion.de/p/74e6999779/ (*16.11.1838, ~18.11.1834). Weitere Daten/Angehörige werden nicht benötigt ;)

Glückauf
Wolfgang
 
Ich würde eher davon ausgehen, dass er den 31. März meinte (trigesima prima martii) aber aus Versehen den 11.März geschrieben hat.
Bei anderen Einträgen vorher und nachher lagen zwischen Tod und Begräbnis ungefähr 3 Tage.
 
Danke für die Einschätzung!
So ganz plausilbel für ein einfaches Verschreiben scheint mir undecima statt trigesima prima jedoch nicht - andererseits ist martii statt aprilii aber auch nicht wirklich plausibel.

Vielleicht finde ich ja noch irgendwo Wetterdaten aus der Region, die einen Hinweis auf starken Frost und einen eingeschneiten Friedhof in Düppenweiler geben.

Für alle, die mit lateinischen Datumsangaben Probleme haben, ist hier übrigens eine nette Zusammenfassung: http://www.wgff.de/aachen/download/Lateinische_Datumsangaben.pdf

Glückauf
Wolfgang
 
Nach der Zeitreihe von Baur war der Winter 1837/1838 tatsächlich sehr kalt, vor allem im Januar (Durchschnitt -8,9°C) und im Februar (Durchschnitt -4,4°C). Der März war mit +2,5°C allerdings leicht überdurchschnittlich warm.


Da es von Januar bis März offensichtlich keine Probleme gab, die anderen Toten nach 2-3 Tagen zu beerdigen, ist es unwahrscheinlich, dass das ausgerechnet in diesem Fall nicht möglich war.
 
war der Winter 1837/1838 tatsächlich sehr kalt
ja, meine Information über den langen harten Winter bezog sich auf folgende Schilderung aus der sauerländischen Region (Quelle in der Ausgangsfrage):
"1838
Der Winter, welcher unser dem Sauerlande benachbartes Dörfchen in keinem Jahre eben sanft und gelinde bahandelt, machte auch mit dem Anfange des Jahres 1838 seine Rechte mit Kraft und Nachdruck geltend, denn schon am 8ten Januar trat ein so fürchterliches Frostwetter, verbunden mit Schnee, ein, daß man sich scheuen mußte, aus dem Hause zu gehen. Dieses Frostwetter hielt eine geraume Zeit an, und verzog sich, mit einigen Abwechselungen, bis in Mitte des Frühlings. [...]"

Da es von Januar bis März offensichtlich keine Probleme gab, die anderen Toten nach 2-3 Tagen zu beerdigen, ist es unwahrscheinlich, dass das ausgerechnet in diesem Fall nicht möglich war.
So ist es. Die Daten in Wikipedia schau ich mir nochmal an und dann werde ich demnächst mal rein aus Interesse KB der umliegende Orte für März/April 1838 ansehen. Bin gespannt und werde irgendwann berichten.

Danke und Glückauf
Wolfgang
 
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